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22. November 2018 Ausstellungsempfang Oberbillwerder beim Internationalen Architekturforum 2018

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Rede der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt

Ausstellungsempfang Oberbillwerder beim Internationalen Architekturforum 2018: Rede der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt

Sehr geehrter Herr Roscher,
sehr geehrte Frau de Buer,
sehr geehrte Herr Laursen,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

was Sie hier sehen, ist nichts weniger als die Zukunft – die Zukunft Bergedorfs und die Zukunft Hamburgs. Oberbillwerder wird eine Inspirationsquelle für künftige Projekte sein und qualitative Maßstäbe setzen als Benchmark der kommenden Jahrzehnte.

Denn Hamburgs größtes Stadtentwicklungsprojekt seit der HafenCity birgt weit mehr als das Potenzial für viele Wohnungen und neue Arbeitsplätze. Oberbillwerder bietet Chancen, wie es sie in diesem Umfang und in dieser Breite in unserer Stadt kaum je gab.

Wer den Hamburger Wohnungsmarkt kennt, weiß: Das ist auch dringend nötig. Der Megatrend hin in die großen Städte – auch und gerade nach Hamburg – hat nach der Stadtflucht der 70er- bis Ende der 80er-Jahre in jüngerer Vergangenheit Fahrt aufgenommen. Für Hamburg entspricht das aktuell einem Einwohnerplus von mehr als 20.000 Menschen pro Jahr.

Was uns freut, weil es nicht nur Ausweis der großen Attraktivität Hamburgs ist, sondern der ganzen Stadt nützt durch den Zustrom neuer Qualifikationen, neuer Impulse und Ideen. Damit auch einher geht ein Mehr an Beschäftigung, Umsatz und nicht zuletzt Steuereinnahmen.

Ich habe bereits an vielen Stellen darauf hingewiesen, dass wir als Senat diese Entwicklung nicht nur begleiten, sondern aktiv und qualitativ gestalten. Was in meinem Ressort bedeutet, dass wir im Wohnungsbau nicht allein auf das Wieviel achten, sondern genauso sorgfältig auf das Was, das Wie und das Wo.

Zugegebenermaßen sind Hamburgs Wohnungsbauzahlen für sich schon sehr beachtlich: In enger Zusammenarbeit mit der Wohnungswirtschaft und den Bezirken im „Bündnis für das Wohnen in Hamburg“ haben wir von 2011 bis Oktober 2018 81.000 Wohnungen auf den Weg gebracht und bis Ende 2017 gut 18.000 öffentlich geförderte Wohnungen bewilligt.

In dieser Zeit wurden 45.000 Wohnungen fertiggestellt, 12.000 davon öffentlich gefördert. 10.000 Wohnungen – so die Vereinbarung im Bündnis – sollen auch weiterhin jedes Jahr dazukommen, davon ein Drittel gefördert.

Dieses von Anbeginn an sehr ambitionierte Wohnungsbauprogramm ist bundesweit auf große Beachtung gestoßen, und wir erleben es immer wieder, dass sich Baudezernenten anderer Städte, aber auch Medien aus dem In- und Ausland dafür interessieren, wie wir diesen Wohnungsbau realisieren.

Der Schlüssel dazu ist die konsequente Verfolgung unserer Doppelstrategie aus „Mehr Stadt in der Stadt“ für die intensivere Entwicklung der innerstädtischen Bereiche und „Mehr Stadt an neuen Orten“ für die Erschließung von Arealen, die bisher keine Wohngebiete waren.

Das übergreifende Ziel ist es, dass ganz Hamburg „Eine Stadt für Alle“ ist und bleibt. Wir bauen Wohnungen in allen Hamburger Bezirken, und ebenso sorgen wir dafür, dass Hamburgs vorhandene Qualitäten erhalten und ausgebaut werden.

