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Leonhard Deutschland muss beim Ausbau des Wasserstoff-Leitungsnetzes von Dänemark nach Norddeutschland mehr Tempo machen

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In Kopenhagen ging eine mehrtägige Delegationsreise von Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard zu Ende, die unter anderem nach Oslo und Kopenhagen geführt hatte. Zahlreiche Ergebnisse der Reise werden in die Weiterarbeit einfließen.

Die deutsche Delegation gemeinsam mit Gesprächspartnern aus dänischen Unternehmen im Rahmen eines Empfanges in der Residenz des deutschen Botschafter in Kopenhagen, Prof. Hector. Die deutsche Delegation gemeinsam mit Gesprächspartnern aus dänischen Unternehmen im Rahmen eines Empfanges in der Residenz des deutschen Botschafter in Kopenhagen, Prof. Hector.

Mehr Tempo beim Ausbau des Wasserstoff-Leitungsnetzes

Bei Gesprächen mit Industrie-, Energie- und Infrastrukturunternehmen trafen die Vertreter der Hamburger Wirtschaft unter Beteiligung der Landeskoordinierungsstelle Wasserstoffwirtschaft des Landes Schleswig-Holstein in den letzten beiden Tagen auf dänische Partner. Die dänische Energieproduktion richtet sich in den kommenden Jahren auf den umfangreichen Energieexport aus, benötigt aber Investitionen und industrielle Kapazitäten auch aus Deutschland bei der Herstellung der dafür benötigten Bauten, etwa im Bereich der On- und Offshore-Windenergieerzeugung.

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Dänemark gehört zu den Pionieren im Bereich der Windenergie und beabsichtigt, mehr Energie zu erzeugen, als es selbst verbraucht. Auch an der deutschen Westküste wird die Windkraft ausgebaut. Das ist eine gute Nachricht, denn Wirtschaft und Industrie in und um Hamburg haben einen hohen Energiebedarf und werden diese zusätzliche Energie gern abnehmen.“

Neben Strom wird für Industrieanwendungen auch Wasserstoff als klimafreundlicher Ersatz für das bisher genutzte Gas benötigt werden. Innerhalb Hamburgs werden bereits konkrete Pläne für ein Wasserstoffsystem entlang der gesamten Wertschöpfungskette angestellt. Dafür gehen nun Planungen für ein regionales Verteilnetz in die Umsetzung. Es wird künftig den in Hamburg produzierten und ebenso den importierten Wasserstoff direkt zu den industriellen Verbrauchern transportieren, sobald die leitungsgebundene Lieferung von Wasserstoff erfolgen kann.

Senatorin Dr. Melanie Leonhard: „Der mit Windenergie erzeugte Wasserstoff wird aus dem Norden zu uns fließen – aber nur, wenn wir heute dafür die Voraussetzungen schaffen. Im Mai hat die Bundesregierung den Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes beschlossen. Für die Umsetzung brauchen wir nun mehr Tempo, sonst können unsere nördlichen Nachbarn in fünf Jahren zwar theoretisch liefern, aber praktisch fehlen dann die Leitungen auf unserer Seite der Grenze. So weit darf es nicht kommen. Die schon in Planung befindliche HyPerLink III-Pipeline soll von Dänemark aus durch Schleswig-Holstein in den Norden Deutschlands führen. Sie muss Hamburg als industrielles Zentrum anbinden und Teil des von der Bundesregierung beauftragten Kernnetzes werden, denn sie wird die Verbindung zwischen der Windenergie an der Küste und den Großverbrauchern in der Metropolregion Hamburg darstellen.“

Erzeugung im Norden Europas, große Nachfrage in der Metropolregion Hamburg

Während der Gespräche im Rahmen der Reise, die Norwegen und Dänemark umfasste, waren erstmals norwegische Erzeuger von Wasserstoff mit potenziellen deutschen Abnehmern zusammengetroffen.

In beiden Ländern wurde deutlich, dass für den künftigen Transport der Energieträger zunächst der Seeweg eine wichtige Rolle spielen wird und der Hamburger Hafen als Umschlagsort für die Schiffstransporte von Gas, Wasserstoff und seinen Derivaten an Bedeutung gewinnt. Zugleich besteht ein Bedarf zur Stärkung leitungsgebundener Transportwege, damit der nun anzugehende parallele Ausbau eine Nutzung in einigen ermöglicht. Während der Trassenverlauf über das Festland von Dänemark Richtung Deutschland stellenweise bereits konkretisiert ist, sind mögliche Trassenführungen aus Norwegen Richtung Deutschland noch deutlich offener, womit sich weiterhin die Möglichkeit der direkten Anbindung der Hamburger Großverbraucher bietet.

