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2022 Nationaler Bildungsbericht mit guten Ergebnissen für Hamburg

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Schulsenator Ties Rabe: Bundesweite Daten bestätigen den Hamburger Kurs

Die Kultusministerkonferenz und das Bundesbildungsministerium haben heute gemeinsam mit dem Sprecher der Autorengruppe, Prof. Dr. Kai Maaz (DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation) den Bericht „Bildung in Deutschland 2022“ vorgestellt. Der nunmehr neunte nationale Bildungsbericht beschreibt die Entwicklung des deutschen Bildungswesens und widmet sich besonders dem Bildungspersonal.

Nationaler Bildungsbericht mit guten Ergebnissen für Hamburg

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe: „Der Bericht zeigt, dass das Schulsystem bundesweit vor schwierigen Aufgaben steht. Zugleich weisen die Daten aber auch darauf hin, dass viele Hamburger Reformen erfolgreich sind.“

So bestätigt der Bericht, dass die Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen im Vergleich der Bundesländer am stärksten in die Bildung investieren und pro Kopf die höchsten öffentlichen Bildungsausgaben haben. Diese zusätzlichen Mittel wurden in Hamburg gezielt in die Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität investiert.

So ist Hamburg neben Thüringen das einzige Bundesland, das allen Kindern und Eltern einen Ganztagsschulplatz anbietet und rechtlich garantiert. Dieses Angebot ist anders als in fast allen anderen Bundesländern am Nachmittag kostenlos. Rund 85 Prozent aller Grundschüler nehmen an der Nachmittagsbetreuung der Grundschulen teil, das ist ein bundesweiter Rekordwert.

Im Bundesvergleich ermöglicht Hamburg 53 Prozent aller Schülerinnen und Schüler nach Klasse 4 den Übergang auf das Gymnasium. Das ist der zweithöchste Wert aller Bundesländer, nur in Berlin ist die Übergangsquote noch höher. Auffällig ist auch, dass Hamburg mit 55,7 Prozent (in 2020) die höchste Abiturquote aller Länder hatte. Schulsenator Ties Rabe: „Das ist insofern besonders ermutigend, weil Hamburgs Schülerinnen und Schüler in den schriftlichen Abiturklausuren der Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch in erheblichem Maß die gleichen Aufgaben bewältigen müssen wie die Schülerinnen und Schüler in den anderen Bundesländern.“

Ganz vorn dabei ist Hamburg auch im Bereich der Inklusion. So bietet Hamburg als eines von sehr wenigen Bundesländern den Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf das Wahlrecht zwischen dem Besuch einer allgemeinen Schule oder einer Sonderschule. Deshalb werden in Hamburg im bundesweiten Vergleich mehr Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf inklusiv in Grundschulen beschult als in den meisten anderen Bundesländern.

Große Erfolge bescheinigt der Bildungsbericht Hamburg beim Übergang von der Schule in den Beruf. Obwohl die Hamburger Wirtschaft im Bundesvergleich nur eine verhältnismäßig geringe Zahl von Ausbildungsplätzen anbietet, gelingt es in Hamburg durch eine gezielte Vorbereitung und Beratung der Jugendlichen, fast alle Ausbildungsstellen zu besetzen. Mit einer Quote von nur 2,3 Prozent hat Hamburg die geringsten Passungsprobleme aller Bundesländer zwischen Ausbildungsplatzsuchenden und -angeboten. Insbesondere die Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen, die Jugendberufsagenturen und die Übergangsmaßnahmen an den Berufsschulen sorgen dafür, dass fast alle angebotenen Ausbildungsplätze auch besetzt werden.

Umgekehrt bestätigt der nationale Bildungsbericht auch die großen Herausforderungen der Hamburger Schulpolitik. So sind in den drei Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen deutlich mehr Kinder als in den anderen Bundesländern von so genannten Risikolagen betroffen, die den Bildungserfolg erschweren. Dazu zählen beispielsweise Armut, geringe Sprachkenntnisse oder eine geringe formale Bildung im Elternhaus. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund sind davon betroffen, ihr Anteil ist in Bremen und Hamburg gehört mit zu den höchsten aller Bundesländer.

Auffällig ist zudem der starke Anstieg der Zahl der Kinder in Hamburg. Zusammen mit Berlin verzeichnete Hamburg unter den Kindern von 0 bis 6 Jahren zwischen 2010 und 2020 eine Zunahme von 25 Prozent, im Bundesdurchschnitt liegt der Zuwachs bei 16 Prozent. Dieser Anstieg deckt sich mit der Prognose der Hamburger Schulbehörde, dass zwischen 2019 und 2030 die Zahl der Schülerinnen und Schüler ebenfalls um 25 Prozent zunehmen wird. Damit auch künftig alle Schülerinnen und Schüler gut betreut in kleinen Klassen gut lernen können, hat die Schulbehörde ein großes Schulbauprogramm für mehr und größere Schulgebäude sowie eine Initiative zur Sicherstellung zusätzlicher Stellen und Lehrkräfte für die Hamburger Schulen gestartet.

Bislang ist die Initiative erfolgreich, nach wie vor können in Hamburg die vielen zusätzlichen Lehrerstellen besetzt werden. Langfristig wird die Lage bundesweit jedoch schwierig. In den nächsten zwei Jahrzehnten ist nach der Prognose des neuen Bildungsberichtes bundesweit mit erheblichen Engpässen in der Personalversorgung zu rechnen: Im Bereich der Frühen Bildung rechnet man in Westdeutschland bis 2025 mit 70.000 fehlenden Fachkräften, im Bereich der allgemeinbildenden Schulen bis 2030 bundesweit mit bis zu 17.000 und an den berufsbildenden Schulen mit bis zu 13.000 fehlenden Lehrkräften.

Hintergrund „Bildung in Deutschland 2022“

Den seit 2006 alle zwei Jahre erscheinenden Bildungsbericht hat eine unabhängige Wissenschaftlergruppe unter Federführung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation erarbeitet. Beteiligt sind das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE), das Deutsche Jugendinstitut (DJI), das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi), das Soziologische Forschungsinstitut an der Universität Göttingen (SOFI) sowie das Statistische Bundesamt (Destatis) und die Statistischen Ämter der Länder (StLÄ).

Die besondere Bedeutung des Bildungsberichts liegt darin, die verschiedenen Bildungsbereiche von Bildung im Lebenslauf in ihrem Zusammenhang und Indikatoren gestützt über größere Zeiträume darzustellen und so übergreifende Herausforderungen im deutschen Bildungssystem vergleichbar und sichtbar zu machen.

Den Bericht sowie weiterführende Materialien und Informationen finden Sie im Internet unter www.bildungsbericht.de.

Kontakt

Peter Albrecht

Hamburger Straße 31
22083 Hamburg
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