Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Schulbau 110 Millionen Euro für vier Meilensteine im Schulbau

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Schulsenator Ties Rabe und Schulbau Hamburg stellen die Wettbewerbsergebnisse von vier Schulbauvorhaben in Wandsbek für rund 110 Millionen Euro vor.

Hamburg investiert weiterhin kräftig in den Schulbau. Für gleich vier zentrale Schulbauvorhaben in den Stadtteilen Wandsbek, Eilbek, Marienthal und Jenfeld liegen nun die Wettbewerbsergebnisse vor. Die Vorhaben besitzen ein Gesamtvolumen von mehr als 110 Millionen Euro. Sie umfassen sowohl große Zu- und Ersatzbaumaßnahmen am Matthias-Claudius-Gymnasium (Wandsbek) und an den beiden Standorten der Max-Schmeling-Stadtteilschule (Standort Denksteinweg und Standort Oktaviostraße) als auch den kompletten Neubau eines Schulcampus an der Hammer Straße (Marienthal). Dort werden zukünftig die Sonderschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung sowie die neu zu gründende Grundschule Hammer Straße in direkter Nachbarschaft zueinander beheimatet sein und eng miteinander kooperieren. ​​​​​​​

110 Millionen Euro für vier Meilensteine im Schulbau

Schulsenator Ties Rabe: „Mit dem Schulentwicklungsplan 2019 reagieren wir auf die steigenden Schülerzahlen in Hamburg. Wir werden deshalb insgesamt 44 Schulen neu gründen und über 120 bestehende Schulen umfassend sanieren, modernisieren und vergrößern. Hierfür investieren wir jedes Jahr rund 400 Millionen Euro. Zehn Schulen sind bereits neu gegründet worden, sieben weitere sind für das Schuljahr 2024/25 geplant. Bis in die 2030er Jahre hinein wird sich das Schulbauprogramm auf insgesamt rund zehn Milliarden Euro summieren. Das ist eine gewaltige Summe, mit der wir moderne und einladende Lernorte schaffen werden. Mit den nun vorgestellten Siegerentwürfen zu vier großen Vorhaben im Süden Wandsbeks gehen wir einen weiteren großen Schritt in der Umsetzung dieses ambitionierten Programms.“

Schulsenator Rabe weiter: „Insbesondere der neue Schulcampus Hammer Straße wird ein echtes Leuchtturmprojekt. Nicht nur erhält die Sonderschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung individuell auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler zugeschnittene Räumlichkeiten mit Therapiebecken und Co., sie wird auch räumlich eng mit der neuen Grundschule verwoben. Mit den gemeinsam nutzbaren Räumlichkeiten bestehen zahlreiche Anreize für Austausch und Kooperation und ich bin mir sicher, dass sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte und das weitere schulische Personal von dieser Nähe profitieren werden.“

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Verwaltungsratsvorsitzender von SBH | Schulbau Hamburg:
„Hamburgs größter Bezirk Wandsbek wächst. Das schlägt sich auch in der Zahl der Schülerinnen und Schüler nieder. Allein im südlichen Teil des Bezirks planen wir aktuell Neubauten und Erweiterungen mit einem Volumen von 110 Millionen Euro, die den Kindern und Schulgemeinschaften zu Gute kommen werden. Im vergangenen Jahr haben wir 448 Millionen Euro in den Schulbau investiert und am Markt platziert. Diese Summe ist Teil eines großen Schulbauprogramms in Hamburg, das sich bis in die 2030er Jahre hinein auf insgesamt rund zehn Milliarden Euro summieren wird.“

Mandy Herrmann, Geschäftsführerin von SBH | Schulbau Hamburg: „Wir schaffen gute
Räume für gute Bildung in Hamburg - und zwar für alle Schülerinnen und Schüler. Oft lässt sich das durch schnelle und modulare Lösungen erreichen, die wir nach den Bedürfnissen der Schulen ausgestalten. Wir freuen uns aber auch, wenn wir an Standorten mit einem besonderen Bedarf wie der Hammer Straße mit individuellen Lösungen einen guten Beitrag leisten können. Dafür gehen wir und unsere Planungsbüros auf die pädagogischen Anforderungen ein. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen leisten wir einen Beitrag zur Stärkung der heimischen Wirtschaft. Denn durch Projekte wie in Wandsbek bleiben wir auch in den kommenden Jahren ein zuverlässiger und nachhaltiger Auftraggeber für die Bauunternehmen.“

