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Schuljahresstatistik Schülerzahl wächst weiter - vier neue Schulen starten

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Anzahl der Klassenwiederholungen nimmt Corona bedingt deutlich zu

Schulsenator Ties Rabe hat die Statistik zum laufenden Schuljahr 2021/22 vorgestellt: „Hamburgs Schülerzahlen wachsen weiter kräftig. Die aktuelle Entwicklung bestätigt unsere Prognosen und Planungen, insbesondere auch im Hinblick auf die insgesamt geplanten 44 neuen Schulen sowie den deutlichen Ausbau von mehr als 120 bestehenden Schulen. Erneut besuchen in diesem Schuljahr über 250.000 Schülerinnen und Schüler die Hamburger Schulen. Das ist wieder ein Rekordwert, wie schon bereits im letzten Schuljahr. Die Entwicklung ist insgesamt positiv: Die Ganztagsangebote an Hamburgs Schulen werden weiter stark angewählt, und alle Schulformen profitieren von mehr Lehrkräften. Die Corona-Krise hinterlässt aber auch Spuren: Aufgrund des Rückgangs bei den Ausbildungsplätzen sinkt erneut die Zahl der Berufsschülerinnen und -schüler. Und vergleichsweise viele Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit genutzt und wiederholen wegen der Corona-Krise ein Schuljahr.“

Schülerzahl wächst weiter - vier neue Schulen starten

Hamburgs allgemeinbildenden Schulen haben die Marke von 200.000 Schülerinnen und Schülern erneut überschritten: Insgesamt besuchen im aktuellen Schuljahr 203.704 Schülerinnen und Schülern die 418 Grundschulen, Stadtteilschulen, Sonderschulen und Gymnasien. Das sind 3.027 (+1,5 Prozent) mehr als im letzten Schuljahr und 21.655 mehr als vor zehn Jahren (+11,9 Prozent). Besonders stark gewachsen sind in diesem Zeitraum die Grundschulen (+ 10.689, +18 Prozent). Darüber hinaus besuchen 48.981 Schülerinnen und Schüler die Berufsbildenden Schulen, so dass Hamburgs Schulen aktuell 252.685 Schülerinnen und Schüler verzeichnen. Das besonders starke Wachstum der Grundschulen zeigt sich auch bei der Entwicklung der Erstklässler: Vor zehn Jahren waren es noch 14.881 Abc-Schützen, aktuell sind es 18.134, also rund 22 Prozent mehr. Im gleichen Zeitraum stieg auch die Anzahl der Vorschülerinnen und Vorschüler von 7.699 auf jetzt 10.449 (+36 Prozent).

Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler an Berufsbildenden Schulen sinkt aufgrund der geringen Zahl der Ausbildungsplätze in der Corona-Pandemie leicht auf 48.981 (Vorjahr 50.539), davon befinden sich 38.255 in einer Berufsausbildung (-987), weitere 3.531 werden (Heil-) Erzieherinnen und Erzieher, 3.570 nehmen an einer Berufsvorbereitung teil und 3.625 streben einen höherwertigen allgemeinbildenden Schulabschluss an.

Der insgesamt deutliche Zuwachs der Schülerzahl in den letzten Jahren hat zu einem weiteren Zuwachs beim pädagogischen Personal von 18.815 auf jetzt 19.134 Vollzeitstellen geführt (+319 Vollzeitstellen). Noch deutlicher wird der Anstieg im Vergleich der letzten zehn Jahre. Vor zehn Jahren gab es an den Schulen 16.214 (2012/13) Vollzeitstellen für pädagogische Beschäftigte, heute haben die Schulen 2.919 Stellen mehr (+ 18 Prozent) sowie zu einem weiteren Zuwachs von bis zu 1.800 weiteren Stellen bei den Trägern der Ganztagsangebote. Insgesamt stieg die Zahl der Stellen um rund 30 Prozent. Die Gründe dafür sind unter anderem die Verkleinerung der Schulklassen, die bessere Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und der Ausbau der Ganztagsangebote.

Von kleineren Klassengrößen profitieren vor allem die Grundschulen in schwierigen sozialen Umfeldern mit aktuell durchschnittlich nur 17,9 Schülerinnen und Schüler pro Klasse, sowie 21,8 an allen anderen Grundschulen. An Stadtteilschulen liegt die Klassengröße bei 23,6 und an den Gymnasien 25,9 (jeweils Klassenstufen 5-10). Auf eine Pädagogin oder einen Pädagogen kommen somit rund 12,3 Schülerinnen und Schüler an Grundschulen, 10,7 an Stadtteilschulen und 3,5 an Sonderschulen. Die Schüler-Pädagogen-Relation an Gymnasien hat sich im aktuellen Schuljahr aufgrund der Maßnahmen des Schulfriedens von 15,1 auf 14,7 verbessert, weil dort mehr Lehrkräfte eingestellt wurden.

Der Anteil von Schülerinnen und Schülern, die an Privatschulen unterrichtet werden, ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Waren es 2014 noch 10,7 Prozent, sind es aktuell nur noch 9,1 Prozent. Hier wirkt sich unter anderem das sukzessive Auslaufen einiger katholischer Schulen aus.

Die Corona-Krise wirkt sich bei der Anzahl der Klassenwiederholungen merklich aus. Die Schulbehörde hatte es Schülerinnen und Schüler mit Corona bedingt starken und fächerübergreifenden Lernlücken ausnahmsweise ermöglicht, Anträge auf Klassenwiederholungen zu stellen. Diese Möglichkeit wurde in großem Umfang genutzt: Während im Schuljahr 2020/21 nur 1.801 Schülerinnen und Schüler eine Klassenstufe wiederholten, sind es im laufenden Schuljahr 2.854.