Oberbillwerder, Hamburgs zweitgrößtes Stadtentwicklungsprojekt, zeigt das beispielhaft:

  • Hier entsteht eine kleinteilig gegliederte, abwechslungsreiche, qualitätsvolle Bebauung mit Raum für Vielfalt und Individualität: zum Beispiel im „BahnQuartier“ mit Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe; überwiegend mehrgeschossig im „Blauen Quartier“ an kleinen Kanälen und naturnahen Gräben; und im „AgriQuartier“ unter anderem mit Ein‑ und Mehrfamilienhäusern und Freiraum in die Kulturlandschaft.
  • Dazu kommen multifunktionale Freiräume – also Parks und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität für Spiel und Sport. Als Modellstadtteil für die „Active City“ spielen Bewegung, Sport und Ernährung bei der Planung eine große Rolle.
  • Oberbillwerder wird gute Nachbarschaften ermöglichen, unter anderem mit einem hohen Anteil für Baugemeinschaften.
  • Dementsprechend werden auch Soziales, Bildung und Kultur von Beginn an mitgeplant einschließlich eines breiten Kinderbetreuungs- und Schulangebots.
  • Gleichzeitig sollen auch im direkten Wohnumfeld bis zu 5.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen, so etwa in den Bereichen Nahversorgung, Bildung, Soziales oder Handwerk.
  • Es wird innovative, umweltfreundliche Mobilitätsangebote geben, dazu Car-Sharing-Stellplätze, Stadtrad-Stationen, Fahrrad-Abstellplätze und dezentrale switchh-Punkte.
  • Ein hoher Anteil an regenerativen Energien, insbesondere an Solarthermie, soll dazu beitragen, Oberbillwerder weitestmöglich CO2‑neutral zu entwickeln.
  • Und, nicht zuletzt: Der Stadtteil – künftig integraler Bestandteil von Bergedorf – soll sich gut in die alte Kulturlandschaft und in die Marschlandschaft am Rande der dörflichen Strukturen einfügen. – Herr Laursen wird all das im Anschluss genauer ausführen.

Unbestritten ist: Ein Projekt dieser Größenordnung und mit diesem innovativen Anspruch braucht einen langen Atem und einen überzeugenden Meinungsbildungs- und Planungsprozess.

Begleitet wird das Verfahren darum sowohl von der Bezirksversammlung in Bergedorf mit dem Sonderausschuss Oberbillwerder als auch durch eine behördenübergreifende Lenkungsgruppe.

  • Auf die erste Beteiligungsphase 2016 folgte die zweite Ideen-Entwicklungsphase, unter anderem mit einer zweitägigen Ideenwerkstatt im März 2017 für Ideen und Wünsche zum neuen Stadtteil einschließlich Expertendiskussionen.
  • Im Februar 2018 dann legten zwölf internationale Planungsteams in einer öffentlichen Präsentation ihre Entwürfe für Oberbillwerder vor, die erstmals sehr anschaulich vor Augen führten, wie Expertinnen und Experten sich die Gestaltung des Lebens, Wohnens und Arbeitens auf diesem großen Areal vorstellen.
  • Nach dem Entscheid der Fachjury für den Entwurf des Büros Adept mit Karres en Brands wird heute nun der Öffentlichkeit der Masterplan für Oberbillwerder vorgestellt, und ich lade Sie alle herzlich dazu ein. Ich denke, es wird deutlich werden, dass Oberbillwerder für die große Lust am Entwickeln und Gestalten steht mit einem ganzheitlich verstandenen Ansatz zu denken und zu planen.

Diese Ausstellung kann einen ersten Eindruck davon vermitteln, wie in unseren Augen verantwortungsvolle Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert aussieht, die sich an den Bedürfnissen moderner Stadtbewohnerinnen und ‑bewohner orientiert: mit naturnahem Wohnen und komfortabler Mobilität, architektonisch vielfältig und ökologisch auf hohem Niveau, vor allem aber bezahlbar für Menschen aller Einkommensgruppen.

Sie merken: Oberbillwerder begeistert mich und uns schon jetzt. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich beim Betrachten dieser Ausstellung davon anstecken ließen.

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