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14. September 2021 Ausstellungseröffnung: 25 Jahre BDA Hamburg Architektur Preis

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Rede der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt

Ausstellungseröffnung, 25 Jahre BDA Hamburg Architektur Preis, Rede, Senatorin, Dr. Dorothee Stapelfeldt, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Hamburg

Sehr geehrte Frau Dr. Weise,
lieber Herr Walter,
sehr geehrte Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

„Was kann ein Preis wie der des BDA Hamburg bewirken?“, fragte 1996 die Architekturjournalistin Lilli Thurn und Taxis in ihrem Vorwort zur Dokumentation des allerersten BDA Hamburg Architektur Preises.

„Er gibt Anstoß“, lautete ihre Antwort. „Anstoß, sich mit Architektur jenseits der großen Investoren­projekte auseinanderzusetzen, Anstoß, neue Namen ins Repertoire aufzunehmen, und Anstoß, ein breites Bewusstsein für qualitätsvolle Architektur zu schaffen, die langfristig das Bild der Stadt prägen kann.“

Das erfordere – Zitat – „Weitblick und historisches Verständnis, Mut wie auch Disziplin – also schlicht Souveränität.“ – Zitatende.

Die ausgezeichneten Projekte des ersten BDA Hamburg Architekturpreises zeigen, dass diese Aufforderung damals sehr ernst genommen wurde: Zu den Preisträgern gehörten unter anderem so verschiedene und gelungene Bauaufgaben wie die Sanierung einer Wohnanlage in Neuwiedenthal, die Erweiterung des historischen Katharinenhofs in der Hamburger Altstadt und das Passagier­terminal 4 des Hamburger Flughafens – heute kennen wir es alle als „Terminal 2“.

Das Besondere: Im Gegensatz zu Architektur­wettbewerben bezog – und bezieht sich bis heute – der BDA Architektur Preis „auf materiell Vorhandenes: auf das fertige Bauwerk in seiner Umwelt“, wie es im Buch-Vorwort heißt. Denn erst in diesem Stadium wird sichtbar, ob die Ideen dem Prozess der Realisierung standgehalten haben.

Gut und günstig wohnen, inmitten einer lebendigen und miteinander agierenden Nachbarschaft, das ist am Ende das Allerwichtigste – und das zeigt sich oft erst, wenn der Bau vollendet ist.

Mit dieser Fokussierung auf das bereits Gebaute und seine Qualitäten können wir als Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen uns sehr gut identifizieren. Denn was nützt die schönste architektonische Idee zum Beispiel für ein Wohnhaus, wenn sie in ihrer Umsetzung an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbeigeht? Deshalb sind wir seit Jahren engagierte Begleiter der Architekturpreis-Verfahren.

Heute Abend können wir nun ganz anschaulich erleben, wie die Aufforderung, mit Mut, Disziplin und Weitblick ein Bewusstsein für qualitätsvolle Architektur zu schaffen, vom BDA Hamburg seit 1996 nicht aus den Augen verloren wurde: Auf dem 750 Meter langen Überseeboulevard, einem der prominentesten Standorte der HafenCity, erstrecken sich auf großformatigen Tafeln nun die Abbildungen aller Bauten des ersten Preisranges sowie die Publikumsgewinnerbauten von damals bis heute.

Kein Ort erscheint mir passender als die HafenCity, um diese coronasichere Open-Air-Ausstellung quasi im Vorbeigehen erlebbar zu machen: Ist die HafenCity doch gekennzeichnet durch ihre einzigartige und auf Qualität bedachte Architektur. Gerade auch im Kontrast zur gegenüberliegenden historischen Speicherstadt ist sie einfach einmalig.

Was für eine schöne Vorstellung: zweieinhalb Jahrzehnte herausragende Bautätigkeit in Hamburg sechs Monate lang rund um die Uhr sichtbar zu wissen – für alle, die hier vorbei­spazieren.

Ich bin mir sicher, sie wird an diesem markanten Platz ein großes Publikum erreichen und genau das tun, was uns allen so sehr am Herzen liegt: gute Architektur sichtbar machen und vielleicht sogar bei dem einen oder der anderen das Interesse an guten Gebäuden wecken.

Ein weiterer Pluspunkt dieses Ortes ist seine zentrale Lage. Wir befinden uns hier nur zehn Minuten zu Fuß von der "alten" Innenstadt entfernt, und ich kann Sie nur dazu ermutigen: Probieren Sie es aus, gehen Sie zum Burchardplatz und weiter zum Hauptbahnhof, erlaufen Sie sich die Innenstadt von der HafenCity aus, aktualisieren Sie sozusagen die mentale Landkarte in Ihren Köpfen!