Große Hamburger Wirtschaftsdelegation, Fortsetzung der Zusammenarbeit

Teil der von Senatorin Dr. Leonhard geleiteten gut 40-köpfigen Hamburger Delegation waren neben den Hamburger Unternehmen und Institutionen auch Akteure aus der Metropolregion sowie die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, vertreten durch den Leiter des Amtes für Energie und Klima.

Im Rahmen des Matchmaking in Oslo traf die deutsche Delegation mit 22 norwegischen Unternehmensvertretern zusammen. In über 20 weiteren Gesprächsterminen wurden Kontakte aufgenommen, die eine Fortsetzung der begonnenen Zusammenarbeit ermöglichen. Hierzu tragen auch die bereits bestehenden und vertieften Kontakte u.a. mit den in Hamburg bereits vertretenen Unternehmen Ramboll, Copenhagen Infrastructure Partners, Oerstedt, Aker Group und der Klassifikationsgesellschaft DNV bei. Auch das norwegische Unternehmen Equinor, welches die Delegation an seinem Konzernsitz in Olso besucht hatte, hat die Einrichtung eines Standortes in Hamburg angekündigt.

Gespräche mit Reedereivertretern

Senatorin Dr. Leonhard hatte im Rahmen der Delegationsreise zudem Gelegenheit zur Intensivierung der bestehenden, engen Kontakte mit Vertretern von dem Hamburger Hafen durch langjährige Zusammenarbeit verbundenen Reedereien.

„Für Maersk ist der Hamburger Hafen ein wichtiger Umschlagplatz für Ladung von und nach Deutschland, und er ist Hauptsitz unserer wichtigen Area North Europe Continent. Mit den gleichen ehrgeizigen Net-Zero-Emissionszielen wie unseren sehen wir einige sehr zentrale Initiativen und Möglichkeiten der Kooperation wie die grüne landseitige Stromversorgung für unsere Schiffe im Hafen. Klimaneutrale Hinterland-Transporte sind ein anderer wichtiger Bereich, den wir auf unserem Weg, bis 2040 ein Net-Zero-Unternehmen zu werden, fest im Blick haben. Der Austausch und enge Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Partnern sind dabei unverzichtbar, um die grüne Transformation in Europa zu beschleunigen", sagte Johan Sigsgaard, Executive Vice President und Chief Product Officer - Ocean von A.P. Moller – Maersk nach einem Gespräch mit Senatorin Dr. Leonhard in der Kopenhagener Konzernzentrale.

MSC Cruises und die Hamburg Port Authority (HPA) haben im Rahmen der Delegationsreise eine Absichtserklärung zur Nutzung von Landstrom unterzeichnet. Die Vereinbarung wurde im feierlichen Rahmen der Schiffstaufe der MSC Euribia in Kopenhagen geschlossen. Pierfrancesco Vago, Executive Chairman der Kreuzfahrtsparte der MSC Group, bekräftigte mit seiner Unterschrift in Anwesenheit führender Reedereivertreter, dass die Schiffe, die das Terminal Steinwerder künftig anlaufen werden, für die Landstromversorgung ausgerüstet sind sowie den ausdrücklichen Wunsch der Reederei, diese Schiffe auch mit Landstrom zu betreiben. MSC Cruises und die HPA konkretisieren darüber hinaus einen langfristigen Kooperationsvertrag zur Versorgung aller Schiffe von MSC Cruises mit Landstrom während ihres Aufenthalts im Hamburger Hafen.

Linden Coppell, VP Sustainability & ESG der MSC Group: „Die Landstromversorgung ist ein wichtiger Baustein in unserem Puzzle auf dem Weg zu einem treibhausgasfreien Schiffsbetrieb. Daher sind nicht nur alle unsere Neubauten schon seit 2017 mit einem Landstromanschluss ausgestattet, sondern gerade auch die älteren Schiffe werden durch konsequente Nachrüstung für den Landstrombetrieb fit gemacht. Zusammen mit modernen Treibstoffen, etwa aktuell LNG für unsere neuesten Schiffe MSC Euribia und MSC World Europa, weitreichenden Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung sowie innovativer Abwasseraufbereitung oder Müllverwertung und vielen anderen Aktivitäten, schreiten wir in Richtung Nachhaltigkeit mit großen Schritten voran.“

Rückfragen der Medien

Behörde für Wirtschaft und Innovation
Martin Helfrich, Pressesprecher
Telefon: 040 428 41 2239
E-Mail: pressestelle@bwi.hamburg.de
Internet: www.hamburg.de/bwi

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