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7. Februar 2019 Vorstellung des Buches von Prof. Dr. Werner Irro „‘Mit großem Vergnügen und mit tiefer innerer Zustimmung…‘ – Helmut Schmidt und die schönen Künste“

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Rede des Senators Dr. Carsten Brosda

Buchvorstellung „Helmut Schmidt und die schönen Künste“

Sehr geehrter Herr Herms,
sehr geehrter Herr Prof. Irro,
sehr geehrte Frau Prof. Vogel,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

wenn man Sozialdemokrat ist und als Kultursenator zuständig für das Kulturleben dieser Stadt, dann kann man gar nicht anders, als die Anfrage nach einer Teilnahme an einer Buchpräsentation über Helmut Schmidt und die Künste „mit großem Vergnügen und mit tiefer innerer Zustimmung“ zuzusagen.

Wir haben es bei Helmut Schmidt mit einem Politiker zu tun, der – wenn wir es modern formulieren – seine Markenbildung sehr erfolgreich betrieben hat. Es gibt ganz klare und starke Attribute, die wir mit Helmut Schmidt verbinden. Und zu denen gehören vor allem die des politischen Gestalters und Machers. Es ist spannend, dass Helmut Schmidt selbst immer wieder mit genau diesen Zuschreibungen auch gehadert hat. Mir ist das zum ersten Mal aufgefallen, als ich Helmut Schmidts Maxime des „pragmatischen Handelns zu sittlichen Zwecken“ nachgeforscht habe und auf das Vorwort zu dem Band „Kritischer Rationalismus und Sozialdemokratie I“ gestoßen bin. Hier schrieb er sich in den 1970er Jahren seine Rage von der Seele darüber, dass man ihn einen theorielosen Pragmatiker genannt hatte. Heute wäre das ja fast eine Auszeichnung in der Politik, damals in den hoch-ideologisierten 1970er Jahren war es die schlimmste Beleidigung für jemanden, der in der Reformtradition einer sozialliberalen Koalition stand, die das Land gestalten, verändern und modernisieren wollte und sollte. Er schrieb in diesem Vorwort, dass er natürlich ein theoretisches Gebäude besitze, dass er natürlich eine intellektuelle Tiefe habe und dass seine konkreten, praktischen, sachlichen und deutlichen Entscheidungen als Politiker ihn nicht als Person insgesamt ausmachten. 

Das Buch, das wir heute vorstellen, zeigt deutlich mehr als einige Haarrisse, durch die man hinter eine Fassade gucken kann, es öffnet ein völlig neues Panorama. Wir stellen fest, dass Helmut Schmidt eine ganz tiefe innere Beziehung zu Kunst und Kultur hatte. Dass er jemand war, der immer wieder reflektierte, wie die unterschiedlichen Rollenzuschreibungen wirken, was der Intellektuelle oder der Künstler in einem öffentlichen Diskurs darf und was der Politiker. Wie Künstler ohne parteipolitische Verantwortung oder Regierungsverantwortung sich zu Fragen der Gesellschaft äußern können und welche Limitierungen wiederum jemand hat, der solche Ämter wie das des Kanzlers ausfüllt. Solche Rollenkorsette hat er immer stark reflektiert. Und er hat in der zweiten Hälfte seines Lebens die Rolle vom Politiker zum Publizisten, und damit zum öffentlichen Intellektuellen, gewechselt. In dieser Phase seines Wirkens ist dann in manchen Diskursen auch mehr Wärme zu spüren, als das in der Zeit der Fall war, in der er die Rolle des Bundeskanzlers zu bekleiden hatte.

Das sind spannende Fragestellungen, die auch viel damit zu tun haben, wie wir öffentliche Kommunikation über die grundlegenden Themen unserer Gesellschaft organisieren. Auch deswegen ist es ein Buch, das zur rechten Zeit kommt, weil uns viele dieser Themen auch heute wieder heftig beschäftigen.

