Internationalisierung auf Platz 1: Hamburg erteilt in hohem Maße Fremdsprachenunterricht. Fast alle Grundschulkinder in Hamburg (99,2 Prozent; Bundesdurchschnitt: 60,9 Prozent) und fast alle Berufsschülerinnen und -schüler (91 Prozent; Bundesdurchschnitt: 34,8 Prozent) wurden im Jahr 2020 in Fremdsprachen unterrichtet. Mit ihren Betreuungsbedingungen liegt Hamburg auf Platz 2 im Länder-Ranking. Die Schüler-Lehrer-Relationen sind insbesondere in der Sekundarstufe I (ohne Gymnasien) und an den Grundschulen besonders gut. Hamburg erzielt hier jeweils den besten Wert aller Bundesländer. Auf einen Lehrer in der Sekundarstufe I kamen im Jahr 2020 rechnerisch 10,9 Kinder (Bundesdurchschnitt: 13), in den Grundschulen 13,3 Kinder (Bundesdurchschnitt 15,6).
Auch in punkto Inputeffizienz und Förderinfrastruktur liegt die Hansestadt auf Platz 2. Hamburg weist an den Schulen sehr hohe Sachausgaben relativ zu den Gesamtausgaben auf (Inputeffizienz). Weiterhin verließen weniger Lehrkräfte die Schulen vorzeitig wegen Dienstunfähigkeit als im Durchschnitt über alle Bundesländer. Im Handlungsfeld Förderinfrastruktur setzt Hamburg stark auf Ganztag. 98,5 Prozent der Hamburger Grundschüler lernten im Jahr 2020 an einer offenen oder gebundenen Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 46,3 Prozent) – Spitzenwert der Bundesländer. Gleiches gilt mit 98,2 Prozent für den Anteil der Schüler in der Sekundarstufe I, die ganztags betreut werden (Bundesdurchschnitt: 47,4 Prozent). Zudem fiel der Anteil der drei- bis sechsjährigen Kinder, die sich in einer Ganztagsbetreuung befinden, in Hamburg leicht überdurchschnittlich aus.
Der Bildungsmonitor zeigt allerdings auch auf, wo bei den Bundesländern noch Nachholbedarf besteht. In Hamburg liegen die Schwächen demnach in den Bereichen Bildungsarmut (enger Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg) und Schulqualität (Platz 13 und 14). So erreichten viele Neuntklässler in der letzten Kompetenzerhebung 2018 in den Naturwissenschaften nur den vorletzten Platz, etwas besser im Bundesländervergleich waren die Ergebnisse in Mathematik. Bildungssenator Ties Rabe betont, dass an den Schwachstellen bereits gearbeitet werde. „Naturwissenschaften und Mathematik sind nicht die Lieblingsfächer der Hamburger Schülerinnen und Schüler. Hier müssen und wollen wir dringend besser werden. Deswegen haben wir unter anderem auch die Bildungspläne umgearbeitet.“