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8. Juni 2021 Patriotische Gesellschaft: Online-Workshop "MachPlatz! Ideen für lebendige Plätze in der Innenstadt"

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Rede der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt

Patriotische Gesellschaft, Online-Workshop,"MachPlatz! Ideen für lebendige Plätze in der Innenstadt", Rede, Senatorin, Dr. Dorothee Stapelfeldt, Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Hamburg

Sehr geehrte Frau Kähler-Siemssen,
sehr geehrte Frau Detig,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich danke Ihnen für die Einladung zu diesem Workshop, der sich mit dem derzeit wohl am lebhaftesten diskutierten Thema im Zusammen­hang mit Hamburgs Stadtentwicklung befasst: der Frage, wie es mit unserer Innenstadt weitergeht.

„Ideen für lebendige Plätze“ sind jedenfalls herzlich willkommen, weil es immer gut ist, wenn engagierte Bürgerinnen und Bürger – als Experten oder Laien – sich Gedanken über eine gute Zukunft Hamburgs machen.

Das ist umso wertvoller, als Hamburg einem steten Wandel unterliegt. Die Entwicklungen unserer Gesellschaft kulminieren in den großen Städten, zugleich bündeln sich die Chancen und die Herausforderungen einer Millionenmetropole in ihrer City.

Die Hamburger Innenstadt ist mehr denn je vielfältigen und komplexen Impulsen ausgesetzt – angefangen bei den Einzelhändlern, die sich mit der Digitalisierung unseres Alltags auseinander­setzen müssen, bis hin zur öffentlichen Debatte über die Zukunft der Mobilität, also der Frage, welche Mobilität wir in Zukunft brauchen. Die Corona-Pandemie hat die Dringlichkeit, tragfähige Antworten darauf zu finden, noch verstärkt.

Das sollte uns zusätzlich motivieren im Bewusst­sein, dass sich unsere Innenstadt schon immer neuen Entwicklungen gegenüber kreativ und anpassungsfähig erwiesen hat.

Denn schließlich wandeln sich auch die gesellschaft­lichen Prioritäten. Manche von Ihnen erinnern sich vielleicht an das Zielbild der „autogerechten Stadt“ – als politisches Ziel schreibt sich das längst niemand mehr auf die Fahnen. Mit der Charta von Leipzig sind die alten städtebaulichen Vorstellungen überholt.

Was dagegen für heute und in Zukunft gut und richtig ist, darüber wird leidenschaftlich diskutiert, und das ist auch gut so. Als Senat verfolgen wir mit Nachdruck die im Koalitions­vertrag festgehaltenen Ziele für die Innenstadt:

  • Verbesserte Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum an markanten Orten,
  • freiere Flanierräume und bessere fußläufige Wegebeziehungen zum Beispiel zwischen der Altstadt und der HafenCity
  • und eine größere Nutzungsvielfalt und mehr Wohnen in der Innenstadt.
  • Auch die weiter wachsenden Ansprüche von uns allen an Mobilität und Erreichbarkeit werden Schritt für Schritt umgesetzt.

Diese Ziele der Innenstadtentwicklung werden laufend überprüft, und sie werden, wenn es neue Anforderungen gibt, fortgeschrieben im Sinne „lernender Konzepte“. Das lässt uns flexibel auf aktuelle Entwicklungen reagieren – wie etwa auf die Pandemie.

Was braucht es, um die genannten Ziele für die Entwicklung der Innenstadt zu erreichen?

Zunächst einmal: mehr Raum für Fußgängerinnen und Fußgänger, mehr autoarme Bereiche, Verringerung auch des ruhenden Verkehrs und insgesamt Entschleunigung für mehr Verkehrs­sicherheit.

Wichtig ist gleichzeitig eine hervorragende Erreich­barkeit und Vernetzung der Innenstadt, denn nur wenn es attraktive Alternativen zum motorisierten Individual­verkehr gibt, steigen die Menschen um. Deshalb stärken wir den Öffentlichen Personen­nahverkehr, wir bauen die Radwege aus und wir wollen neue und bessere fußläufige Querungen schaffen.

