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17. November 2016 34. IBA-Partnerfrühstück

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Rede der Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt

Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt beim 34. IBA-Partnerfrühstück

Sehr geehrter Herr Roscher,
sehr geehrter Herr Kuß,
sehr geehrte Frau Pein,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

auch ich freue mich, Sie heute zu diesem Netzwerkfrühstück begrüßen zu dürfen. Wir treffen uns im Rahmen des Internationalen Architekturforums 2016. „Stadt in Bewegung“ lautet das Motto, das Hamburgs dynamische Entwicklung treffend auf den Punkt bringt.

Hamburg wächst – um etwa 10.000 Menschen jedes Jahr. Das bedeutet: Wir müssen neuen Wohnraum schaffen, nicht nur, aber vor allem für junge Menschen, welche die Attraktivität der Metropole schätzen, aber auch beispielsweise für Geflüchtete. Die Demografen rechnen mit 70.000 zusätzlichen Haushalten in Hamburg bis 2030.

Das freut uns natürlich, denn seit Jahrhunderten hat unsere Stadt von Zuwanderung profitiert – wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell. Aber diese Entwicklung darf und soll nicht sich selbst überlassen bleiben.

Im Gegenteil: Wir haben unser ambitioniertes Wohnungsbauprogramm aufgestockt und im „Bündnis für das Wohnen in Hamburg“ vereinbart. In enger Zusammenarbeit mit den Bezirken und der Wohnungswirtschaft wollen wir die Voraussetzungen für künftig 10.000 statt wie bisher 6.000 Wohneinheiten im Jahr schaffen, 3.000 davon öffentlich gefördert für Menschen mit niedrigen oder mittleren Einkommen, 1.000 mehr als bislang.

Unser primäres Ziel ist dabei die stärkere Nutzung der inneren Stadt durch Schließen von Baulücken, höheres Bauen und auch mittels Konversion ehemaliger Gewerbegebiete.

Die verfügbaren Flächen in den inneren Bereichen werden dennoch nicht ausreichen, um unser 10.000er-Ziel zu erreichen. Dafür bedarf es zweier sich ergänzender Strategien: erstens „Mehr Stadt in der Stadt“ – also das Bauen, innerstädtisch wo immer möglich, sinnvoll und sozialverträglich – und zweitens das Programm „Mehr Stadt an neuen Orten“.

Dafür identifizieren wir Siedlungspotenziale in den attraktiven, weil landschaftlich reizvollen, aber trotzdem gut erschlossenen Randlagen Hamburgs. Mit den Fischbeker Reethen im Bezirk Harburg etwa entsteht genau das: „Mehr Stadt an neuen Orten“. In Fischbek sind die Planungen bereits fortgeschritten; ihnen zugrunde liegt die Idee einer Gartenstadt des 21. Jahrhunderts.

Die Gartenstadt – ursprünglich im Großbritannien des späten 19. Jahrhunderts entwickelt – als ein Element der planmäßigen Stadtentwicklung in Zeiten wachsender Städte und damit einhergehende Flächenknappheit in den bestehenden Siedlungsgebieten.

Im Bezirk Harburg geht es nicht nur um die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers. Vielmehr wurden den Planern noch weitere Ideen mitgegeben, die eng mit dieser neuen Interpretation der Gartenstadt zusammenhängen. Der Wettbewerb wurde Ende September entschieden; Frau Pein wird Ihnen dazu gleich noch einige Details erläutern.

Das zweite Gebiet, über das wir heute sprechen möchten, ist Oberbillwerder im Bezirk Bergedorf. Auch dort entsteht „Mehr Stadt an neuen Orten“; der Planungsprozess beginnt gerade, Fahrt aufzunehmen.

In den kommenden zwei Jahren werden wir dort gemeinsam mit dem Bezirk, den Bürgerinnen und Bürgern und natürlich vielen Fachleuten einen Masterplan entwickeln. Wie geschieht das? Zunächst haben wir die IBA GmbH mit dem Projekt beauftragt. Als nächstes wird gemeinsam mit dem Bezirk eine Projektgruppe gebildet. Noch in diesem Jahr, am 21. Dezember, gibt es eine erste große Informationsveranstaltung, danach eine Ideen­werkstatt mit Fachleuten und Planungsexperten, an die sich dann das Bürgerbeteiligungsverfahren anschließt.

Dieser Prozess entspricht unserem kooperativen Ansatz in der Stadtentwicklungspolitik, der sich in Hamburg außerordentlich bewährt hat – und um den uns, in aller Bescheidenheit sei das erwähnt, manche deutsche Großstadt beneidet, wie ich immer wieder von dortigen Kollegen höre.

Darum sind mir Gelegenheiten zur Begegnung wie bei diesem Partnerfrühstück so wichtig, und ich möchte Sie, liebe IBA-Partner, herzlich einladen: Bringen Sie sich gern in die Diskussions- und Planungsprozesse ein!

Gerade Oberbillwerder verspricht ein besonderes Projekt zu werden mit außerordentlichen Potenzialen für einen lebenswerten und attraktiven, inklusions- und umweltfreundlichen Stadtteil, in dem Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Lebenslage und mit verschiedenem Alter und Einkommen eine Heimat finden sollen – für fantasievolle Investoren, Planer und Bauherren ein denkbar günstiges Betätigungsfeld.

Ich freue mich darauf, den erfolgreichen Weg mit der IBA Hamburg weiter zu gehen und hoffe, dass auch Sie als langjährige oder auch neu hinzugekommene IBA-Partner diesen Prozess auf die eine oder andere Art begleiten werden.

Vielen Dank.

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