Wir erfahren in dem Buch, dass Helmut Schmidt schon sehr früh gelernt hat, dass die Freiheit der Kunst immer auch ein Gradmesser für die Freiheit einer Gesellschaft ist. 1937 war er als junger Rekrut in der Nähe von Bremen stationiert. Von dort fuhr er an den Wochenenden in die nahe gelegenen Künstlerdörfer Worpswede und Fischerhude. Paula Modersohn-Becker, Heinrich Vogeler, Otto Modersohn und viele weitere inzwischen weltbekannte Künstlerinnen und Künstler haben dort seit Ende des 19. Jahrhunderts gelebt und gearbeitet. Im Haus der Malerin Olga Bontjes van Beck traf Helmut Schmidt viele Künstlerinnen und Künstler seiner Zeit.
Davon berichtete er sehr eindringlich erstmals während eines Vortrag im Jahr 1980 („Liebeserklärung an Worpswede“), aber auch später immer wieder, so zum Beispiel in seinen 1992 veröffentlichten Erinnerungen („Politischer Rückblick auf eine unpolitische Jugend“). Als junger Mann habe er dort, im Hause van Beck, die Freiheit der Gedanken kennen und schätzen gelernt. Obwohl – oder vielleicht gerade weil – dort nicht nur Gespräche über Kunst, sondern immer wieder auch kontroverse, politische Diskussion geführt wurden. 

Dass die Nazis die Künstlerinnen und Künstler, die er selbst so sehr schätzte, als „entartet“ diffamierten, verschaffte Helmut Schmidts „instinktiven Widerwillen gegen den Nationalsozialismus“ eine „emotionale Grundlage“, wie er selbst es formulierte.

Der Gegensatz zwischen der menschenverachtenden Ideologie der Nazis auf der einen Seite und der geistigen Freiheit und menschlichen Wärme auf der anderen Seite, wurde schon früh zu einer prägenden Erfahrung für Schmidt. Zeit seines Lebens fühlte er sich den Künsten, insbesondere der Bildenden Kunst und der Musik, sehr verbunden. Sein späteres Bekenntnis „Wir bejahen die volle Autonomie der Kunst“ ist auf diese Zeit zurückzuführen.

Und es gibt noch ein weiteres Zitat von ihm, das in diesem Buch zu finden ist, und das ich gerade in der heutigen Zeit bedenkenswert finde:„Ein Staat, der eingreift in den autonomen Bereich der Kunst, kann nicht Recht haben.“Das ist ein Satz, der in seiner Absolutheit kaum klarer sein könnte. In heutigen Diskussionen finden wir vielerlei relativierende Äußerungen, so dass wir uns diesen Satz von Helmut Schmidt merken sollten, weil er ohne Einschränkungen stimmt. Dass wir das wieder deutlich sagen müssen, zeigt auch, in welches Fahrwasser wir teilweise geraten sind.

Helmut Schmidt ließ die Künstler und Kultureinrichtungen jedoch nicht nur gewähren, sondern er nutzte die Zeit seiner Kanzlerschaft, um erstens den öffentlichen Diskurs über die schönen Künste zu befeuern, so z. B. mit der Ausstellungsreihe „Kunst im Kanzleramt“. Er nutzte sie, um zweitens die Freiräume für Kunst zu stärken, auch durch die Klarheit seines Auftretens. Und er nutzte sie, um drittens – und das ist wahrscheinlich der größte Verdienst des Politikers Helmut Schmidt auf diesem Feld –, ganz konkret mit der Künstlersozialversicherung, die 1983 in Kraft trat, eine infrastrukturelle Verbesserung einzuführen. Das ist etwas, dass wir gar nicht hoch genug schätzen können und auf der Höhe der Zeit bewahren und weiter entwickeln müssen. Es ist die Voraussetzung dafür, dass sich jemand, trotz der schwierigen Erwerbs- und Beschäftigungsbedingungen, der freien Kunst zuwenden kann, weil es mit der Künstlersozialkasse eine soziale Absicherung gibt. Dass Helmut Schmidt auf Bundesebene solchermaßen Sozialpolitik für die Künstlerinnen und Künstler betrieb, ist ein gutes Beispiel für das eingangs erwähnte „pragmatische Handeln zu sittlichen Zwecken“. Er hat damit Weichen gestellt, die wahrscheinlich viel existenzieller geholfen haben, als das einzelne Förderprogramme vermögen. Die Künstlersozialversicherung ist eine substantielle, infrastrukturelle Maßnahme, die Kunstfreiheit praktisch im Alltag von Menschen ermöglicht, weil sie eine gewisse, wenn auch bescheidene, materielle Absicherung garantiert. Dieser Verdienst ist eine Verpflichtung – heute und in der Zukunft.

