FAQ - Fragen und Antworten

Übergreifende Fragen

Wie häufig sind die Hamburger Schulen bereits inspiziert worden?


Der zweite Inspektionszyklus wurde im Herbst 2019 abgeschlossen. Bis dahin sind alle Hamburger Schulen zweimal von der Schulinspektion besucht worden. Derzeit läuft der dritte Inspektionszyklus.

Wem ist die Schulinspektion unterstellt?


Die Schulinspektion gehört zur Abteilung Schulinspektion und Systemmonitoring des Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ). Das IfBQ ist ein Dienstleistungszentrum der Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) der Freien und Hansestadt Hamburg. In ihrer Beurteilung der Schulen ist die Schulinspektion unabhängig und an keine Weisungen gebunden.

Aufbau der Inspektion

Welche Qualifikationen haben die Inspektor*innen ?


Die Schulinspektor*innen haben vielfältige berufliche Hintergründe in Schule, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie erhalten vor der selbstständigen Leitung von Inspektionen eine vier- bis sechsmonatige Ausbildung. Regelmäßig bilden sich die Schulinspektor*innen im Bereich der Schul- und Unterrichtsqualität, der wissenschaftlichen Instrumente oder auch der adressatengerechten Kommunikation fort.

Wer arbeitet in der Inspektion?


Die Schulinspektion besteht derzeit aus:

  • 1 Leitungsmitglied
  • 10 hauptamtlichen Inspektor*innen
  • 2 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen
  • 2 Verwaltungsangestellten
  • 1 Einsatzplanung
  • 8 wissenschaftlichen und studentischen Hilfskräften

Wer führt die Inspektion durch?


Ein Inspektionsteam besteht aus zwei hauptberuflichen Inspektor*innen (Teamleitung und Schulinspektor*in) und einem Leitungsmitglied einer Schule der gleichen Schulform (Schulformexpert*in). An weiterführenden Schulen unterstützt zusätzlich eine weitere Person die Unterrichtsbeobachtung.
Bei Berufsbildenden Schulen kommt noch eine Person als Vertreter*in der Wirtschaft hinzu. Alle Mitglieder des Inspektionsteams werden regelmäßig zum Inspektionsablauf und zum Umgang mit den Erhebungs- und Auswertungsinstrumenten weitergebildet.

Verfahren der Inspektion

Wie werden die Schulen ausgewählt und informiert?


Mit Blick auf den Jahresbericht arbeitet die Schulinspektion mit einer Stichprobe, die eine repräsentative Auswahl aller Schulformen, -größen und -standorte im jährlichen Inspektionsprozess ermöglicht. Eine Orientierungsgröße bei der Auswahl der Schulen ist der Termin der letzten Inspektion. In Einzelfällen kann es zu Abweichungen in der Reihenfolge kommen. In der Regel informiert die Schulinspektion die Schulleitungen und Schulaufsichten langfristig darüber, in welcher Kalenderwoche ihre Schule für eine Inspektion vorgesehen ist.

Wie können sich Schulen auf die Inspektion vorbereiten?


Das Inspektionsverfahren startet mit einem Ankündigungstelefonat zehn Wochen vor dem Schulbesuch und umfangreichen Informationen der Schule, u. a. im Vorgespräch und durch Unterlagen. Die Webseite der Schulinspektion bietet weiterführende Informationen.
Grundsätzlich empfiehlt sich natürlich für jede Schule auch unabhängig von einer Inspektion die intensive und langfristige Auseinandersetzung mit den Qualitätsvorstellungen des Orientierungsrahmens Schulqualität.

Erhebungsinstrumente der Inspektion

Welche Erhebungsformen werden in einer Inspektion verwendet?


Es gibt vier Formen der Datenerhebung:

  1. Daten- und Dokumentensichtung (unter anderem Ziel- und Leistungsvereinbarung (ZLV), KERMIT-Daten).
  2. Schriftliche Befragungen von Schüler*innen, pädagogischem Personal und Erziehungsberechtigten (an Berufsbildenden Schulen auch von Ausbildungsbetrieben).
  3. Interviews mit Vertreter*innen der am Schulgeschehen beteiligten Gruppen.
  4. Einsichtnahmen in Lehr- und Lernsituationen.

Wie können Sie in 20 Minuten die Qualität des Unterrichts beurteilen?


Ziel der Beobachtungen ist es, mittels einer hohen Zahl von Einzelbeobachtungen Aussagen zur
allgemeinen Qualität des Unterrichts der Schule zu treffen. Für dieses Ziel hat sich bei einer Mindestanzahl von besuchten Unterrichtseinheiten die Dauer von je 20 Minuten als ausreichend erwiesen. Die Schulinspektion beobachtet dabei insbesondere methodisch-didaktische Aspekte des Unterrichts, die in den 28 Kriterien des Unterrichtsbeobachtungsbogens abgebildet sind. Dazu führt die Schulinspektion in Grundschulen in der Regel ca. 40 Unterrichtsbeobachtungen durch; in weiterführenden Schulen sind es etwa 80 und in Berufsbildenden Schulen etwa 100 Beobachtungen. Es ist ausdrücklich nicht die Aufgabe der Schulinspektion, einzelne Unterrichtsstunden zu bewerten.
Die Unterrichtsbeobachter*innen werden regelmäßig vom wissenschaftlichen Team der Schulinspektion geschult.

Was ist der Standardfehler bei der Angabe zur Unterrichtsqualität?


