Seit 11 Jahren investiert Hamburg massiv in seine Schulgebäude mit im Schnitt rund 400 Mio. Euro pro Jahr, in Neubauten aber auch in die Sanierung von Bestandsgebäuden und reduziert so kontinuierlich den Energieverbrauch. Hamburgs Schulgebäude werden sukzessive mit Solardächern, Gründächern, mit Wärmepumpen und einer automatischen Steuerung der Heizungsanlagen ausgestattet, um den Verbrauch zu optimieren. Bis Ende 2022 werden bereits 101 Gründächer mit einer Fläche von rund 84.000 Quadratmetern auf den Schuldächern fertiggestellt. Für den beschleunigten Ausbau der Photovoltaik hat Schulbau Hamburg 2022 eine Kooperation mit Hamburg Energie Solar gestartet. Schon jetzt sind rund 20.000 Quadratmeter Solardachfläche auf den Dächern der Hamburger Schulen installiert. Grundsätzlich werden Neubauten im Standard KfW 40, Sanierungen durchschnittlich in KfW 70 (Flottenverbrauch) realisiert, um insgesamt zu Einsparungen und weniger Emissionen zu gelangen. Eine generelle Anpassung der Raum Temperaturen ist deshalb zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant.
An Hamburgs Schulen wird bereits seit Jahren viel Energie eingespart.
Zurzeit prüfen wir alle Möglichkeiten zur weiteren Energiereduzierung in den Schulgebäuden der 376 Hamburger staatlichen Schulen. Dabei soll der Unterricht nicht beeinträchtigt werden und kein Kind oder Jugendlicher soll frieren. In erster Linie werden deshalb jetzt die Heizungsanlagen überprüft, gewartet und optimiert. Frei liegende Rohre werden besser isoliert. Zudem bauen wir bestehende Konzepte zur eigenständigen Energieeinsparung der einzelnen Schulen weiter aus. Beispielsweise wird das Schulprojekt „Energiehoch4“ gestärkt, mit dem sparsame Schulen schon jetzt mit Gutschriften belohnt werden, wenn sie aus eigenem Antrieb klug wirtschaften und sparsam mit Rohstoffen und Energie umgehen.
Darüber hinaus gibt es in Hamburg eine Beratung von Schulen mit hohem Verbrauch zu geeigneten Maßnahmen für die Betriebsoptimierung. Ein Schulungsangebot für die Schulhausmeister erklärt Stromeinsparungsmöglichkeiten, Heizungsregelungen und Lüften. Aktuell läuft auch ein Projekt zur Gebäudeautomatisierung, um zum Beispiel Heizungsanlagen zentral zu steuern und im Verbrauch optimieren zu können.
Schulen werden von der Bundesnetzagentur als besonders schützenswerte Einrichtungen eingestuft. Die Sicherstellung von Präsenzunterricht und Präsenzlehre hat auch aus Sicht der Bundesnetzagentur oberste Priorität und Schulen und Hochschulen gelten als „geschützte Kunden“ im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes, der Gasnetzzugangsverordnung und der „SoS-Verordnung“. Hierzu Schulsenator Ties Rabe: „Nach den vielen Einschränkungen und Schulschließungen während der Corona-Zeit geht es jetzt darum, die Schulen offen zu halten und das Schulleben möglichst wenig zu beeinträchtigen. Deshalb freue ich mich darüber, dass die Schulen als besonders schützenswerte Einrichtungen eingestuft wurden. Niemand soll im Unterricht mit Handschuhen und Winterjacke sitzen oder frieren.“