Schmidt sagte schon 1976 in seiner Regierungserklärung:„Kunst und Kultur müssen sich in unserem Land frei und schöpferisch entfalten können. Bund, Länder und Gemeinden müssen dazu beitragen, dass dafür dann auch die materiellen Grundlagen für diese Künstler geschaffen werden.“Das ist das Credo, das sich dann später manifestierte.
Sie, lieber Herr Prof. Irro, schildern in Ihrem Buch all das – die biographischen Hintergründe und die politischen Aktivitäten, das Interesse Helmut und auch Loki Schmidts an der Kunst und ihr Kontakt zu Künstlerinnen und Künstlern –  sehr anschaulich, umfänglich und sehr gut zu lesen. 
Es ist gut, dass so ein Buch gerade jetzt erscheint. Denn manche der Themen begegnen uns auch heute wieder mit Verve in der öffentlichen Debatte, so zum Beispiel die unbedingte Freiheit der Kunst und die Verpflichtung des Staates, sich um die Rahmenbedingungen dafür zu kümmern, ohne sich auf das autonome Feld der Kunst zu bewegen. Wir erleben, dass Fragen der Kultur und der künstlerischen Freiheit in unserer Gesellschaft anders diskutiert werden, als das noch vor zehn oder zwanzig Jahren der Fall war. 

Am Ende entspricht das, was Helmut Schmidts politisches Wirken immer ausgemacht hat, der Popperschen Vorstellung einer inkrementellen Reformpolitik. Popper selbst nannte das auch einmal lakonisch „muddling-through“, also das „sich-Durchwurschteln“. Zur Zeit der 1970er Jahre, war das eine große Herausforderung, da man bis vor kurzen noch dachte, es gebe die große geschichtsphilosophisch begründete, von Hegel erfundene, von Marx dann umgedrehte Logik der Geschichte, die am Ende darauf hinausläuft, dass wir den Endzustand einer klassenlosen Gesellschaft erreichen. Wenn die vorherrschende Logik aber die einer absoluten und gesetzten Wahrheit ist, ist es politisch schwierig, damit umzugehen, dass täglich Entscheidungen getroffen werden müssen, von denen man nicht hundertprozentig weiß, wohin sie führen. Damals hat sich Schmidt ganz klar auf die Seite derjenigen gestellt, die sich seit Ende der 1960er von dieser Geschichtsphilosophie verabschiedet haben. Diesen Paradigmenwechsel findet man übrigens auch in der Denkschule der Frankfurter Schule, so legte unter anderem Jürgen Habermas die Geschichtsphilosophie, der Horkheimer und Adorno noch anhingen, zu den Akten. 

Wir reden im täglichen Gespräch über das, was uns als Gesellschaft ausmacht, wir verhandeln die grundlegenden Normen und Werte und es gilt das, worauf wir uns jetzt verständigen. Und wenn wir uns morgen auf etwas anderes verständigen, dann gilt morgen das andere. Wir müssen sicherstellen, dass wir die richtigen ethischen, moralischen Argumente und Gründe zur Hand haben, damit das Ganze im Sinne der grundlegenden menschlichen Rechte auf Freiheit, Gleichheit, Sicherheit und die Autonomie in der Gestaltung des eigenen Lebens orientiert bleibt. Dieser Idee der offenen Gesellschaft, die keine absolute Wahrheit kennt, war Schmidt verpflichtet. Diese Idee führt dann auch dazu, dass wir Künstlerinnen und Künstlern die volle Autonomie in ihrer Kunst lassen können, ohne sie zur Glorifizierung eines vorgegebenen Wahrheitsergebnisses oder einer bestimmten Weltanschauung verpflichten müssen, wie wir das ja aus der Geschichte durchaus kennen. Nun durften die Künstler Suchende sein.

