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21. Januar 2019 Grasbrook-Werkstatt "Zukunft Arbeit und Innovation"

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Rede der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt

Grasbrook-Werkstatt "Zukunft Arbeit und Innovation": Rede der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt

Sehr geehrter Herr Prof. Overmeyer,
sehr geehrter Herr Prof. Bruns-Berentelg,
sehr geehrter Herr Prof. Läpple,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

herzlich willkommen zur zweiten von vier Grasbrook-Werkstätten! Gewiss sind einige von Ihnen bereits Anfang Dezember vergangenen Jahres bei der Auftakt-Werkstatt auf der Veddel dabei gewesen. Die leitende Frage lautete an diesem Abend: Wie können gute Nachbarschaften entstehen? Zum einen untereinander im Stadtteil, zum anderen zwischen den bestehenden Quartieren in Nachbarschaft zum künftigen Wohn- und Arbeitsumfeld auf dem Grasbrook.

An diesem Abend wurde deutlich, welche Wünsche und Erwartungen, zum Teil auch Befürchtungen mit der Bebauung des Grasbrooks verbunden werden, aber auch, welche Chancen sich für die Veddel und ihre Bewohnerinnen und Bewohner daraus ergeben können.

Wir haben die vielen Meinungen und Anregungen sorgfältig aufgenommen und werden sie eingehend prüfen, weil es uns ernst ist mit der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am jetzt anlaufenden Konzeptions- und Planungsprozess für den Grasbrook.

Die Überschrift des heutigen Abends heißt „Zukunft Arbeit und Innovation“, und wir werden uns einem ganzen Spektrum von Themen und Einzelaspekten widmen. Wir fragen zum Beispiel:

  • Für welche Branchen und Unternehmen ist der Grasbrook künftig interessant?
  • Welche Auswirkungen werden Trends der „Neuen Arbeit“ im neuen Stadtteil Grasbrook haben?
  • Welche Art von Arbeitsplätzen soll und wird dort entstehen und wer kann welche Beiträge dazu leisten?
  • Welche Bedürfnisse werden die schätzungsweise 16.000 Menschen haben, die in Zukunft auf dem Grasbrook arbeiten werden?
  • Was sind die städtebaulichen und infrastrukturellen Voraussetzungen für die Ansiedlung innovativer Betriebe?
  • Welche Chancen bietet der Grasbrook der Wissenschaft, den Forschungseinrichtungen und verwandten Unternehmen und wie kann eine Vernetzung mit anderen Innovationsstrategien und „Clustern“ aussehen?

Dies sind nur einige Stichworte, die uns heute beschäftigen sollen. Das Wichtigste dabei, Herr Prof. Overmeyer hat es schon erwähnt: Nach einer Einführung durch Prof. Bruns-Berentelg und einer von Prof. Läpple moderierten Gesprächsrunde gibt es Gelegenheit, gruppenweise an fünf moderierten Themenstationen in den Austausch zu treten. Sie sind die Anlaufstation für Detailfragen, Konzeptanregungen und die Diskussion sozusagen von Angesicht zu Angesicht.

Hinweisen möchte ich Sie außerdem auf die zusätzliche Themenstation zu RISE, dem „Rahmenprogramm integrierte Stadtteilentwicklung“. Dort können Sie sich den ganzen Abend über zu Fragen der Stadtteilförderung und der Weiterentwicklung von Quartieren mit besonderem sozialen Unterstützungsbedarf informieren und mehr erfahren über die vielen Projekte, welche die Stadt Hamburg gemeinsam mit Gewerbetreibenden, Wohnungsunternehmen und Stadtteilbewohnerinnen und -bewohnern in den RISE-Quartieren bereits realisiert hat.

Meine Damen und Herren,
die Begriffe Zukunft, Arbeit und Innovation können heutzutage nur noch zusammen gedacht und gesagt werden. Alte Branchen sind im Umbruch, neue Verfahren und Wissensgebiete, neue Berufsfelder und ganze Wirtschaftszweige entstehen, von denen noch vor wenigen Jahren kaum jemand etwas ahnte.

Das hat eine Menge mit der Digitalisierung zu tun, die ohne Übertreibung die vierte industrielle Revolution darstellt, und zwar weltweit. Aber nicht nur das: Neue Kooperationen und der globale Austausch von Ideen und Köpfen eröffnen nie dagewesene Möglichkeiten. Auch im Kleinen, wie wir nachher anhand ganz praktischer Beispiele hier, nah der Hamburger Innenstadt, aus Hamburgs Süden verdeutlicht bekommen.

Das passt sehr gut, denn Hamburg ist seit jeher nicht nur ein Umschlagplatz von Waren und Gütern gewesen, sondern ein Ort, der gewissermaßen vom Ein- und Ausatmen der Einflüsse aus aller Herren (und Frauen) Länder lebt – gut lebt, denn Weltoffenheit und Internationalität begründen Hamburgs Ruf und Wohlstand. Dabei sprechen wir keineswegs nur von der Vergangenheit. Hamburg zählt als Wissenschaftsstadt und Ort für innovative Unternehmen zu den Top-Standorten in Europa.

Wobei die spannendsten Innovationen und die meisten der sogenannten „wissensbasierten Arbeitsplätze“ von den kleinen und mittleren Unternehmen ausgehen und keineswegs von den multinationalen Technik-Konzernen – auch darin stimmen die Experten überein. Später hören wir dazu noch mehr.

Fest steht: Neue Unternehmen mit neuen Aufgaben brauchen Orte, an denen sie sich entfalten können, genauso wie die – in Anführungszeichen – „alten“ Branchen. Beide lassen sich viel leichter als in früheren Jahren mit dem Wohnen in direkter Umgebung kombinieren, weil der verbesserte Schutz vor Lärm und anderen Emissionen inzwischen in vielen Fällen ein verträgliches Miteinander ermöglicht. Das eröffnet gerade kleineren Produktionsstätten, Manufakturen oder findigen Start-Ups ganz neue Perspektiven.

Wohnen und Arbeiten nach Möglichkeit zusammenzuführen, ist eines der Hauptanliegen unserer Stadtentwicklung, insbesondere natürlich in den neuen Planungsgebieten wie beispielsweise in Oberbillwerder, aber auch bei der künftig gemischten Nutzung ehemaliger Gewerbeflächen wie etwa dem Holsten-Areal oder in Hamburgs Osten. Die Nachbarschaft von Wohnen und Arbeiten schenkt den Quartieren Leben rund um die Uhr, reduziert zugleich die Pendlerströme und ist damit gut für die Umwelt.

Der Grasbrook bietet sich genau dafür an. Den Charakter des ehemals reinen Hafenareals zu erweitern um attraktive Wohnlagen, soziale und kulturelle Einrichtungen, um Sportangebote und einen Park am Wasser, dazu mit Platz für Tausende neue Arbeitsplätze, all das zusammen ist ein Glücksfall für Hamburgs Süden und die Stadt insgesamt. Aber das sind erst einige Vorstellungen davon, wie es mit dem Grasbrook weitergeht. Unsere Zeit braucht neue Ideen – auch Ihre Ideen!

Meine Damen und Herren,
ich danke Ihnen schon jetzt, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute hier dabei zu sein und wünsche Ihnen einen spannenden Abend!

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