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4. März 2016 Eröffnung Fachtagung Südliches Überseequartier

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Grußwort der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt

Eröffnung Fachtagung Südliches Überseequartier

Sehr geehrter Herr Prof. Krüger,
sehr geehrte Mitglieder des Deutschen Verbands für Angewandte Geographie,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich danke Ihnen für die Einladung zu Ihrer Veranstaltung und begrüße Sie im Namen des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg sehr herzlich bei uns!

Für Ihre Tagung haben Sie den richtigen Ort gewählt. Hamburg ist eine wachsende Stadt mit großen und vielfältigen Stadtentwicklungsprojekten. Was liegt dafür näher als die HafenCity Universität? Hier wird Stadtplanung und Geomatik mit den verwandten Schwerpunkten und Schwester-disziplinen unterrichtet, und die HCU trägt bekanntlich den Untertitel „Universität für Baukunst und Metropolenentwicklung“.

Und die Entwicklung unserer Metropole ist hoch spannend und voller anspruchsvoller Herausforderungen.

Hamburgs Bevölkerung wächst jährlich netto um zehn- bis fünfzehntausend Menschen; die große Zahl an Flüchtlingen, die uns erreichen, noch nicht eingerechnet.

Und so attraktiv unsere Stadt für die Menschen ist, so attraktiv ist sie auch für Unternehmen − produzierendes Gewerbe wie Dienstleister.

Diese Entwicklung bestimmt nicht allein der Markt. Sie wird aktiv vom Senat gestaltet. Die großen Stadtentwicklungsprojekte sind bewusste Schwerpunktsetzungen nach politisch gewollten Kriterien:

• die Mitte Altona auf dem ehemaligen Gelände des dortigen Bahnhofs, wo innerhalb Altonas ein ganz neuer Stadtteil entsteht mit zunächst 1.600, später noch einmal 1.900 Wohnungen;
• die „Sprung über die Elbe“ betitelte urbane Weiterentwicklung der Elbinsel im südlichen Hamburg, Deutschlands größter Binneninsel;
• die Erschließung großer Potenziale in Hamburgs östlichen Stadtteilen für mehr Wohnen und Gewerbe unter dem Stichwort „Stromaufwärts an Elbe und Bille“
• und natürlich die HafenCity, Hamburgs jüngster Stadtteil in zentraler Lage direkt am Wasser mit dem Unesco-Welterbe, der historischen Speicherstadt.

Die HafenCity war eine kluge und perspektivisch gedachte stadtentwicklungspolitische Entscheidung des früheren Hamburger Bürgermeisters Henning Voscherau, der sie vor annähernd 20 Jahren initiierte und sorgfältig auf den Weg brachte. Alle Nachfolgesenate haben diesen ehrgeizigen Plan mit Ausdauer und Engagement fortgeführt.

Zu den Schwerpunkten seit 2011 zählt etwa, dass am Baakenhafen − gleich hier gegenüber − viele bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Außerdem verlängern wir die U-Bahn-Linie 4 bis zu den Elbbrücken. Und auch die Elbphilharmonie wird mit zwei Konzertabenden am 11. und 12. Januar 2017 endlich eröffnet werden.

Nicht weniger lohnt das Hinsehen aus planerischer Sicht aber auf das südliche Überseequartier − also genau das, was Sie heute und morgen tun. „Shopping und Städtetourismus in neuen Dimensionen“ formuliert Ihr Programmheft treffend, worum es hier geht. In der Tat sprechen wir im südlichen Überseequartier von Dimensionen, wie sie selbst in Hamburg nicht alltäglich sind.

Ohne den zahlreichen Fachvorträgen an diesen beiden Tagen vorgreifen zu wollen, möchte ich doch feststellen: Die im Programm-Begleittext aufgeworfene Frage, ob „das neue Projekt eine ‚Notlösung‘“ sei, kann ich guten Gewissens verneinen.

Grundsätzlich sucht diese Chance für das Wachstum unseres Zentrums ihresgleichen. Beim Überseequartier sprechen wir immerhin vom vielleicht größten, wohl spannendsten innerstädtischen Bauprojekt Europas von herausragender städtebaulicher und architektonischer Qualität.