Das hat Schmidt 1975 bei seiner Rede vor dem Deutschen Künstlerbund in Dortmund treffend formuliert: Der Künstler hat „möglicherweise Enormes geleistet, wenn er die Frage nur stellt und anderen ins Bewusstsein hebt.“ Das reicht. Beantworten muss er sie nicht. Das ist unsere Aufgabe als Gesellschaft. Und das ist der initiale Impuls, den Kunst und Kultur in einer offenen Gesellschaft geben können.

Helmut Schmidt ist, das lernt man aus diesem Buch, jemand auf den man sich mit Fug und Recht berufen kann, wenn man die Bedeutung und die Rolle von Kunst und Kultur in einer offenen, sich über sich selber verständigende, freie Gesellschaft konturieren möchte. Das ist wichtig. Das ist deswegen wichtig, weil wir vieles von dem, was damals abstrakt, intellektuell diskutiert wurde, heute sehr konkret erleben. Weil mittlerweile fast alles, was wir an Wahrheiten hatten, so verflüssigt ist, dass wir es in einem andauernden Prozess miteinander klären müssen. Diese Verflüssigungsprozesse haben eine Dynamik angenommen, in deren Folge wir es als Gesellschaft wieder mit Kräften zu tun haben, die sagen: Wir brauchen etwas zum Festhalten – um es mal vorsichtig auszudrücken. Dieses zum-Festhalten bekommen wir aber nicht, indem wir drei Schritte zurückgehen und wieder absolute Wahrheiten konstruieren, die nicht mehr da sind. Und wir bekommen sie auch nicht, indem wir eine vermeintliche Kultureinheitlichkeit definieren, die auch nicht mehr da ist. Das greift zurück auf die alte deutsche Vorstellung vom Herderschen Kugelmodell der Nation, der Kultur als in sich geschlossene Kugel. Wenn zwei solche Kugeln sich begegnen, dann ist das wie beim Billard: Sie prallen aneinander, stoßen sich ab und liegen hinterher wieder jede für sich unverändert, ruhig und mit sich selbst zufrieden da. Dass Kulturaustausch so nicht funktioniert, wissen wir. Und dass unsere Kulturen nicht so definiert sind, wissen wir auch, weil wir ja schon längst Offenheit, Diversität und Freiheitlichkeit in der Lebensgestaltung in unseren Gesellschaften haben.

Daran erinnert zu werden, dass Politikerinnen und Politiker sehr praktisch und sehr pragmatisch eintreten müssen dafür, dass das gewährleistet bleibt, ist etwas ganz Wesentliches. 
In dem Buch ist deshalb auch besonders spannend, wie sich der Umgang Helmut Schmidts mit dem intellektuellen und künstlerischen Milieu der Bundesrepublik im Vergleich zu Willy Brandt änderte. Für die Künstlerinnen und Künstler, die Brandt alle ganz großartig fanden, war es etwas gewöhnungsbedürftig, den distanziert auftretenden Helmut Schmidt vor sich zu haben. Sie mussten dann erstmal verstehen, dass der auch Interesse an ihnen hatte, wenn auch mit einer anderen Rollenzuschreibung. Da, wo Willy Brandt alle umarmt hat, da hat Helmut Schmidt auch gefordert.

