Jeder Tag ist Blue Port
Es ist ein Neuling beim Blue Port Hamburg, doch verkörpert das Stellahaus mit seiner hellblauen Fassade eigentlich tagtäglich den blauen Hafen. Am Rödingsmarkt wird nun aber auch am Abend der blaue Schimmer der Blue-Port-Lichter zu sehen sein. Sascha Hamann und sein Team von der Firma HG Technik – verantwortlich für den Aufbau der Leuchtmittel – sind dem Stellahaus aufs Dach gestiegen und haben dort die blauen Lichter installiert.
In über 30 Metern Höhe installierten die Techniker Aluminiumgittergerüste an den Dachkante, an denen schließlich die Lichter installiert werden. Dabei gilt es auf jeden Fall, schwindelfrei zu sein, denn die Arbeit in luftiger Höhe erfordert Mut, stetige Wachsamkeit und Vorsicht. Die erfahrenen Techniker sind bei der Arbeit natürlich dennoch mit Gurten gesichert. Belohnt wird die Schufterei mit einem grandiosen Ausblick. Vom Stellahaus hat man den Hafen und die City im Blick. Knappe 5000 Meter Luftlinie entfernt steht die Elbphilharmonie, die beim Aufbau stets im Augenwinkel steht.
Das erste Hochhaus Hamburgs
Das Stellahaus gilt als das erste Hochhaus Hamburgs. Erbaut wurde es in den Jahren 1874 und 1875 nach den Plänen von Architekt Martin Haller. Der hatte für das elegante Kontorhaus ursprünglich nur fünf Geschosse vorgesehen. Heute gibt es derer zehn. Fünf weitere Etagen wurden 1922/23 in Staffelgeschossbauweise auf den Korpus des Stellahauses aufgebaut – zur damaligen Zeit eine architektonische Neuerung. Der Aufbau, der sich nach oben hin pyramidenartig verschlankt gibt dem Stellahaus heute seinen besonderen Charme.
Der wird jedoch auch von der Fassade bestimmt. Besitzt der überwiegende Teil der Hamburger Kontorhäuser eine Fassade aus dunklem Ziegel, erstrahlt das Stellahaus in strahlendem Putz. Dieser ist getaucht in drei Blau-Töne. Die expressionistische Fassade ist dazu wunderschön verziert. Bildhauer Richard Kuöhl bildete dort Symbole wie Meereswesen, Elbdelfine oder den Merkurstab, dazu vier Hansekoggen. Über dem Eingang ist im Relief Poseidon als Knabe zu sehen, über ihm ein Stern, der dem Stellahaus seinen Namen gibt. All diese Details sollen die Verbundenheit zu Hafen, Meer und Handel zeigen.
HG Technik Team
Seinen beruflichen Einstieg hatte der 1977 geborene Norderstedter Sascha Hamann als Bühnentechniker in der „TriBühne“. Dort lernte er Michael Batz kennen, mit dem er seit nun fast zehn Jahren gemeinsam die Beleuchtung Hamburgs im Rahmen des Blue Ports plant und organisiert. Als Gründer der Firma HG Technik und technischer Leiter des Blue Port Hamburg errichtet er mit seinem Team Jahr für Jahr die faszinierenden Illuminationen an einer der größten Attraktionen Hamburgs: seinem Hafen.
Sein engagiertes Team, das größtenteils aus Veranstaltungstechnikern und Industriekletterern besteht, arbeitet bei Wind und Wetter in schwindelerregender Höhe, um dieses Großprojekt umzusetzen. Gut gesichert bringen sie innerhalb von fünf Wochen die Leuchtelemente in ihre optimalen Positionen und begeistern so tausende von Hamburgern und Touristen mit dem entstehenden blauen Lichtspiel.