Die HafenCity soll nicht nur ein Ort zum Arbeiten und Wohnen sein. Sie wird ein lebendiges innenstädtisches Quartier mit Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen, mit attraktiven Parks, Plätzen und Promenaden sowie mit vielfältigen Einzelhandelsangeboten.

Sie erweitert die Innenstadt um gut 40 Prozent, und mit dem südlichen Überseequartier wird das kommerzielle Herz der HafenCity kräftiger schlagen.

Von einem attraktiven Einzelhandel im Überseequartier wird die gesamte HafenCity profitieren, weil insgesamt mehr Besucherinnen und Besucher kommen, die auch ihren Weg in die mittleren und kleinen Läden im Stadtteil finden. Und Gäste werden dank der Entertainmentangebote wie dem Multiplexkino auch in den Abendstunden das Quartier beleben.

Um derart attraktive Entwicklungsareale beneiden uns viele, und wir schätzen uns glücklich, mit Unibail-Rodamco − dem europaweit führenden börsennotierten Immobilienunternehmen − einen kompetenten und beherzten Investor für die Gesamtentwicklung und Realisierung des südlichen Überseequartiers gefunden zu haben.

Es entsteht ein Einkaufsviertel mit Wohn-, Büro- und Hotelflächen. Daneben wird aber auch − auf unser intensives Betreiben hin − das Wohnen gestärkt: Statt eines Büroflächenanteils von ursprünglich geplanten 142.000 qm Bruttogeschossfläche wird es 90.300 qm geben.

Und zwar zugunsten des Wohnanteils, der sich damit im gesamten Überseequartier auf 92.700 qm Bruttogeschossfläche nahezu verdoppelt.

Weil die Wohnungen aber im überwiegenden Teil nördlich der U-Bahn-Trasse entstehen, fallen Nutzungskonflikte mit dem auf absehbare Zeit nicht völlig emissionsfreien Kreuzfahrtbetrieb weg.

Diese Mischung der Nutzungen ist ausdrückliches Ziel unserer Stadtentwicklungspolitik: Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Gastronomie gleichberechtigt und in direkter Nachbarschaft eines neu entstehenden Kreuzfahrtterminals − hier entsteht das Herz der HafenCity, ein neues urbanes Zentrum, das es in vergleichbarer Weise noch nirgends gibt.

Wer wollte es bestreiten: Wie alle großen Projekte ist auch dieses ein Wagnis. Aber immerhin eines, das dem Investor 860 Millionen Euro wert ist, und wir werden alles in unserer Macht Stehende dafür tun, um es zu einem Erfolg zu führen.

Dass Hamburgs Innenstadt bis an die Elbe wächst, weckt bei manchen auch Bedenken. Einige davon haben Sie bereits formuliert: „Wie werden die City und andere Einzelhandelslagen auf die neue Konkurrenz reagieren – oder wird Hamburg insgesamt eine größere Strahlkraft erhalten, von der auch der Städtetourismus profitieren wird?“, heißt es hier an einer Stelle.

Sich mit diesen und ähnlichen Fragen auf hohem fachlichem Niveau auseinanderzusetzen, ist gut und richtig.

Manches aber wird erst die Zukunft zeigen, und längst nicht alles ist langfristig plan- und vorhersehbar.

Das haben wir alle spätestens seit dem vergangenen Sommer und dem Zustrom Hunderttausender Schutzsuchender nach Deutschland wieder einmal erfahren.

Meine Damen und Herren,
in einer 116-Seiten-Studie mit dem Titel „Local Economic Leadership“ lobte die OECD im vergangenen September unsere Stadt als „Best-Practice in Europa“, vor allem in Sachen Stadtentwicklung, Beschäftigungspolitik und Haushaltsdisziplin.

Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz bescheinigte die Studie die, ich zitiere, „Fähigkeit (…), die Aufgaben der Stadtverwaltung an eine große Vision zu koppeln“. Erwähnt wurde ausdrücklich „eine Reihe von integrativen Zielen in der Stadtentwicklung“.

Der fachliche, externe Blick auf Stadtentwicklung, wie sie bei uns in Hamburg geschieht, kann uns auf diesem Weg nur bereichern.

Ich wünsche Ihrer Tagung einen anregenden Verlauf und Ihnen allen einen schönen Aufenthalt bei uns in Hamburg!

Vielen Dank.

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Neuenfelder Straße 19
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info@bsw.hamburg.de

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