Neuer Schulcampus Hammer Straße
Am Schulcampus Hammer Straße sollen zukünftig zwei Schulen in enger Nachbarschaft untergebracht werden: Die Sonderschule mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung war bislang am Tegelweg beheimatet. Allerdings wird der baulich-technisch in die Jahre gekommene Bau den aktuellen pädagogischen und therapeutischen Anforderungen nicht mehr gerecht. Die Schule wird zukünftig den Titel „Bildungszentrum körperliche und motorische Entwicklung“ tragen. Sie zieht an die Hammer Straße und teilt sich dort zukünftig einen 12.000 m² großen Gebäudekomplex mit der neu zu gründenden Grundschule Hammer Straße, die perspektivisch drei Parallelklassen organisieren wird. Die Räumlichkeiten der Sonderschule sind dabei zielgerichtet auf die Bedarfe der Schulgemeinschaft hin entworfen worden. So erhält die Schule ein Therapiebad, Räumlichkeiten für Ergo- und Physiotherapie sowie ein barrierefreies Außengelände, welches zudem über besonders funktionale Anfahrts- und Abholzonen verfügt.

Mit dem Bau soll in 2024 begonnen werden. Ein erster Bauabschnitt fokussiert den Bereich der Grundschule, die ab 2025 zunächst im Bestand ihren Betrieb aufnehmen und dann nach Fertigstellung in die neuen Räume umziehen wird. Insgesamt soll der Gebäudekomplex im Schuljahr 2027/28 fertiggestellt werden, sodass dann auch die Sonderschule umziehen kann. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 60 Millionen Euro.

Die neue Grundschule verteilt sich auf das erste und zweite Obergeschoss und verfügt über eine 1.180 m² große Zweifeld-Sporthalle, die auch durch die Sonderschule mitgenutzt werden kann. Als große Besonderheit verfügen die beiden Schulen nicht nur über einen gemeinsamen Schulhof, sondern auch über eine 1.300 m² große Gebäudefläche im Erdgeschoss, die gemeinschaftlich von beiden Schulen genutzt werden wird. Diese beherbergt unter anderem eine Vitalküche samt Speisesaal, Musikräume, eine Bibliothek sowie eine Mehrzweckhalle für Veranstaltungen. Die Gemeinschaftsflächen sind für beide Schulen sehr gut zugänglich, zudem werden durch die besondere Standortaufteilung kreuzende Verkehrswege vermieden.

Der Siegerentwurf stammt von den Büros LIAG architecten, Den Haag und BM+P Architekten, Düsseldorf.

Umfassende Überplanung des Matthias-Claudius-Gymnasiums
Das traditionsreiche Matthias-Claudius-Gymnasium im Wandsbeker Kern mit seinen derzeit rund 950 Schülerinnen und Schülern soll langfristig auf sechs Parallelklassen mit bis zu 1.300 Schülerinnen und Schüler erweitert werden. Da der enge Standort keine baulichen Erweiterungen zulässt, werden vier der insgesamt sechs Bestandsgebäude zurückgebaut und durch einen Zu- und Ersatzbau ersetzt. Das identitätsstiftende und standortprägende Hauptgebäude aus dem 19. Jahrhundert im südlichen Bereich bleibt gemeinsam mit dem westlich angrenzenden Gebäude bestehen und wird zu einem späteren Zeitpunkt saniert und den heutigen Anforderungen entsprechend angepasst. Der Neubau hat eine Gesamtfläche von 5.000 m² und wird zukünftig 32 Klassenräume und Differenzierungsräume beherbergen. Hinzu kommen offene Lernbereiche und ein rund 100 m² großes Lern- und Kompetenzzentrum. Darüber hinaus enthält das neue Gebäude eine große Pausenhalle mit Bühne, eine Vitalküche, eine neue Cafeteria sowie Räumlichkeiten für das Claudius-Archiv. Der Neubau, der im Energieeffizienzstandard EG-40 realisiert wird, soll 2027 fertiggestellt werden. Die geplante Sanierung des Hauptgebäudes soll 2030 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 32 Millionen Euro.

Der Siegerentwurf stammt vom Büro Haslob Kruse + Partner, Bremen.

