Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank: „Die Digitalisierung unserer Gesellschaft hat gleichstellungspolitischen Forderungen noch einmal neues Gewicht verliehen. Viele strukturelle Benachteiligungen haben sich auf digitale Ebenen verlagert oder werden hierdurch noch verstärkt. Die mit dem IDEA ausgezeichneten Projekte leisten einen wichtigen Beitrag dafür, frühzeitig für digitale Gleichstellung zu sensibilisieren und Gleichstellungsprozesse mit digitalen Tools weiter voranzubringen. Damit werden gleichzeitig die Weichen dafür gestellt, dass Frauen auch in Hightech-Berufsfeldern stärker repräsentiert werden. Ihre Mitgestaltung und ihre Perspektive brauchen wir, um Diskriminierungen im digitalen Raum entgegenzuwirken. Ich danke den Preisträgerinnen für ihr wichtiges Engagement und gratuliere herzlich zu der Auszeichnung!“
Mit dem IDEA zeichnet der Hamburger Senat technische Innovationen oder innovative Konzepte von Frauen aus, die Themen und Fragen der Gleichstellungspolitik über digitale Lösungen realisieren bzw. weiterdenken. Das Preisgeld von 25.000 Euro soll die Weiterentwicklung bestehender Projekte und Tools oder die Umsetzung innovativer Konzepte fördern.
Die Förderpreise – für Gleichstellung in der KI // digitales Monitoring für Gleichstellung in Unternehmen
Sabrina Jodexnis, Julia Heidinger und Stefanie Stoppel vom Social Developers Club erhalten gemeinsam den IDEA-Förderpreis für die Konzipierung des Workshops „JustAI“, der Voreingenommenheit (Bias) durch Künstliche Intelligenz (KI) zum Thema hat. Der Workshop richtet sich an Jugendliche, die unter Anleitung Projekte zu Künstlicher Intelligenz eigenständig programmieren. Dabei soll u.a. anhand der Projektergebnisse sowie aufklärendem Social-Media-Content ein Bewusstsein über geschlechtsspezifischen Bias in der KI geschaffen sowie mögliche Lösungsansätze aufgezeigt werden.
Die cloudbasierte Software „Diversitize“ von Dr. Miriam Stehling bietet eine innovative und skalierbare Möglichkeit, das Monitoring der Gleichstellungsarbeit bzw. des Diversity Managements von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen auf digitaler Plattform zu professionalisieren: Hierdurch werden Zeit und Ressourcen gespart und Gleichstellungsziele messbar für alle Bereiche zugänglich gemacht. Zudem soll das Tool in mehreren Phasen mit weiteren Features wie beispielsweise Online-Coachings ergänzt werden.
Ehrenpreis für Gründerin von „nushu“
Den diesjährigen Ehrenpreis für besonderes Engagement erhält Melanie Schütze. Schütze ist u.a. Gründerin des branchen- und positionsübergreifenden Hamburger Frauennetzwerks „nushu“, das seit 2019 ein stetig wachsendes Angebot an digitalen Panels, Workshops, Netzwerktreffen und Podcasts für Frauen bereithält. Mehr als 1.000 Frauen erhalten im „nushu network“ Karriereberatung, passgenaue Fortbildungsmöglichkeiten sowie ein Austausch- und Netzwerkpanel, das Recruiting und Empowerment miteinander verzahnt. Durch ihr Engagement unterstützt Melanie Schütze Frauen in ihrer Karriereentwicklung und trägt somit zu ihrer Sichtbarkeit und Chancengleichheit in der Arbeitswelt bei.
Über den Innovation in Digital Equality Award
Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg vergibt alle zwei Jahre den IDEA – Innovation in Digital Equality Award. Der Hintergrund: Immer noch sind Frauen bei der Gestaltung des digitalen Wandels zu wenig beteiligt. Unter anderem aufgrund von Faktoren wie Unconscious Bias (unbewusste Vorurteile) erhalten sie deutlich weniger Gründungskapital im Tech-Bereich als Männer. Frauen und Mädchen sind in Ausbildungs- und Studiengängen, die besonders wichtig für den digitalen Wandel sind, stark unterrepräsentiert. Ziel des Awards ist es, die Gleichstellung von Frauen in der digitalen Welt zu fördern und Positivbeispiele sichtbar zu machen. Startups, einzelne Personen, Vereine und Unternehmen konnten sich um die Auszeichnung bewerben. Eine unabhängige Fachjury hat die Preisträgerinnen aus 21 Einreichungen für den Förderpreis und acht Vorschlägen für den Ehrenpreis ausgewählt.