Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank: „Ich freue mich sehr, dass wir Ulrike Kloiber für diese wichtige Aufgabe gewinnen konnten. Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört. Vielfalt zeichnet unsere Stadtgesellschaft aus und ist unsere Stärke. Mir ist es daher ein besonderes Anliegen, dass wir immer auch an alle Bürger:innen denken, die mobilitätseingeschränkt sind oder besondere Bedürfnisse haben: sei es im öffentlichen Raum, dem Nahverkehr oder in städtischen Einrichtungen. Ulrike Kloiber lebt bereits seit vielen Jahren sowohl im beruflichen als auch außerberuflichen Bereich auf beindruckende Weise vor, wie die Inklusion behinderter und förderbedürftiger Kinder gelingt. Bei der Evangelischen Stiftung Alsterdorf hat sie sich als Leiterin des Bildungshauses Lurup ganz besonders für die Belange von Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien eingesetzt und ist außerordentlich stark im Stadtteil vernetzt. Ulrike Kloiber hat nicht nur Herz und viel Elan, sondern auch große pädagogische Erfahrung und Sachkenntnis. Ich gratuliere Ulrike Kloiber daher im Namen des gesamten Senats und wünsche ihr für ihr neues Amt alles erdenklich Gute und freue mich auf die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren.“
Ulrike Kloiber, Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen: „Es ist mir eine Ehre, mit Ihnen gemeinsam an einer inklusiven, demokratischen Gesellschaft mitwirken zu dürfen. Eine inklusive Gesellschaft ist eine vielfältige Gesellschaft, in der alle gleichermaßen aktiv teilhaben können, ohne bevorzugt oder benachteiligt zu werden. Dazu gehören auch alle Menschen mit Behinderungen, die strukturell bis heute mit zahlreichen Hindernissen zu kämpfen haben und dies als eigentliche Behinderung empfinden. Gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ist nicht zuletzt wichtig für die Entwicklung von Vielfalt, Toleranz und den Erhalt der Demokratie. Dies erfordert insbesondere auch eine barrierefreie, breite und öffentliche Erörterung von Sachthemen im politischen Willensbildungsprozess mit behinderten Menschen. Ich bedanke mich für das entgegengebrachte Vertrauen und freue mich auf meine neuen Aufgaben und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren!“
Zur Person
Ulrike Kloiber wurde in Hamburg geboren. Nach dem Abitur 1995 studierte sie an der Universität Hamburg Erziehungswissenschaft mit den Nebenfächern Psychologie und Soziologie und beendete das Studium im Jahr 2000 mit dem Abschluss Diplom-Pädagogin und zertifizierte Kinderschutzfachkraft. Von 2001 bis 2006 leitete sie beim Internationalen Bund eine Kindertagesstätte. Ab 2006 bis zu ihrer Berufung in das Amt der Senatskoordinatorin war Ulrike Kloiber bei der Evangelischen Stiftung Alsterdorf beschäftigt. Der Träger ist ein diakonisches Dienstleistungsunternehmen und bietet insbesondere Assistenz-, Wohn- und Bildungsangebote für Menschen mit Behinderung sowie Angebote in der Kinder- und Jugendhilfe. Dort oblag ihr die Leitung zahlreicher Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe des Trägers. Ulrike Kloiber erhielt für ihre engagierte Arbeit zahlreiche Auszeichnungen wie den Karl-Kübel-Preis, den Hamburger Bildungspreis sowie den Fink-Filmpreis Kategorie Bürgerschaftliches Engagement (2012), den Deutschen Arbeitgeberpreis und den Senator Neumann Preis (2018) sowie den Deutschen Kita-Preis (2018 und 2019). Ferner war sie ehrenamtlich u.a. als Deputierte der Schulbehörde Hamburg tätig (bis 2020).
Hintergrund
Wesentliche Aufgabe der Senatskoordinatorin ist es insbesondere, aus einer unabhängigen Position heraus zwischen Bürger:innen und der Verwaltung zu vermitteln. Ferner steht sie als koordinierende Stelle für Menschen mit Behinderungen und deren Verbände und Organisationen zur Verfügung.
Ebenso hat die Senatskoordinatorin darauf hinzuwirken, dass die Verantwortung der Behörden, für die Beseitigung geschlechtsspezifischer Benachteiligungen von Frauen mit Behinderungen zu sorgen, in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wahrgenommen wird. Auch kann die Senatskoordinatorin Maßnahmen anregen und dabei die Zivilgesellschaft einbinden. Ferner hat der Senat die Senatskoordinatorin frühzeitig bei allen Gesetzes-, Verordnungs- und sonstigen wichtigen Vorhaben zu beteiligen, die die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen betreffen oder berühren.
Das Amt der Senatskoordinatorin oder des Senatskoordinators für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen wird gemäß des Hamburgischen Gesetzes zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (HmbBGG) von der Hamburgischen Bürgerschaft auf Vorschlag des Senats gewählt.
Die Senatskoordinatorin oder der Senatskoordinator wird anschließend für die Dauer der Wahlperiode der Bürgerschaft vom Senat bestellt. Das übertragene Amt endet mit dem Zusammentreten einer neuen Bürgerschaft, sofern es nicht durch Entlassung vorzeitig beendet wird. Seit 2020 wird dieses Amt hauptamtlich und nicht mehr ehrenamtlich ausgeübt. Der bisherige Senatskoordinator, Ralph Raule, hatte das Amt zum 31. März 2021 niedergelegt.