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Forschung Wissenschaftsbrücke für die Ukraine

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Hamburg richtet schnelle Hilfe für flüchtende Studierende und Wissenschaftler:innen ein

Die Behörde für Wissenschaft und Forschung und die Landeshochschulkonferenz verurteilen die kriegerische Aggression gegen die Ukraine auf das Schärfste. Von den Kampfhandlungen sind auch viele Beschäftige der dortigen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Lebensgefahr. Mit einem kurzfristigen Beschluss möchten die Wissenschaftsbehörde und ein Zusammenschluss der Hamburger Hochschulen und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen eine Wissenschaftsbrücke bauen, um bedrohten Wissenschaftler:innen und Studierenden aus der Ukraine zu helfen und ihnen zu ermöglichen von Hamburg aus in Sicherheit ihrer Arbeit nachzugehen. Die BWFGB stellt daher kurzfristig zusätzliche Mittel in Höhe von zunächst 100.000 Euro für das Projekt „Scholars at Risk“ bereit, um die Umsetzung der unbürokratischen und schnellen Hilfe zu unterstützen.

Hamburg richtet schnelle Hilfe für flüchtende Studierende und Wissenschaftler:innen ein

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Der Angriffskrieg auf die Ukraine durch Präsident Putin macht mich noch immer fassungslos. Meine Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die unermessliches Leid ertragen müssen. Mit dem Angriff auf die Ukraine hat Russland das Völkerrecht gebrochen und die bislang bestehende europäische Sicherheitsordnung in Frage gestellt. Der 24. Februar wird für immer ein schwarzer Tag für Europa, unseren Frieden, unsere Freiheit und unseren vielfältigen Kontinent. Es ist schon jetzt klar, dass auch die Wissenschaftsgemeinschaft stark betroffen ist: Zahlreiche Wissenschaftler:innen und Studierende sind auf der Flucht und fürchten um Ihr Leben. Es ist jetzt an uns, schnell und unbürokratisch zu helfen. Vor diesem Hintergrund haben wir beschlossen die "Hamburger Wissenschaftsbrücke Deutschland-Ukraine" ins Leben zu rufen Meine Behörde wird deswegen nun zusätzliche Mittel bereitstellen. Ich danke allen, die das nun möglich machen: Im Schulterschluss mit den Hamburger Hochschulen der Landeshochschulkonferenz Hamburg (LHK Hamburg) und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen wollen wir ein unbürokratisches Netzwerk schaffen, um Wissenschaftler:innen und Hochschulmitarbeitenden aus der Ukraine und Ihre Angehörigen sowie Studierende zu unterstützen. Ihre Kontakte und Netzwerke in die Ukraine können einen wichtigen Beitrag leisten. Dort, wo sich Betroffene melden, soll möglichst unkompliziert eine Aufnahme gewährleistet werden. Unsere Botschaft ist klar: Unsere Botschaft ist klar: Hamburg hilft und die Ukraine steht nicht allein.“

Prof. Dr. Andreas Timm-Giel, Präsiden Technische Universität Hamburg und Vorsitzender Landeshochschulkonferenz (LHK): „Wir, die Hamburger Hochschulen, sind tief bestürzt über den Angriff auf die Ukraine. Unsere Solidarität gilt allen Betroffenen in der Ukraine und vor allem unseren hochschulischen Partnern, die wir in dieser Ausnahmesituation nach Kräften unterstützen. Dafür schaffen wir gemeinsam unbürokratische Zugänge für das Studieren und wissenschaftliche Arbeiten sowie dringend benötigten Wohnraum. Wissenschaft lebt von einem friedlichen und freien Austausch über Ländergrenzen hinweg. Wir glauben fest daran, dass Wissenschaft der Verständigung aller Nationen dient. Dafür stehen wir gemeinsam ein."

Dr. Dorothea Rüland, Generalsekretärin Hamburg Institute of Advance Study (HIAS): „Demokratie und Freiheit, insbesondere auch die Freiheit der Wissenschaft, sind Grundwerte unserer Gesellschaft und stehen in diesen Tagen – wortwörtlich – unter Beschuss. Als HIAS stehen wir für diese Werte. Und wenn diese so brutal verletzt werden, müssen wir Position beziehen und handeln. Der freie Austausch Forschender, Lehrender und Studierender darf keine Grenzen kennen und verdient, ebenso wie die handelnden Personen, besonderen Schutz. Die Hamburger Wissenschaftsbrücke Deutschland-Ukraine unterstützen wir deshalb aus tiefster Überzeugung."

Prof. Dr. Helmut Dosch, Vorsitzender DESY-Direktorium: „Wissenschaft ist ohne friedliche internationale Zusammenarbeit nicht möglich. DESY hat eine lange Tradition der ausgesprochen fruchtbaren Kooperation mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt, auch aus der Ukraine und aus Russland, die nun beide unter dem kriegerischen Vorgehen der russischen Führung leiden. Wir begrüßen die Initiative der Hamburger Wissenschaftsbehörde und sind gern Teil dieses Brückenschlags. DESY stellt seine Gästehäuser geflüchteten ukrainischen Menschen zur Verfügung. Darüber hinaus verlängert DESY wo immer möglich Arbeitsverträge und Stipendien von Menschen aus der Ukraine und bietet eine psychologische Unterstützung über seinen Betriebsärztlichen Dienst an. Weitere Maßnahmen werden aktuell in enger Absprache mit den Betroffenen umgesetzt."

Hintergrund

Scholars at Risk

Die Initiative Scholars at Risk (SAR) wurde 1999 in New York gegründet und ist inzwischen ein internationales Netzwerk aus über 500 Hochschulen in 38 Ländern. 2016 wurde die deutsche Sektion des Netzwerkes unter Federführung der Alexander von Humboldt-Stiftung in Bonn gegründet. Die Universität Hamburg ist als Gründungsmitglied von Anfang an dabei.

Weltweit werden Wissenschaftler:innen und angehende Akademiker:innen aufgrund ihrer Forschungen und Ideen verfolgt, bedroht und in ihrer Arbeit eingeschränkt. SAR ist als Antwort auf diese Entwicklung zu verstehen: Die Vereinigung setzt sich für akademische Freiheit und die Menschenrechte von Wissenschaftler:innen und Akademiker:innen in aller Welt ein.

Das 2018 auf Initiative der Universität Hamburg und von der BWFGB und den Hamburger Hochschulen verabschiedete Hamburg Programme for Scholars at Risk (HPSAR) zielt darauf ab, internationale Forschende in akute Notlagen zu unterstützen. Mit einem HPSAR-Stipendium können sich gefährdete Forschende im deutschen Wissenschaftssystem weiter qualifizieren und orientieren. Durch die Betreuung durch einen wissenschaftlichen Host kann die bzw. der Forschende die eigene Forschung perspektivisch weiterführen. Seit Programmbeginn konnten zehn gefährdete Forschende unterstützt werden.

Kontakt für das Programm für gefährdete Forschende

Tel.: +49 40 42838-8361
E-Mail: international-scholars@uni-hamburg.de

Wissenschaft in der Ukraine

In der Ukraine gibt es 282 staatliche und private Hochschulen (Stand 2019) mit rund 1,4 Millionen eingeschriebenen Studierenden. Die Ukraine ist seit dem Jahr 2005 vollwertiger Bologna-Vertragsstaat. Das bedeutet, dass die Studiengänge und -abschlüsse den einheitlichen EU-Standards entsprechen.

Rückfragen der Medien

Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke
Jon Mendrala, Pressesprecher
Telefon: 040 42863 2322
E-Mail: jon.mendrala@bwfgb.hamburg.de

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