Schon beim Blue Port 2015 waren wir unterwegs mit dem Team von HG Technik, damals auf dem imposanten Chile Haus. Die Bilder finden sie unter: Blue Port 2015 Fotoreportage
Fakten des Blue Port Hamburg 2017
Projektzeitraum | 1 bis 10. September 2017 |
Light up | 1. September 2017 |
Konzeptionelle Vorbereitungszeit | ca. 1 Jahr |
Organisatorische Vorbereitungszeit | 4 Monate |
Aufbauzeit | 5 Wochen |
Konfektionierung von Leuchten | u.a. in den Werkstätten der Ev. Stiftung Alsterdorf |
Fahrzeuge | 1 Vierzig-Tonnen-LKW, 5 Transporter, 4 PKW, 1 Motorrad und 3 Fahrräder |
Lagerung Material | 5 Vierzig-Fuß-Container und 80 Gitterboxen |
Projektstrecke im Hafen (beidseitig der der Elbe) | 8,5 km |
Baustellen | ca. 140 Gebäude, Kaistrecken, Krane, Anleger, Pontons, Docks, Brücken etc. |
Leuchten Leuchtstoff | 8.000 |
Leuchten LED | ca. 2.000 |
Leuchtmittel/Filter für Bestandsleuchten | 3.000 |
Kabelbinder | 15.000 |
Steckdosen | 900 |
Kabel | 50 km |
Aluminiumgittergerüste (Traverse) | 1,5 km |
Feste Lichtquellen | ca. 10.500 |
Bewegte Lichtquellen | ca. 150 |
Stromverbrauch 3.000 Bestandsleuchten | 50 Watt pro Leuchte |
Stromverbrauch 9.000 installierte Leuchten | durchschnittlich 60 W pro Leuchte |
Höchste Baustelle | Dachspitzen der Elbphilharmonie (110 Meter) |
Anspruchsvollste Baustellen | Elbphilharmonie, Köhlbrandbrücke, Sasol Wax |
Anzahl bespielter Container-Terminals | 5 |
Anzahl bespielter Kreuzfahrtterminals | 3 |
Highlights (unter anderem) | Balkone an der Elbphilharmonie, Astraturm, Röhre im Alten Elbtunnel, bewegliche Installationen (Wellen am Zaun von Sasol Wax), sich im Wasser spiegelnde Skulpturen, Illuminierte Seezeichen, Container-Skulptur HH, Fahrende VCs, Traditionsschiffhafen, Großmarkthalle |
Wasserverbrauch pro Person/Tag | 2,5 Liter |
Wasserverbrauch gesamt (inkl. Abbau) | 5.000 Liter |
Baustellen nördlich der Elbe | Norderelbbrücke, Unikai Terminal, Großmarkthalle, HafenCity Universität, Baufeld ECE / Strabag neben HCU, Höft Segelschiffhafen, Traditionschiffhafen HafenCity (Kräne und Anleger), Speicherstadt Brücken, Chilehaus, Columbushaus, Elbphilharmonie, Boulevard öffentliche Beleuchtung, City Sporthafen, Feuerschiff, Baggerei, Tollgebäude, Überseebrücke, Alte Wache Kehrwieder, Halunder Jet, Cap San Diego, Landungsbrücken Ponton, Landungsbrücken Uhrturm, Alter Elbtunnel innen und außen, Rickmer Rickmers, Block Bräu, CityLight-Vitrinen JCDecaux, HADAG Gebäude und Typschiffe, Fischauktionshalle, Fischmarkt Anleger, Holzhafen (Historische Krane Holzhafen, B & L-Gebäude, Cruise Terminal Altona, HHLA Fischmarkt Alte Krane, Augustinum, Fairplay Schlepper, Bugsier Schlepper, Kotug Schlepper, Barkassen Meyer, St. Michaelis Turm, Union Investment |
Baustellen südlich der Elbe | Steinweg Terminal, Sasol Wax Gelände, Shell Gelände, Norderwerft Anleger, Theater im Hafen, Theater an der Elbe, Blohm & Voss viele Positionen, B & V Wohnhäuser am Elbtunnel, Köhlbrandbrücke, HHLA Container Terminal Altenwerder, HHLA Container Terminal Tollerort, HHLA Container Terminal Burchardkai, Hafenmuseum 50er Strecke, Hamburg Wasser, Eurogate Terminal |