Newsletter: Herr Gefert, erst mal herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung. Wie sind Sie IServ-Referenz-Schule geworden?
Christian Gefert: Es gab da kein Bewerbungsverfahren, aber es liegt sicherlich daran, dass wir bereits seit zwölf Jahren viele Funktionen erfolgreich im täglichen Schulbetrieb nutzen. So administrieren wir unsere Touch-Panels, unsere Info-Bildschirme, alle Endgeräte der Schule sowie die zahlreichen Endgeräte aus dem „Bring-Your-Own-Device“-Programm mit dem System. Viele Schülerinnen und Schüler nutzen IServ mit ihrem Smartphone als Zugang zum Internet, wenn sie in der Schule sind. Dadurch haben sie gleichzeitig Zugang zu den anderen Funktionen wie E-Mail, Chats oder unserer Lernmanagementsoftware „itslearning“. Natürlich werden die Geräte vorher datenschutzkonform im System registriert. Nicht zuletzt dadurch entsteht eine hohe Nutzerakzeptanz – nicht nur bei den Schülerinnen und Schülern, sondern auch bei den Lehrkräften und den Eltern.
Newsletter: Die Eltern sind auch involviert?
Christian Gefert: Ja, wir haben allen an der Schule Beteiligten einen Zugang zu den verschiedenen Funktionen auf IServ gegeben. So haben beispielsweise nicht nur die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Eltern eine E-Mailadresse von der Schule. Weite Teile unserer Kommunikation laufen ebenfalls per IServ, das ist sehr niedrigschwellig und schafft außerdem eine hohe Identifikation mit der Schule.
Newsletter: Was bedeutet eine IServ Referenz-Schule zu sein konkret für das Marion-Dönhoff-Gymnasium.
Christian Gefert: Ehrlich gesagt, wissen wir das auch noch nicht so ganz genau. Wir sind ja gerade erst ausgewählt worden. Aber wir freuen uns natürlich über die Auszeichnung und das damit verbundene Vertrauen. Wir hoffen auch, dass wir mit unserem Modell der Nutzung von IServ anderen Schulen bei ihrer Digitalisierung weiterhelfen können. Aber was Digitalisierung angeht, sind wir im Bundesvergleich bestimmt nicht an allererster Stelle. Genau deswegen erhoffen wir uns über Kontakt zu anderen Schulen weitere Impulse für unsere eigene digitale Schulentwicklung. Vielleicht kann so auch eine Art Netzwerk digitaler Schulentwicklung entstehen, von dem dann alle profitieren.
Newsletter: Warum haben Sie sich an Ihrer Schule gerade für IServ entschieden?
Christian Gefert: Für uns ist vor allem die dezentrale Struktur ein Vorteil. Das heißt, wir haben tatsächlich einen eigenen, selbst administrierten Server vor Ort bei uns im Technikraum stehen. Dadurch sind wir unabhängig von großen Anbietern oder Dienstleistern. Bei größeren Installationen und Erweiterungen arbeiten wir zwar mit einem externen Dienstleister zusammen, aber alles andere, wie Wartung und Administration, machen wir selbst. Das bedeutet: Wenn es mal Probleme gibt, sind wir flexibel und können vor allem sehr schnell reagieren. Hinzukommt, dass die Administration wirklich so einfach ist, dass sie einer unserer Kollegen als Nicht-IT-Fachmann quasi nebenbei mitmachen kann. Hauptberuflich unterrichtet er nämlich Englisch und Geschichte bei uns.
Newsletter: War IServ für Sie während Corona ein Vorteil?
Christian Gefert: Während der Pandemie haben alle Schulen, denke ich, einen massiven digitalen Schub erfahren. Unser System hat uns mit seinen verschiedenen Funktionen den Alltag schon sehr erleichtert. Das Schulleben musste ja weitergehen und das hieß, wir mussten uns irgendwie koordinieren und organisieren. Da war es schon hilfreich, dass wir beispielsweise mit der Videofunktion von IServ (MDG-Meet) datenschutzkonform und vor allem pandemiekonform Konferenzen abhalten konnten. Das heißt aber nicht, dass wir von nun an komplett auf Konferenzen in Präsenz verzichten wollen. Es ist aber gut, die Möglichkeit zu haben und differenziert entscheiden zu können, ob eine Konferenz mehr Sinn macht, wenn sie digital abgehalten wird oder in Präsenz. Und darin liegt meiner Ansicht nach der Nutzen solcher digitalen Möglichkeiten.
Newsletter: Wie geht es jetzt weiter bei Ihnen?
Christian Gefert: Wir öffnen uns jetzt für den Dialog mit anderen Schulen. Außerdem dürfen wir Neuentwicklungen bei IServ als Beta-Tester mit pilotieren und so von Nutzerseite mitgestalten. Da freuen wir uns drauf. Im Augenblick führen wir an der Schule parallel auch noch WebUntis ein. Das System hat einige Überlappungen mit IServ und da müssen wir nun schauen, wie wir das integrieren.