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Strategiepapier Senat, Industrieverband, Handelskammer und Gewerkschaften vereinbaren „Masterplan Industrie“

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Hamburg ist die größte Industriestadt Deutschlands. Ein gemeinsames industriepolitisches Strategiepapier beschreibt Maßnahmen zur Stärkung und Weiterentwicklung der Industrie sowie für die Neuansiedlung weiterer Industrieunternehmen am Standort Hamburg.

Unterzeichnung des Strategiepapiers

Senat, Industrieverband, Handelskammer und Gewerkschaften vereinbaren „Masterplan Industrie“

Durch die erforderliche Emissionsreduktion, die Digitalisierung und den Wandel der Arbeitswelt steht die Industrie auch künftig vor transformativen Herausforderungen.

Der „Masterplan Industrie 2023“ wurde heute durch Hamburgs Ersten Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard, sowie durch die Hausspitzen des Industrieverbands Hamburg, der Handelskammer und des DGB Nord unterzeichnet.
Er beschreibt eine Vision von Hamburg als führende Modellregion für industrielle Wettbewerbsfähigkeit, Prosperität und Zukunftsentwicklung mit „Guter Arbeit“, Beschäftigungssicherung und beispielgebender Transformation zur Klimaneutralität. Die Hamburger Industrie soll damit zugleich in die Lage versetzt werden, krisenhaften Erschütterungen und Veränderungsprozessen standzuhalten.

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg bekennt sich zu seiner Industrie! Wir stehen – gerade auch in diesen schwierigen Zeiten – an der Seite der Unternehmen. Insbesondere für die energieintensiven Industrien gibt es derzeit viele Herausforderungen. Wir sind gemeinsam der Auffassung, dass die anstehende Transformation nur im engen Zusammenwirken bewältigt werden kann. Der Industrie kommt hierbei eine wichtige Rolle innerhalb der Gesamtgesellschaft zu, ohne die wir unsere Ziele etwa im Bereich der Emissionsreduktion ebenso wie dem Wandel der Arbeitswelt nicht werden erreichen können.“

Prof. Norbert Aust, Präses Handelskammer Hamburg: „Im Rahmen des Masterplan Industrie werden die Kräfte für die starke Industrie Hamburgs und ihrer Zukunft gebündelt. Zentral hierfür sind eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung sowie ein wirksamer Rahmen für die Klimawende. Viele der 17.000 in der Handelskammer Hamburg organisierten Industrieunternehmen sind bereits Vorbilder für eine wirtschaftlich tragfähige Klimawende.  Der Masterplan Industrie unterstützt das lokale Handeln Hamburgs für diese existenzielle Zukunftsaufgabe. Es gilt jetzt, die verabredeten Maßnahmen rasch in Angriff zu nehmen und durch notwendige energiepolitische Maßnahmen auf Bundesebene zu flankieren. Hamburgs derzeitige Bundesratspräsidentschaft bietet die Chance für zusätzlichen Schub.“

Matthias Boxberger, Vorstandsvorsitzender Industrieverband Hamburg e.V.: „Die Industrie ist die Stärke Hamburgs. Dennoch haben die Pandemie und der Krieg uns vor Augen geführt, dass unser Wohlstand nicht selbstverständlich ist, sondern auf einer Voraussetzung beruht: Unserer starken Industrie! Mit dem Hamburger Masterplan Industrie 2023 wollen wir diese Stärke nicht nur absichern, sondern nach vorn entwickeln. Um einer drohenden Deindustrialisierung entgegenzutreten, braucht die Hamburger Industrie ein hohes Niveau an Resilienz. Ob Klimawandel, demografische Entwicklung, Sicherheit oder sozialer Wohlstand – all diese Herausforderungen lassen sich nur mit einer innovativen und leistungsfähigen Industrie lösen. Dass der Senat sich das Ziel setzt, Hamburg zur Modellregion für industrielle Wettbewerbsfähigkeit zu entwickeln, unterstützen wir ausdrücklich. Der vereinbarte Bau der A26-Ost und der Köhlbrandquerung, ist nur ein Beispiel, um dieses Ziel zu erreichen. Wir werden die getroffenen Vereinbarungen fortlaufend im Blick haben, denn jeder Plan ist nur dann wertvoll, wenn man ihn konsequent Tag für Tag verfolgt. Ab jetzt zählen die Taten!“