Mithilfe empirischer Verfahren lässt sich berechnen, wie stark sich die Aussagen über den beobachteten Unterricht im Hinblick auf den gesamten Unterricht an der Schule verallgemeinern lassen. Dafür wird im Bericht an die Schule der Standardfehler angeben (SE).

Ein Beispiel: Ein Item erhält den Mittelwert (MW) 3,03. Der Standardfehler (SE) beträgt 0,07.
Dies bedeutet, dass der ermittelte Mittelwert von 3,03 bei einer anderen Unterrichtsstichprobe im Minimalfall bei 2,96 (3,03 – 0,07) und im Maximalfall bei 3,1 (3,03 + 0,07) hätte liegen können.

Der Standardfehler prognostiziert den Bereich, in dem der Mittelwert liegen würde, wenn das Inspektionsteam auch andere Sequenzen gesehen oder sogar den ganzen Unterricht an der Schule angeschaut hätte (Vollerhebung). Je kleiner der Standardfehler, desto robuster ist der Mittelwert und desto kleiner ist der Bereich, in dem der MW liegen würde, wenn eine Vollerhebung durchgeführt worden wäre.

Was ist die Standardabweichung (SD) bei den Angaben zur Unterrichtsqualität?


Die Standardabweichung informiert darüber, wie stark sich die Einschätzungen für jedes Item zwischen den beobachteten Unterrichtssequenzen unterscheiden. Sie ist die Abweichung vom Mittelwert pro Unterrichtsitem. Je größer die Standardabweichung ist, desto unterschiedlicher wurde ein einzelnes Merkmal in verschiedenen Unterrichtssequenzen wahrgenommen.

Ein Beispiel: Der Mittelwert liegt bei 2,43. Die Standardabweichung bei 1,06. Dieses Unterrichtsmerkmal wurde in den beobachteten Sequenzen als eher unterschiedlich wahrgenommen. Der Mittelwert liegt bei 3,08. Die Standardabweichung bei 0,57.

Dieses Unterrichtsmerkmal wurde in den beobachteten Sequenzen als eher einheitlich wahrgenommen.

Wieso besuchen Sie bei den Unterrichtsbeobachtungen einige Klassen und Pädagog*innen häufiger als andere?


Welcher Unterricht von den Inspektor*innen ansehen wird, legt das Wissenschaftsteam mit einer Zufallsstichprobe fest. Da die Schulinspektion die Unterrichtskultur einer Schule bewertet und nicht die einzelne Lehrkraft oder Klasse, kann es zu Häufungen kommen.

Nehmen Referendar*innen auch an der schriftlichen Befragung teil?


Ja.

Muss eine Person ggf. auch mehrere Fragebögen ausfüllen?


In der Regel füllen Eltern, die mehrere Kinder an der Schule haben, nur den Fragebogen für das älteste Kind aus. Wenn Pädagog*innen allerdings auch Kinder an der Schule haben, füllen sie sowohl den Pädagog*innenfragebogen aus als auch einen Eltern-Fragebogen für das (älteste) Kind.

Welche Themen sind Gegenstand der Interviews?


Alle Fragen der Interviews beziehen sich auf den Orientierungsrahmen Schulqualität. Das Schulinspektionsteam befragt alle Gruppen (nur) nach den Bereichen, die sie betreffen. Die Personalführung kann z. B. Thema in den Interviews mit der Schulleitung und in den Interviews mit den Pädagogen*innen sein. Die Erziehungsberechtigten, die Schüler*innen und die Vertreter*innen der Ausbildungsbetriebe werden hierzu nicht befragt.
 

Bewertungsgrundlage in der Inspektion

Welches Qualitätsverständnis liegt der Inspektion zugrunde?


Grundlage für die Arbeit der Schulinspektion ist der Orientierungsrahmen Schulqualität. Neben dem Orientierungsrahmen berücksichtigt die Schulinspektion die aktuellen Entwicklungen der Schulforschung und die Anforderungen der Schulpolitik.

Wird die besondere Situation der einzelnen Schule berücksichtigt (sozio-kultureller Hintergrund der Schüler*innen, Lage der Schule im Stadtteil)?


Shule berücksichtigt (sozio-kultureller Hintergrund der Schüler*innen, Lage der Schule im Stadtteil)?
Jede Schule hat eine besondere Ausgangssituation. Ihre Stärken und Entwicklungsbedarfe sind nur vor diesem Hintergrund zu verstehen.

Ergebnisse der Inspektion

Wie sieht der Ergebnisbericht der Inspektion aus?


Die Schule erhält einen Ergebnisbericht, der die Qualitätseinschätzung der zwölf Bewertungsbereiche mit einer Beschreibung der jeweiligen Bewertungshintergründe umfasst sowie die Ergebnisse der Fragebogenerhebung und der Beobachtung der Lehr-und Lernsituationen. Auf www.hamburg.de/inspektionsberichte wird ein Ergebnisprofil veröffentlicht.

Wer erhält den Bericht?


Die Schulleitung sowie die zuständige Schulaufsicht. Die Schulleitung ist gehalten, die Ergebnisse der Schulinspektion schulöffentlich zu machen. Die Zusammenfassung des Berichts und das Qualitätsprofil wird im Internet veröffentlicht: www.hamburg.de/inspektionsberichte.

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Kontakt

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Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ), Schulinspektion und Systemmonitoring

Beltgens Garten 25
20537 Hamburg
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