Eine Studie hat ergeben, dass die Ladezonen zu 80% von Falschparkern belegt sind. Zum einen müssen die Lieferanten deshalb lange nach anderen Parkmöglichkeiten suchen, was den Ausstoß an Co2-Emissionen erhöht und zu mehr Staus führt. Zum anderen parken die Lieferanten in zweiter Reihe oder auf Rad- und Gehwegen. Auch hierbei erhöht sich das Stauaufkommen. Besonders gravierend ist aber das steigende Unfallrisiko für die anderen Verkehrsteilnehmer, weil sie den Fahrzeugen ausweichen müssen.
An diesen Problempunkten setzt das Konzept von SmaLa an. Das Konzept umfasst sowohl Software- als auch Hardware-Komponenten. Die ersten vier Liefer- und Ladezonen sind absolute Halteverbotszonen, an denen digitale Schilder anzeigen, welche Lieferfahrzeuge zu welcher Zeit hier gebucht haben und damit vom absoluten Halteverbot ausgenommen sind. Die Zonen sind mit Bodensensoren ausgestattet, damit die Auslastung der Lieferzonen überwacht werden kann. Zusätzlich wurden Leuchtmarkierungen angebracht. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die Bereiche besser als Liefer- und Ladezonen zu erkennen sind und um Falschparker fernzuhalten.

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Die SmaLa-App ermöglicht es den Nutzern, möglichst unkompliziert und intuitiv die gewünschte Lieferzone zu buchen. Die KEP-Dienstleister können ihre Routen besser im Voraus planen und der Stress wegen der Parkplatzsuche wird für die Fahrer reduziert. Gebucht werden können die Zonen werktags in der Zeit von 08:00 – 19:00 Uhr und zwar für eine Dauer von 15 - 60 Minuten. Um keine Dauerbuchungen zuzulassen, kann eine Lieferzone maximal 60 Stunden im Voraus gebucht werden. Nach 19 Uhr und an Sonn- und Feiertagen stehen die Zonen allen Nutzern als Parkraum zur Verfügung.

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Die ersten vier Liefer- und Ladezonen sind bereits an ausgewählten Standorten in der Hamburger Innenstadt in Betrieb. Sie wurden am 06.10.2021 von Wirtschaftsstaatsrat Andreas Rieckhof offiziell mit einer Präsentation in der ABC-Straße eröffnet. Die SmaLa-App kann kostenlos in den App-Stores heruntergeladen werden. Pressebericht
In der zweiten Phase ist es das Ziel, die Anzahl auf 25 smarte Liefer- und Ladezonen in drei Hamburger Bezirken bis Ende 2023 zu erhöhen. Außerdem sollen pilothaft mehrere ein bis zwei Liefer- und Ladezonen an besonders hoch frequentierten Standorten mit automatisch absenkbaren Pollern ausgestattet und deren Wirkung getestet werden. Das soll die Quote an Falschparkern weiter reduzieren.
Außerdem sind in der zweiten Phase weitere Funktionalitäten geplant, wie z.B. eine Schnittstelle zum Urban Data Hub oder eine weitere Schnittstelle soll es den KEP-Dienstleistern ermöglichen, ihre eigenen Navigations- und Tourenplanungssystemen in die SmaLa-Software einzubinden.
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus dem Förderprogramm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“.
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