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29. April 2016 Fachtagung "Zukunft der Arbeit in der Stadt - Gewerbe und Industrie in urbanen Räumen"

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Rede der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt

Rede der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt bei der Fachtagung "Zukunft der Arbeit in der Stadt"

Sehr geehrte Frau Pein,
sehr geehrter Herr Staatsrat Dr. Bösinger,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

im Namen der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heiße ich Sie herzlich willkommen in unserem gemeinsamen Haus mit der Behörde für Umwelt und Energie zu dieser spannenden Fachtagung!

Spannend deshalb, weil das Themenfeld Leben und Arbeiten in der Stadt des 21. Jahrhunderts einem solch grundlegenden, ja rasanten Wandel unterworfen ist.

Hamburg macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil: Bei uns ist der Wandel besonders augenfällig.

• Wo einst Werftarbeiter aus Polen und anderen südosteuropäischen Ländern schufteten und in kargen Unterkünften ihr Leben fristeten,
siedeln sich heute kleine Startups an, die in der digitalen Welt am „next big thing“ tüfteln − so wie hier in Wilhelmsburg.
• Wo früher Züge abfuhren, entsteht ein neuer, inklusiver Stadtteil mit einigen tausend Wohnungen aller Preisklassen − zu besichtigen in der Mitte Altona.
• Und wo heute noch Wohnquartiere der Nach-kriegszeit viel Platz für neue Nachbarn bieten und etliche brachgefallene Flächen schlummern, sollen schon bald neue Arbeitsorte entstehen und die Quartiere durch neue bezahlbare Wohnungen ergänzt werden – wo immer möglich als neues Miteinander von Wohnen und Gewerbe „stromaufwärts an Elbe und Bille“.

Wir wollen Hamburgs gemischte und vielseitige Wirtschaftsstruktur sichern und stärken. Der Branchenmix ist ein bedeutender Standortvorteil − es kommt also darauf an, die Bandbreite der unterschiedlichen Arbeitswelten weiter-zuentwickeln, auch vor dem Hintergrund unserer internationaler werdenden Gesellschaft als Beitrag für die Integration.

Allerdings gilt jetzt und zu jeder Zeit: Gute Arbeit braucht gute Orte. Weil sich nicht nur die Arbeitsverhältnisse ändern, sondern auch die Lebensgewohnheiten der Menschen. Vieles wird kleinteiliger, verstreuter − die Unternehmen ebenso wie die Wohnungen. Mehr als die Hälfte der gut eine Million Hamburger Haushalte gehört schon Singles.

Und Vieles, was früher partout nicht zusammenging, passt inzwischen vielerorts reibungslos: Produzierendes Gewerbe muss angesichts verbesserten Emissionsschutzes nicht mehr unbedingt gegen eine Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe sprechen − und umgekehrt. Was auch den innerstädtischen Verkehr verringert.

Wir sehen: Es geht nicht nur um Arbeit oder allein um Infrastruktur, nicht bloß um Wohnungsbau oder um Fragen der Demografie. Es geht um alles zusammen.

Diese Querschnittsaufgabe stellt eine riesige Herausforderung für Stadtplanerinnen und Stadtplaner, Architekten, Wissenschaftlerinnen, Ökonomen und Ökologen dar. Zu meistern ist sie nur im Zusammenspiel aller Kräfte.

Meine Damen und Herren,
wir haben in Hamburg die Strategie „Stromaufwärts an Elbe und Bille“ für die Entwicklung der östlichen Quartiere Hamburgs aufgelegt, die beides im Blick hat: mehr Wohnungen und neue Stadtqualitäten zu entwickeln und zugleich Arbeitswelten für die Zukunft zu schaffen.

Unser zweitgrößtes Industriegebiet nach dem Hafen, Billbrook, liegt in diesem Raum unweit der Innenstadt. Diesen etablierten Industriestandort mit mehr als 1.000 ansässigen Unternehmen und 20.000 Beschäftigten wollen wir modernisieren und zum Magneten für neue Industrieansiedlungen machen, federführend gesteuert von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation.

Die Hamburgische Gesellschaft für Wirtschafts-förderung und die IBA Hamburg GmbH wurden beauftragt, im ersten Schritt das Handlungskonzept für die Revitalisierung und Modernisierung des Industriegebiets zu erarbeiten.

Es freut uns, dass dieses vor einem Jahr gestartete Projekt in das neue Forschungsfeld des Bundes – „Gewerbe-ExWoSt − Nachhaltige Weiterentwicklung von Gewerbe¬gebieten“ – als eines von neun Projekten in Deutschland aufgenommen wurde.

Erst gestern übrigens fand hierzu das erste ExWoSt Partner-Treffen auf dem IBA-Dock statt. Dazu werden Sie gleich nachher noch mehr hören.

Ein weiteres Beispiel ist die zukünftige Entwicklung eines elf Hektar großen Areals an den Elbbrücken, direkt an Hamburgs Stadteingang.

Dort kann im Neuen Huckepackbahnhof ein Chancenraum für urbane Produktion entstehen: eine Arbeitswelt in zentraler Lage für neue Formen von vertikaler Produktion, sei es in Form „urbaner Manufakturen“ oder als Forschungs- und Entwicklungsstandort der Industrie 4.0, aber auch mit Unternehmen aus herkömmlichen Produktionszusammenhängen. Auch dazu werden Sie noch Ausführliches hören.

Meine Damen und Herren,
unser Bestreben als Behörde wie als Senat ist es, Hamburg attraktiv weiterzuentwickeln im Interesse derer, die schon da sind und für die, die herkommen wollen. Wir wollen, dass man auch künftig gern in Hamburg wohnt und arbeitet, dass alle sich das leisten können und in ihrer Vielfalt Platz finden.

Und Platz wird gebraucht: In jüngster Zeit ist Hamburgs Bevölkerungszahl pro Jahr um 12.000 bis 16.000 Menschen gewachsen − Flüchtlinge und Asylsuchende noch nicht eingerechnet.

Die Männer, Frauen und Familien kommen hierher, weil sie sich hier Arbeit erhoffen, gute Ausbildung für ihre Kinder und ein besseres Leben. Sie kommen aus dem Umland ebenso wie aus den Ländern der Europäischen Union.

Für sie und gleichermaßen für die „alteingesessenen“ Bürgerinnen und Bürger arbeiten wir intensiv an zukunftsfähigen Konzepten, die das Versprechen der großen Stadt und die Hoffnungen, die es auslöst, buchstäblich mit Leben erfüllen.

Frau Dr. Dube, Leiterin des Amts für Immissions-schutz und Betriebe der Behörde für Umwelt und Energie, und Frau Metz, Leiterin des Amts für Landesplanung und Stadtentwicklung unserer Behörde, werden heute nach der Mittagspause noch ausführlich darlegen, was das konkret bedeutet.

Ihre Ideen und Meinungen, meine Damen und Herren, sind uns dabei sehr wichtig, und ich erhoffe mir die Fortsetzung des Dialogs auch über diesen Tag hinaus.

Ich wünsche Ihnen und uns allen eine anregende Tagung!

Vielen Dank.

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Kontakt

Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen

Neuenfelder Straße 19
21109 Hamburg
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115
E-Mail:
info@bsw.hamburg.de

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