Es gibt eine Szene, in der beschrieben wird, wie ihm von seinen Beratern empfohlen wird, er solle sich gut mit den Künstlern stellen. Schmidt machte dann aber erstmal deutlich, dass er der Ansicht sei, Künstler sollten sich nicht unmittelbar mit Politik beschäftigen, das sei Aufgabe der Politiker. Künstlerinnen und Künstler hätten die grundlegenden Fragen zu erörtern.
Ich zitiere dazu eine Passage aus dem Buch, die sich auf einen Sprechzettel Schmidts beruft: "Anschließend bat Schmidt die versammelten Autoren um Mithilfe bei der Bekämpfung eines erstarkenden politischen Irrationalismus, bei dem auf Emotionen anstatt auf Informationen gesetzt werde. ‚Vielleicht haben Sie als sogenannte Multiplikatoren einen Rat, vielleicht sehen Sie auch für sich selbst Möglichkeiten, diesen Gefahren vorzubeugen.‘“

Es ist natürlich beruhigend, dass man Mitte der 1970er Jahre genau die gleichen diagnostischen zeitgesellschaftlichen Befunde hatte, die wir auch heute haben. Dass auch Helmut Schmidt vor vierzig Jahren vor dem Irrationalismus und dem Vorrang der Emotion vor der Information warnen musste, tröstet vielleicht all diejenigen, die meinen, dass sie sich heute erstmalig in der politischen Geschichte damit auseinandersetzen müssten. So etwas kommt in Wellenbewegungen wieder. Was es aber nicht weniger wichtig macht, dass wir uns auch jetzt wieder darum kümmern, dass wir das gut miteinander hinbekommen.

Man kann bei Helmut Schmidt lernen, dass wir Kultur und Kulturpolitik als gesellschaftlich wirkende Kraft ernst nehmen müssen. Kunst und Kultur sind nicht der Goldrand am Teller. Es geht dabei um die Substanz unseres Gemeinwesens.

Wir müssen, gerade in den letzten zwanzig oder dreißig Jahren, die Erfahrung machen, dass Kulturpolitik sich häufig rechtfertigt entweder als Differenzierungsmerkmal im Standortwettbewerb von Metropolen oder als Produzent gesellschaftlichen Reparaturkitts, der den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft sichern soll. Kunst kümmert sich aber nicht um den Zusammenhalt, sondern um den Zusammenhang, um die Sinnfragen, um die normativ-ethischen Grundlegungen – hier kann sie uns Diskurse aufschließen, wenn wir uns auf sie einlassen. 
Und zwar immer, und das hat Helmut Schmidt auch häufig beschrieben, wenn in der individuell überwältigenden Erfahrung des Einzelnen mit dem Kunstwerk, dem Musikstück, dem Bild, dem Buch etwas Tiefgreifendes ausgelöst wird. Das ist zunächst oft keine rationale Erfahrung, sondern eine zutiefst emotionale. Adorno sprach von der Mimesis der Kunst, also dem unmittelbaren, eindringlichen Effekt – und den daran anschließenden Möglichkeiten des Diskurses, der Verständigung darüber. Jeder, der in einem Theater in der Pause mit anderen spricht, kennt das: Alle reden über das, was auf der Bühne passiert ist, regen sich auf oder finden es großartig. Es löst etwas aus, aus dem Kommunikation entsteht, und aus Kommunikation entsteht Gesellschaft.
Helmut Schmidt hat einmal sehr schön gesagt, „für uns sind Schauspiel oder Musik oder bildende Kunst kein Luxus oder jedenfalls nicht mehr Luxus als Auto und Fernsehen.“ Auch wenn die Kulturwissenschaftler den konstruierten Gegensatz zwischen Kunst und Fernsehen heute sicherlich anders beurteilen würden, ist das richtig und wichtig. Gerade wenn ich mir anschaue, dass heute in manchen Wohnungen Bildschirme stehen, die sich von ihrer Größe schon fast für Public viewing eignen würden…

Auch da also die Bekräftigung: Es geht nicht um Luxus. Kunst und Kultur sind kein Luxus. Aber sie sind frei.

Das müssen wir anerkennen. Und daraus können wir gemeinsam etwas Sinnvolles machen.
Ich freue mich sehr, dass ich durch die Lektüre des Buches Helmut Schmidt nicht mehr nur als klugen und pragmatischen Politiker, sondern auch als Freund und Anwalt der Künste kennengelernt habe.

Schönen Dank.


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