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Textgenerator ChatGPT: Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in die Klassenzimmer

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Über Alexa einen Song aufrufen, von Netflix die Lieblingsserien vorschlagen lassen oder die Bildschirmsperre des Smartphones durch Gesichtserkennung aufheben: Künstliche Intelligenz – kurz KI – ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das neue KI-Programm ChatGPT hilft beim Verfassen von Texten und stellt insbesondere Schulen vor ganz neue Herausforderungen. Der intelligente Textgenerator ist im Internet frei zugänglich, die Bedienung einfach und die Texte, die das Tool in Sekundenschnelle ausspuckt, sind zum Teil von beachtlicher Qualität. Mit Hilfe des Programms können Schülerinnen und Schüler künftig schriftliche Leistungen wie Referate, Erörterungen oder Aufsätze ganz einfach schreiben lassen. Hamburgs Jugendliche an weiterführenden Schulen kennen das Programm offenbar bereits und setzen es auch schon ein. Bildungssenator Ties Rabe: „In welchem Umfang das geschieht, ist zurzeit noch nicht zu sagen, aber wir nehmen das Thema sehr ernst.“

Künstliche Intelligenz

Textgenerator ChatGPT: Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in die Klassenzimmer

Die Auswirkungen auf Unterricht und Notengebung durch das neue Tool seien nicht zu unterschätzen. „Da gerade in Hamburg viele Klausuren durch Referate oder längere Hausaufgaben ersetzt werden können, ist es künftig noch mehr als bisher unsicher, ob Schülerinnen und Schüler selbst die entsprechende Arbeit angefertigt haben“, so Rabe. Die Schulbehörde habe bereits reagiert und das Thema zur nächsten Kultusministerkonferenz als dringlich angemeldet. Außerdem wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die zügig die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen des Programms sowie die möglichen Konsequenzen für Unterricht und Leistungsbewertung erörtern wird. Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) hat zudem erste Fortbildungen für Lehrkräfte durchgeführt.

Die Schulbehörde verfolgt fortlaufend die weitere Entwicklung rund um ChatGPT und andere neuartige KI-Tools. Rabe: „Die Entwicklung ist rasant und dynamisch, niemand kann daher derzeit wirklich beurteilen, welche Auswirkungen KI-Tools auf Unterricht und Schule haben werden. Der Prozess wird von uns aber intensiv und kritisch begleitet.“ Auch Lehrkräfte könnten das Programm nutzen: Mit ChatGPT ist es offenbar auch möglich, personalisiertes Unterrichtsmaterial oder individuelle Rückmeldungen, eventuell sogar Zeugnistexte erstellen zu lassen. Rabe: „Hier wird zu prüfen sein, inwieweit solche Möglichkeiten genutzt werden können, aber auch begrenzt werden müssen. Dass Computersysteme zunehmend in der Lage sein werden, Lehrerinnen und Lehrer bei bestimmten Aufgaben zu unterstützen, erfordert umso mehr einen fachlich fundierten und pädagogisch kompetenten Umgang mit KI-basierten Werkzeugen.“ 

Für die Zukunft geht Rabe davon aus, dass KI-basierte Werkzeuge wie ChatGPT in allen gesellschaftlichen Bereichen Veränderungen hervorrufen und sich weiter entwickeln werden. „Dies berührt die Frage nach der Autorschaft von Texten und die damit verbundene Organisation von Wissen fundamental. So wird es zukünftig immer schwieriger werden, zu beurteilen, wer einen Text verfasst hat und wie hoch der durch eine KI-generierte Anteil an der Texterstellung ist.“ So bleibe zum jetzigen Zeitpunkt auch offen, inwiefern künstliche Intelligenz die Darstellung und Verbreitung von Wissen übernehmen und beeinflussen wird. „Vor dem Hintergrund dieser komplexen Dynamiken sind die Potenziale, Risiken und Grenzen von ChatGPT wie auch dessen Auswirkungen auf die Schule zum jetzigen Zeitpunkt schwer abzusehen“, so der Senator. Die Schulbehörde verfolge diese Entwicklungen daher aufmerksam und prüfe auf Grundlage wissenschaftlicher, bildungspolitischer und schulbezogener Entwicklungen fortlaufend, welche Maßnahmen auf allen Ebenen des Bildungsmanagements notwendig sind, um diesen Entwicklungen angemessen Rechnung zu tragen. 

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