Wir werden in den nächsten Monaten und Jahren Vieles unternehmen, um die Wegebeziehungen zwischen HafenCity und Innenstadt noch weiter zu stärken. Orte wie der Burchardplatz, der Hopfenmarkt und das Rathausquartier bekommen – auch in Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Business Improvement Districts – neue Gesichter mit mehr Aufenthalts­qualität. Das Wettbewerbsverfahren für den Burchardplatz ist schon eröffnet, erste Entwürfe werden Ende September vorliegen.

Doch damit nicht genug: Der Fonds für kreative Zwischennutzungen der Behörde für Kultur und Medien sowie der Finanzbehörde in Höhe von neun Millionen Euro wird ebenfalls dazu beitragen, die Innenstadt weiter zu beleben.

Nutzen Sie also die Chance, mit offenen Augen in Richtung Ihres Zuhauses zu flanieren, um all das wahrzunehmen, was die HafenCity und das Welterbe Kontorhausviertel zu bieten haben – gern im Tempo einer Schildkröte, wie sie Walter Benjamin in seinem berühmten „Passagen-Werk“ empfohlen hat.

Auch im etwas weiteren Umfeld wird sich in den nächsten Jahren viel verändern: Nur einen Steinwurf von uns entfernt liegt der Grasbrook, wo wir Wohnraum für etwa 6.000 Menschen und bis zu 16.000 Arbeitsplätze in einem städtebaulich, ökologisch und verkehrstechnisch vorbildlichen Stadtteil schaffen. Die ersten vorbereitenden Arbeiten haben bereits begonnen.

Und noch ein kleines Stück weiter liegt – mit Blick auf die Elbphilharmonie und in einigen Jahren auch auf den Elbtower – Hamburgs wohl spektakulärster Stadteingang. Es ist ein rauer, aber unheimlich charmanter Ort mit großen Potenzialen, der bald einladender und attraktiver und auch auf vielfältige Weise nutzbarer gemacht werden soll.

Der Grasbrook und der Stadteingang Elbbrücken sind große städtebauliche Vorhaben, bei denen wir sehr viel Wert auf architektonischen Anspruch, hochwertige Freiräume mit viel Stadtgrün sowie eine hohe Lebensqualität legen, um eine vielfältige Stadtlandschaft zu schaffen, in der sich Generationen wohlfühlen.

Das Engagement für eine qualitätsvoll gebaute Umwelt liegt der Stadt Hamburg dabei genauso am Herzen wie dem BDA und seinen Mitgliedern. Denn wir wissen alle: Einmal Gebautes prägt die Stadt oft für viele Jahrzehnte.

Ein großes Maß an Anspruch und Einfallsreichtum ist deshalb ganz besonders wichtig. Immerhin bauen wir nicht nur für uns, wir bauen auch für die nächsten Generationen. Und das bedeutet Verantwortung: für das Stadtbild, für das Niveau der Architektur in der Balance zwischen Kontinuität und Fortentwicklung, für den Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen und für das Miteinander im Hamburg von morgen.

Die heutige Ausstellung gibt einen interessanten und inspirierenden Überblick darüber, was möglich ist, wenn sich alle Beteiligten – Architektinnen und Architekten, Bauherren, Dienstleister und die Stadt Hamburg gemeinsam für die besten Lösungen einsetzen. Ich freue mich jetzt schon darauf, möglichst viele unserer zukünftigen Bauprojekte beim nächsten BDA Hamburg Architekturpreis ausgezeichnet zu sehen. Das sind schöne Perspektiven!

Meine Damen und Herren,
für die nächsten 25 Jahre wünsche ich dem BDA Hamburg und uns allen, dass wir uns den Aufruf von Lilli Thurn und Taxis auch weiterhin zu Herzen nehmen und nicht müde werden, Anstöße zu geben:

  • Anstöße für ein qualitätsvolles und gleichzeitig kostengünstiges Bauen,
  • Anstöße, ein breites Bewusstsein für innovative Architektur zu schaffen, die langfristig das Bild der Stadt prägen wird,
  • Anstöße für Bauten, in denen es Spaß macht, zu leben und zu arbeiten
  • sowie Anstöße, die Weitblick und ein historisches Verständnis, Mut und Disziplin beweisen.

Herzlichen Dank allen Beteiligten für Ihre Mühe und ihr Engagement, diese wunderbare Werkschau auf die Beine zu stellen und die Arbeit des BDA Hamburg der vergangenen 25 Jahre für viele Menschen zugänglich zu machen, sichtbar und erlebbar.

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Kontakt

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21109 Hamburg
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info@bsw.hamburg.de

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