Schulsenator Ties Rabe: „Hamburg besteht nicht nur aus dicht besiedelter Großstadt, sondern bietet auch weniger besiedelte und naturnahe Regionen, zum Beispiel hier in Bergedorf. Auch hier bekommen wir das anhaltende Schülerwachstum zu spüren. Das freut mich sehr, denn es zeigt, wie attraktiv und lebenswert auch diese Teile Hamburgs sind. Mit dem Neubau der Stadtteilschule Kirchwerder investieren wir rund 67 Millionen Euro in qualitativ hochwertige Bildungsangebote in Kirchwerder und zeigen damit, wie wichtig uns die Region und ihre Schülerinnen und Schüler sind.“
Schulsenator Rabe weiter: „Der hier entstehende Neubau mit seinen beiden an die lokale Bautradition anknüpfenden Langhäuser ist schon spektakulär und wird ein echter Hingucker. Die vielfältigen und modernen Unterrichts- und Gemeinschaftsflächen bieten dabei eine gute Grundlage für erfolgreiche Pädagogik. Es freut mich sehr zu sehen, mit welcher Begeisterung und Vorfreude die Schülerinnen und Schüler den Baufortschritt für ihre neue Schule begleiten und bin mir sicher, dass sie sich hier sehr schnell einleben werden.“
Jan Schneck, Vertretung der Geschäftsführung von SBH | Schulbau Hamburg: „Mit dem Neubau der Stadtteilschule erhält Kirchwerder eine moderne Schule mit innovativen Gebäuden. Die Gestaltung der Schulgebäude orientiert sich an ortstypischen Langhäusern. Wir freuen uns, dass wir damit eine außergewöhnliche Schule für die Schülerinnen und Schüler in Kirchwerder schaffen.“
Am Dienstag gingen die Sprecherinnen und Sprecher aller Klassen der Schule Kirchwerder gemeinsam auf dem Kirchenheerweg zum Baufeld ihrer neuen Schule. Dabei hatten sie die guten Wünsche ihrer Klassenkameradinnen und -kameraden, welche die Klassen auf Papier verewigt hatten. Diese bunte Sammlung von Schülergedanken wurde zusammen mit einer tagesaktuellen Zeitung und dem aktuellen Jahrbuch der Schule im Boden unter dem Nordriegel versenkt.
Dr. Niko Gärtner, Schulleiter:
„Wir feiern gerne in der Schulgemeinschaft jeden Meilenstein dieses ehrgeizigen und lange währenden Projektes und freuen uns über die nun wirklich sichtbaren zügigen Baufortschritte am Kirchenheerweg. Für uns alle, die wir nun schon so lange auf den Umzug warten, sind solche Momente der Gewahrwerdung wichtig und hochwillkommen. Dieses Event ist eine tolle Gelegenheit für unsere Schülerinnen und Schüler, den Baufortschritt wirklich zu erleben und ein Gefühl für ihre neue Schule zu entwickeln. Die Dimensionen dieses Baus sind ja vom Reißbrett aus kaum zu begreifen. Insofern ist es toll, dass wir alle hierfür einmal auf die Baustelle dürfen."
Umfangreiches Bauvorhaben
Der Entwurf des Architekturbüros Thomas Kröger Architekten / Roswag Architekten umfasst zwei langgestreckte Gebäude, die an die lokale Bautradition der Langhäuser anknüpfen. Der Nordriegel ist mit einer Länge von 96 Metern, der Südriegel mit einer Länge von 130 Metern geplant. Beide Gebäude haben drei Stockwerke. Die vorgehängte Ziegelfassade wird in der optischen Anlehnung an ein reetgedecktes Langhaus erinnern und ein Flachdach mit Begrünung erhalten. Der Neubau wird Platz für insgesamt 42 Klassenräume und 19 Fachräume haben. Auf mehr als 12.000 m² Fläche entstehen so Unterrichts- und Fachräume, Gemeinschaftsflächen, Flächen für Lehrer und Verwaltung sowie Flächen für den Ganztagsbedarf. Hinzu kommen Werkstätten, eine Bibliothek sowie Mensa und Aula. Für den Schul- und Vereinssport wird es außerdem eine Dreifeld-Sporthalle mit Besuchertribüne und 1.837 m² Nutzfläche sowie ein großes Außensportfeld geben. Die Sportflächen können unabhängig vom Schulbetrieb auch durch den Sport-Club Vier- und Marschlande (SCVM) genutzt werden. Insgesamt wird der Neubau rund 67 Millionen Euro kosten.
Für die Verkehrsanbindung des Standorts wurde auf dem Marschbahndamm eine neue Bushalteanlage gebaut. Von dieser ausgehend wird das Schulgrundstück über eine Fußgängerbrücke erschlossen. Diese Infrastrukturmaßnahmen werden gesondert durch den Bezirk Bergedorf realisiert.
Klimafreundlich mit Gründach und Photovoltaik
Im Rahmen des Hamburger Klimaplans wird das Gebäude im nachhaltigen Effizienzstandard EG 40 realisiert und benötigt im Vergleich zu einem normalen Gebäude 60 Prozent weniger Primärenergie und wird dementsprechend weniger CO₂ emittieren. Hierzu tragen unter anderem ein mit Bio-Methan betriebenes Blockheizkraftwerk, eine Photovoltaik-Anlage und begrünte Dächer bei. Insgesamt entstehen an dem Schulstandort rund 4.700 m² Gründachfläche.
Die Planungshistorie
Die Stadtteilschule befindet sich derzeit als Teil der Grund- und Stadtteilschule Kirchwerder am Standort Kirchwerder Hausdeich 341. Die ursprünglich angedachte Erweiterung der Stadtteilschule am bisherigen Standort hatte sich nach intensiver Prüfung – u.a. aufgrund der Lage im Überschwemmungsgebiet – als nicht realisierbar erwiesen. Die danach nötige Neuplanung hat zu Verzögerungen geführt. Stattdessen entsteht nun östlich des Kirchenheerwegs ein den Bedürfnissen der wachsenden Stadtteilschule entsprechender Neubau für bis zu 1.100 Schülerinnen und Schüler (ca. 42 Schulklassen) und rund 110 Lehrkräfte. Die Grundschule Kirchwerder soll am heutigen Standort Kirchwerder Hausdeich 341 erhalten bleiben.