Aufgrund des erhöhten Anteils von Klassenwiederholungen sank die Zahl der Schulabgänger von 16.822 (2020) auf 16.400 (2021). Mit 9.101 Schülerinnen und Schülern schafften die meisten das Abitur, ihr Anteil stieg erstmals seit Jahren wieder auf 55,5 Prozent. Weitere 18,6 Prozent aller Schulentlassenen (3.053) haben die Schule im letzten Jahr mit einem Mittleren Schulabschluss (MSA), 16,3 Prozent (2.672) einen Ersten Schulabschluss (ESA) und 3,8 Prozent ein Fachabitur (629) gemacht.

5,8 Prozent (945) der Schulentlassenen haben die allgemeinbildenden Schulen ohne einen Schulabschluss verlassen. Das sind rund 170 weniger als im Vorjahr. Hier wirkt sich allerdings die hohe Zahl von Wiederholungen aus. Es ist damit zu rechnen, dass leistungsschwache Schülerinnen und Schüler die Klassenstufe wiederholt haben und dadurch die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss gesunken ist. Bei der Anzahl der Schulentlassenen ohne Abschluss zeigt sich, dass gerade leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler in der Zeit der Schulschließungen häufiger den Anschluss verlieren. Ihnen bietet das Hamburger Schulsystem die Möglichkeit, nach ihrem Schulabgang im Rahmen einer Berufsausbildung oder im Rahmen anderer Bildungsangebote an den Berufsschulen den Schulabschluss nachzuholen. Rund die Hälfte erlangt so im zweiten Anlauf den Schulabschluss, so dass sich die Quote der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss dann noch einmal halbiert.

Der massive Ausbau der Ganztagsangebote an den Schulen wird von Hamburgs Familien auch weiterhin sehr stark genutzt, aktuell nehmen 86,2 Prozent der Grundschülerinnen und –schüler am Ganztag teil (74,5 Prozent in 2014).

Insgesamt steigt der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund (im Ausland geboren oder mit mindestens einem im Ausland geborenen Elternteil) weiter auf aktuell 51,8 Prozent in den Klassen 1 bis 10. Gleichfalls steigt auch der Anteil der Schülerinnen und Schüler, in deren Familien zu Hause überwiegend kein Deutsch gesprochen wird, auf 28,8 Prozent (Vorjahr 28,1 Prozent). Umgekehrt besuchen nur noch 1.589 Schülerinnen und Schüler mit Flucht- oder direkter Einwanderungsgeschichte im aktuellen Schuljahr eine Internationale Vorbereitungsklasse (IVK) oder eine Basisklasse. Damit wird nach der Flüchtlingswelle das frühere Niveau von 2015/16 sogar unterschritten. Die meisten der seit 2015 neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler sind inzwischen in die Regelklassen integriert.

Nach dem Wechsel von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen werden im aktuellen Schuljahr 48,8 Prozent der Fünftklässler an Stadtteilschulen beschult und 51,2 Prozent auf Gymnasien. Das sind nahezu die gleichen Werte wie vor zehn Jahren. Das 2-Säulen-Modell erweist sich als sehr stabil mit zwei Schulformen auf Augenhöhe.

Die Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die das Gymnasium zwischen Klasse 5 und 12 verlassen und ihre Schullaufbahn an einer Stadtteilschule fortführen, ist im Vergleich zu den Vorjahren weiter gefallen auf jetzt 1.431, davon 710 nach Jahrgangsstufe 6 (Vorjahr 827). Hier ist ein positiver Corona-Effekt zu vermuten: Die Lehrkräfte haben aufgrund der Unterrichtsausfälle die Leistungen der Schülerinnen und Schüler am Ende der Klasse 6 an den Gymnasien offensichtlich milder bewertet und weniger häufig als in den Vorjahren schlechte Noten gegeben, so dass mehr Schülerinnen und Schüler als üblich an den Gymnasien bleiben konnten.

Das milliardenschwere Schulausbauprogramm wirkt. Die Gesamtzahl der staatlichen Schulen hat sich gegenüber dem Vorjahr um vier Schulen erhöht, da vier neue Schulen zum aktuellen Schuljahr ihren Schulbetrieb aufgenommen haben: die Campusschule HafenCity am Lohsepark, das Gymnasium Rotherbaum in der Bundesstraße (Eimsbüttel), die Grundschule Schule am Baakenhafen in der Hafencity und die Grundschule Schule am Park im Kernbereich von Harburg.

Weiterhin positiv stellt sich die Ausbildung in Erzieherberufen und zur Sozialpädagogischen Assistenz (SPA) dar. Zu (Heil-)Erzieherinnen und –Erziehern werden aktuell 3.531 Schülerinnen und Schüler ausgebildet (2012/13: 2.789), die Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz absolvieren 2.271 (gegenüber 1.116 vor zehn Jahren). Dementsprechend steigt auch die Anzahl der Absolventinnen und Absolventen weiter an, auf nunmehr 1.850 in beiden Berufen (1.118 vor 10 Jahren).

Weitere Informationen finden Sie unter:  www.hamburg.de/schuljahr-in-zahlen sowie www.hamburg.de/schulstatistiken

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Peter Albrecht

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