Zubau-Maßnahmen an der Max-Schmeling-Stadtteilschule
Die Max-Schmeling-Stadtteilschule wird zurzeit von rund 1.100 Schülerinnen und Schülern besucht, die sich auf die Standorte Denksteinweg in Jenfeld und Oktaviostraße in Marienthal verteilen. Die Klassenstufen 5 bis 10 werden dabei an beiden Standorten unterrichtet, während am Standort Oktaviostraße die Oberstufe der Schule beheimatet ist. Gemäß Schulentwicklungsplan 2019 soll die Schule langfristig in den Klassenstufen 5 und 6 sechs Parallelklassen und in den Klassenstufen 7 bis 10 acht Parallelklassen führen. Hierfür sind an beiden Standorten umfassende Baumaßnahmen vorgesehen.

Der Standort Denksteinweg erhält nun für rund achteinhalb Millionen Euro einen rund 1.800 m² großen Zubau. Während im Erdgeschoss eine 645 m² große Einfeld-Sporthalle mit Umkleiden und Geräteräumen sowie eine Vitalküche inklusive eines 288 m² großen Essenbereichs untergebracht werden, finden im Obergeschoss zwei Klassenräume, zwei Fachräume und eine Schulbücherei Platz. Die Sporthalle wird auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen und erhält hierfür einen separaten Eingang. Das Gebäude wird im Energieeffizienzstandard EG-40 realisiert und erhält ein Gründach samt Photovoltaikanlage. Die Fertigstellung ist für Anfang 2026 geplant. Zusätzlich wird ein Teil des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes mit der Cafeteria saniert und auch die Außen- und Sportanlagen werden erneuert. Insgesamt werden in den Standort rund elf Millionen Euro investiert.

Am Standort Oktaviostraße entsteht für rund zehn Millionen Euro ein rund 2.000 m² großer Erweiterungsbau. Das L-förmige Gebäude hat drei Stockwerke, die jeweils vier Klassenräume inklusive Differenzierungsräume und jeweils zwei Fachräume beherbergen. Zudem verfügt jede Ebene über pädagogisch nutzbare Flurflächen, die im Rahmen der bewährten Kompartment-Lösung als vielseitig nutzbare Lounges ausgebaut werden. Auch dieses Gebäude wird im Energieeffizienzstandard EG-40 gebaut und erhält einen Fernwärmeanschluss sowie ein Gründach samt Photovoltaikanlage. Die Fertigstellung ist für 2025 geplant.

Die Siegerentwürfe für beide Standorte der Max-Schmeling-Stadtteilschule stammen vom Büro Heider Zeichardt Architekten, Hamburg.

Hintergrund: Der Schulentwicklungsplan 2019
Im September 2019 hatte Schulsenator Rabe den neuen Schulentwicklungsplan vorgelegt. Er sieht die Neugründung von bis zu 44 staatlichen Schulen vor: 21 Grundschulen, sieben Gymnasien, 13 Stadtteilschulen sowie drei weiterführende Schulen, deren Schulform zunächst nicht festgelegt war. Bis zu sieben der 13 neuen Stadtteilschulen sollen zusätzlich auch Gymnasialklassen nach dem Modell der Campus-Stadtteilschule führen. Darüber hinaus sollen über 120 bestehende Schulen erweitert werden. Der Schulentwicklungsplan war notwendig geworden, weil das Statistikamt Nord eine deutliche Steigerung der Schülerzahlen an allgemeinbildenden Schulen von 195.000 im Jahr 2019 auf rund 235.000 bis zum Jahr 2030 prognostiziert hatte.

Schulsenator Rabe: „Der Schulentwicklungsplan ist kein starres Korsett, sondern wird fortlaufend weiterentwickelt und angepasst. Manche Schulregionen wachsen schneller als ursprünglich prognostiziert, andere langsamer. Dementsprechend werden die Schulplanungen laufend überarbeitet, Ausbaupläne vergrößert oder verkleinert, neue Schulen in den Plan aufgenommen, die ursprünglich gar nicht vorgesehen waren. Da an vielen Standorten auch Grundstücksflächen oder Immobilien angekauft werden müssen, steht und fällt eine Planung damit, ob und wann sich ein Ankauf realisieren lässt.“

Visualisierung: https://sbhcloud.hamburg.de/index.php/s/ekzr9X5RNJxHqEq
Schulentwicklungsplan 2019: www.hamburg.de/schulentwicklungsplan  
Schulinformationssystem: www.hamburg.de/schulinfosystem

Kontakt

Peter Albrecht

Hamburger Straße 31
22083 Hamburg
Adresse speichern

Themenübersicht auf hamburg.de

Anzeige
Branchenbuch