Für hohe Wiederverwendungsraten des Ausbauasphaltes ist Folgendes zu beachten:
- Selektiver Ausbau der unterschiedlichen und zu erneuernden Aushaltschichten durch getrenntes Abfräsen mit anschließendem getrennten Transport zum Mischwerk.
- Qualifiziertes Annahme- und Haldenmanagement mit sortenreiner und nach Baustellen getrennter Zwischenlagerung.
- Veredelung der Ausbauasphalte durch Granulieren und fraktioniertes Sieben zu homogenen Asphalt-granulaten der Körnungen 0/8, 8/11 und 11/22 mit anschließender getrennter Lagerung des so gewonnen Sekundärrohstoffe in überdachten Boxen.
- Bestimmung der Sekundärrohstoffeigenschaften, der Homogenität und der maximalen Zugaberate durch Klassifizierung nach den technischen Lieferbedingungen für Asphaltgranulate (TL AG-StB).
- Erstellung der Erstprüfung für Asphaltmischgut unter Zugabe einer oder mehrerer Sekundärrohstoffe.
- Bei Zugaberaten über 60 M.-% Asphaltgranulat ist eine Reaktivierung des gealterten Bitumens durch Einsatz geeigneter Verjüngungsmittel notwendig.
- Schonende Erwärmung des Asphaltgranulates in speziellen Trockentrommeln und ausreichende Mischzeit mit neuem Asphalt.
Die in Hamburg durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass mit geeigneten Verjüngungsmitteln die Zugabe auch sehr hoher Anteile an Ausbauasphalt (annähernd 100%) ohne Qualitätseinbußen möglich ist. Weitere Untersuchungen sollen das Alterungsverhalten dokumentieren aber auch zeigen, dass die Reaktivierung selbst bei mehrfach durchgeführtem Recycling möglich ist.
Der Blick ist weiter nach vorne gerichtet mit dem Ziel, sämtliche Mengen auch stark gealterter Ausbauasphalte möglichst vollständig und ohne Qualitätseinbuße im Asphaltstraßenbau wiederzuverwenden. Asphalt hat ein hohes Wiederverwendungspotenzial, das im Sinne einer verantwortlichen Kreislaufwirtschaft konsequent genutzt wird.