Für mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum – und das berührt besonders das Thema des heutigen Abends – ist die intensive Begrünung des Stadtraums ein wesentlicher Aspekt der Innenstadt-Gestaltung.

Eine den Charakter der Räume gestaltende Bepflanzung soll ganz unterschied­liche, qualitäts­volle, identitätsstiftende Orte entstehen lassen.

Und, schließlich, ein Handlungsfeld, das mir ganz besonders am Herzen liegt: Es soll mehr Wohnen und mehr Nutzungsvielfalt in der Innenstadt geben.

Schon jetzt bietet Hamburgs Innenstadt Raum für Wohnen, Gastronomie und Kultur. Das wollen wir ausbauen und den Wohnungsbau bei neuen Projekten durchsetzen.

Im selben Zug soll das kulturelle Potenzial der Innenstadt und das Netzwerk ihrer Akteure gefördert und genutzt werden – Experimente und temporäre Nutzungen sind ausdrücklich erwünscht. Schließlich macht gerade ihre räumliche und strukturelle Vielfalt den Reiz der Innenstadt aus.

Dafür soll die Innenstadt künftig mehr als bisher „Möglichkeitsräume“ zur Entfaltung bieten. Konkrete, bereits begonnene Vorhaben sind etwa die schrittweise Weiterentwicklung des öffentlichen Raums im Kontorhausviertel, ausgehend von einem autofreien Burchardplatz, und die grund-legende Aufwertung des Hopfenmarktes hin zu einem attraktiven Platz, der auch seiner historischen Bedeutung gerecht werden kann.

Am Gerhart-Hauptmann-Platz, der heute Thema ist, wurde schon viel investiert, zuletzt im Rahmen der Sanierung und Aufwertung von 13 Plätzen in allen sieben Bezirken mit einem Investitions­volumen von zehn Millionen Euro seit 2019.

Der Gerhart-Hauptmann-Platz hat breitere Gehwege bekommen, mehr Flächen für die Außen­gastronomie, die Gestaltung bezüglich Sonnenlicht und Schattenräumen ist neu und nicht zuletzt der Brunnen ist wieder in Betrieb.

Aber hier wie überall gilt selbstverständlich: Alles lässt sich noch viel besser machen. Das „Gertrudenviertel“ mit dem Gertrudenkirchhof wird seiner prominenten Lage zwischen Spitaler Straße und Binnenalster derzeit gestalterisch zweifellos nicht gerecht.

Es bedarf eines städtebaulichen, verkehrlichen und nutzungs­strukturellen Gesamt­konzepts, insbesondere, was die Fußwege­verbindungen zwischen Alster und Elbe angeht.

Der Platz am Speersort als Teil der Weg-Achse von der Alster zum Kontorhausviertel hat ebenfalls ein Potenzial, das sich lohnt, betrachtet zu werden.

Für alle drei Orte sind Anregungen herzlich willkommen, denn so sehr sich die Ansprüche an die öffentlichen Räume wandeln, so wichtig ist die Kommunikation dieser Bedürfnisse in Richtung Politik und Verwaltung.

Auch deswegen ist unser „Handlungskonzept Innenstadt“ offen, innovativ und mit Blick auf individuelle Lösungen für die Quartiere angelegt, um deren unterschiedlichen Charakteristika gerecht zu werden.

Offen heißt auch: Wir verstehen die Entwicklung der Hamburger Innenstadt als Gemeinschaftswerk mit Beteiligung des Gewerbes, der Grundeigen­tümer, der Investoren und Projektentwickler, der Kulturschaffenden, der Bildungsinstitutionen und nicht zuletzt der bürgerschaftlichen Initiativen – eine davon erleben wir heute Abend, die ich als Anknüpfung an die städtischen Bestrebungen verstehe und über die ich mich freue.

Ich wünsche Ihnen einen inspirierenden Workshop!

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Kontakt

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115
E-Mail:
info@bsw.hamburg.de

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