Laura Pooth, Vorsitzende Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Nord: „Hamburg ist trotz großer Herausforderungen viel mehr als ein Industriestandort mit Zukunft. Die Hansestadt hat das Potenzial, im Verbund der norddeutschen Länder zu einer weltweit sichtbaren Modellregion für klimaneutrale Produktion zu werden. Diese Chance wollen wir gemeinsam nutzen. Dazu ist eine aktive und gestaltende Industriepolitik unbedingt notwendig. Im Masterplan Industrie haben wir Lösungen auf Augenhöhe entwickelt und Verabredungen getroffen, die in konkretes Handeln münden. Nur so schaffen wir eine zuverlässige, bezahlbare, klimaneutrale Energieversorgung im Verbund mit Guter Arbeit und der Sicherung von Wertschöpfungsketten und Beschäftigung. Wir haben in Hamburg mit dem Masterplan unsere Hausaufgaben gemacht, unser Signal geht jetzt auch nach Berlin und Brüssel: Es braucht die schnelle Einführung eines Industriestrompreises, damit der klimagerechte Umbau der Industrie gelingt und gute Arbeitsplätze in Hamburg erhalten bleiben."

Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Die Industrie ist eine zentrale Säule der Hamburger Wirtschaft. Sie übernimmt Verantwortung beim Klimaschutz und bietet moderne Arbeitsplätze. Mit dem Masterplan führen wir unsere Verabredungen aus dem Bündnis für die Industrie der Zukunft fort und schaffen gute Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Industrieunternehmen in Hamburg. Dazu gehören schnelle Genehmigungsverfahren bei Ansiedlungen, Erweiterungen und neuen Projekten, die Bereitstellung geeigneter Flächen und die Unterstützung bei der Ausbildung von Fachkräften. In Zeiten der Krise mit Störungen von Lieferketten und hohen Energiekosten müssen wir die Industrie in Deutschland stärken - mit einem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und der Einführung eines Industriestrompreises, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Produktion in Deutschland erhält.“

Zum Inhalt

Der Masterplan Industrie verbindet die Fortschreibung des bisherigen Masterplans und das “Bündnis für die Industrie der Zukunft“, untergliedert in fünf Handlungsfelder:

  1. Flächen und Infrastruktur,
  2. Innovation und Digitalisierung,
  3. Klima, Energie und Umwelt,
  4. Arbeit, Bildung und Qualifizierung,
  5. Industrie und Gesellschaft.

Jedes Handlungsfeld enthält Maßnahmen und Vereinbarungen, die die Partner gemeinsam umsetzen werden. Gemeinsame Ziele sind beispielsweise die dauerhafte Bereithaltung sofort verfügbarer städtischer Gewerbe- und Industrieflächen, der Ausbau der Hamburgischen Aktivitäten im Bereich Quantencomputing, eine Machbarkeitsstudie für die Einsatzmöglichkeiten von Technologien zur Kohlendioxid-Nutzung (Carbon Capture and Usage – CCU) in der Hamburger Industrie, Diversität und die Erhöhung des Frauenanteils auf allen Ebenen in der Hamburger Industrie sowie Durchführung von Dialogveranstaltungen im Rahmen der Akzeptanzkampagne für die Industrie.

Eine Task Force „Resiliente Industrie“ wird Lösungsansätze für eine resiliente Industrie entwickeln.

Die Partner sind über verschiedene Gremien dauerhaft im engen Austausch miteinander. Nach fünf Jahren soll der Masterplan Industrie evaluiert werden.

Zahlen, Daten, Fakten

Vierzig Prozent der Umsätze in der Hamburger Wirtschaft entfallen auf den Industriesektor. Jeder sechste abhängig Beschäftigte in Hamburg ist in der Industrie tätig. Das sind knapp 183.000 Menschen in knapp 10.000 besteuerten Betrieben, die zusammen etwa 184 Mrd. Euro Umsätze generieren (2021).

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