Begriffserklärungen

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Paul Cassun

(24.5.1895 Hamburg – 11.8.1989)
Lehrer an der Schule Roßberg 45, Autor niederdeutscher Hörspiele,
Foßredder 20 (Wohnadresse 1955)

Dr. Hans-Peter de Lorent hat über Paul Cassun ein Portrait verfasst, das in Hans-Peter de Lorents Buch: Täterprofile. Die Verantwortlichen im Hamburger Bildungswesen unterm Hakenkreuz. Band. 3. Hamburg 2019 erschienen und im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg erhältlich ist. Hier der Text:

„Ein kriegsblinder Lehrer, der ein sehr aktiver und enthusiastischer Nationalsozialist war und sich leidenschaftlich propagandistisch betätigte.“
Ein außergewöhnlicher Fall war Paul Cassun. 1910 bestand er die Aufnahmeprüfung zum Lehrerseminar in Hamburg, meldete sich als Freiwilliger mit 21 Jahren zum Kriegsdienst. Nach zwei Jahren verlor er in der Somme-Schlacht durch eine schwere Verwundung am Kopf sein Augenlicht. Nach dem Lazarettaufenthalt setzte er die Hamburger Lehrerseminarausbildung fort und war der erste „Kriegsblinde“, der in seiner Heimatstadt als Volksschullehrer eingestellt wurde. Später wurde Paul Cassun als Autor niederdeutscher Hörspiele und launiger Texte bekannt. Wenig Information gab es nach 1945 darüber, dass Cassun als NS-Aktivist am 3.9.1945, 50-jährig, mit sofortiger Wirkung in den Ruhestand versetzt wurde, nachdem seine Propagandatätigkeit für die Nationalsozialisten bekannt geworden war.
Als Paul Cassun am 24.5.1960 seinen 65. Geburtstag feierte, war dies den Hamburger Zeitungen eine Nachricht wert. Das „Abendblatt“ schrieb:
„In Volksdorf wird heute, 24. Mai, der kriegsblinde Autor Paul Hinrich Cassun 65 Jahre alt. Der gebürtige Hamburger hatte 1916 in der Somme-Schlacht das Augenlicht verloren; seine spätere Einstellung als Volksschullehrer in der Vaterstadt hat manchen anderen Blinden in Deutschland den Berufsweg geöffnet. Nach 25jährigem Wirken als Lehrer widmete sich Cassun ganz seinen schriftstellerischen Neigungen und hat vor allem auf dem Gebiet des Hörspiels Erfolge errungen. Er arbeitete segensreich in der Fürsorge für die Kriegsopfer und erwarb, beispielgebend, als erster Blinder das Goldene Sportabzeichen.“[1]
Da dies nur ein Teil der Geschichte ist, lohnt es sich, den Lebensweg von Paul Cassun nachzuzeichnen. Er wurde am 24.5.1895 als ältester Sohn des Bahnarbeiters Heinrich Friedrich Cassun in Hamburg-Hamm geboren. Nach Besuch der Volksschulen Sachsenstraße und Norderstraße bestand er Ostern 1910 die Aufnahmeprüfung für das Lehrerseminar Steinhauerdamm 10, das er fortan besuchte. Am 24.8.1914 meldete er sich als Freiwilliger zum Kriegsdienst und wurde Anfang Oktober eingezogen. In seinem handschriftlichen Lebenslauf notierte er:
„Nachdem ich fast zwei Jahre im Westen gekämpft hatte, wurde ich am 18. August 1916 in der Somme-Schlacht durch Gewehr-Granate am Kopf schwer verwundet und verlor mein Augenlicht. Vom Felde aus war ich im Mai 1915 zur Ablegung der Seminar-Abschluss-Prüfung, die ich am 20. Mai des Jahres bestand, beurlaubt. Von Ostern 1917 an bis zum Beginn der großen Ferien habe ich mich unter den veränderten Bedingungen an der Seminarschule Wallstraße eingearbeitet. Am 21. Juli 1917 habe ich mich mit Fräulein Paula Brendel aus Bergedorf verheiratet.“[2]
Es war keine Selbstverständlichkeit, dass Paul Cassun als blinder Lehrer nach seiner Ausbildung in den Schuldienst übernommen wurde. Hilfreich war für ihn das Schreiben des Leiters der Augenklinik und gleichzeitig des Düsseldorfer Blindenlazaretts, Dr. Kuffler, der sich am 27.10.1916 an die Oberschulbehörde in Hamburg wandte:
„In meiner Behandlung befindet sich der kriegsfreiwillige Unteroffizier Paul Cassun. Der Genannte hat während des Feldzuges die Abgangsprüfung am Hamburgischen Lehrerseminar bestanden. Herr C. ist durch Kriegsverletzung an beiden Augen erblindet. Er erlernt gegenwärtig in dem von mir geleiteten Düsseldorfer Blindenlazarett das Lesen und Schreiben der Blindenvollschrift und Kurzschrift, sowie der Blindennotenschrift und das Schreiben auf der gewöhnlichen Schreibmaschine. Herr C. hegt den sehr begreiflichen Wunsch, späterhin in dem vor dem Kriege gewählten und erlernten Beruf wirken zu können. Da, soweit mir bekannt ist, im Hamburgischen Staatsdienste bereits ein erblindeter Volksschullehrer sein Amt weiter ausübt, so gebe ich mich der Hoffnung hin, dass die Hamburgische Schulbehörde auch dem Wunsche meines Patienten wohl geneigt gegenübersteht. Ich darf bei dieser Gelegenheit wohl darauf hinweisen, dass bereits an mehreren Stellen des Reiches kriegserblindete Volksschullehrer Wiederverwendung gefunden haben. Wenn ich auch nicht erwarten darf, dass die Hamburgische Oberschulbehörde jetzt bereits eine endgültige Entscheidung über das Schicksal des Kriegserblindeten Cassun trifft, so wäre es doch außerordentlich dankenswert, wenn dem Genannten durch Inaussichtstellung einer Wiedereinstellung der Mut zu weiterer Arbeit noch gehoben werden könnte.“[3]
Die Sektion für das Volksschulwesen der Oberschulbehörde in Hamburg beschäftigte sich am 23.11.1916 mit dem Schreiben des Arztes von Paul Cassun. Im Protokoll wurde dazu festgehalten:
„Der Herr Referent berichtet über die Personalien des Abiturienten und empfiehlt unter Hinweis auf den im Volksschulwesen bereits mit gutem Erfolge wirkenden erblindeten fest angestellten Lehrer Falius, von einer Einstellung des Cassun als Hilfslehrer zwar vorderhand noch abzusehen, ihn aber hier zunächst als Vertreter zu beschäftigen. Dann könnte Cassun, der bis dahin noch keine Gelegenheit gehabt habe, sich als Lehrer praktisch zu betätigen, auf diesem Wege der Behörde seine Befähigung zur Ausübung des Lehramtes nachweisen und, falls er hierin Befriedigendes leiste, später als Hilfslehrer eingestellt werden.“[4] Dies wurde seinem Arzt Dr. Kuffler mitgeteilt.
Paul Cassun wurde im August 1917 probeweis als Vertreter der Knaben-Volksschule Roßberg 45 zugeteilt, „mit der Absicht, ihm, wenn er sich in seinen Berufe bewähre, zur Anstellung als Hilfslehrer und später zur festen Anstellung zu bringen“. Am 18.4.1918 schrieb Schulinspektor Gronemann einen erster Bericht über ihn:
„Die räumliche Zurechtfindung macht ihm keine Schwierigkeit. Er unterrichtet als Fachlehrer in den Mittel- und Oberklassen in Gesang, Geschichte, Religion und Lesen. Bei Aneignung des Lehrstoffes bedient er sich der Blindenschrift oder der Vermittlung seiner Frau. Er beherrscht den Lehrstoff vollständig. Augenblicklich überträgt er das an unseren Schulen gebrauchte Lehrbuch für den englischen Unterricht in die Blindenschrift, um sich in die Lage zu setzen, auch den englischen Unterricht zu erteilen. Die Korrektur schriftlicher Arbeiten, die er bisher noch nicht ausgeführt hat, gedenkt er mithilfe seiner Frau bewältigen zu können. Er bringt den Unterrichtsstoff in durchaus genügender Weise an die Kinder heran und bedient sich mit gutem Erfolge der entwickelnden Frageform. Er orientiert sich sehr schnell über den Sitzplatz und die Namen der Kinder. Diejenigen Schüler, die seine Fragen beantworten können, machen sich durch ein leise gesprochenes ‚Ich weiß‘ bemerkbar, und das feine Gehör des Lehrers stellt eine genügende Verbindung zwischen ihm und den Schülern her. Da er mit der Beherrschung des Stoffes eine natürliche Unterrichtsgabe und einen frischen, warmen Lehrton verbindet, so sind seine Leistungen durchaus befriedigend und kommen in manchen Stücken denen eines guten vollsinnigen Lehrers gleich. Auch das Anschauungsmaterial für den Unterricht, zum Beispiel Karten, Anschauungsbilder und dergleichen, weiß er, nachdem er sich mit demselben durch Vermittlung seiner Frau vertraut gemacht hat, gut zu benutzen. Er sucht und findet Mittel, trotz seiner Blindheit mit den Schülern in anschaulichen Verkehr zu treten; zum Beispiel hat er aus Lederstreifen ein Liniensystem hergestellt, auf dem er nach richtigem Abtasten einen an einem Stab befestigten Notenkopf wandern lässt. Die Disziplin macht ihm keine Schwierigkeiten, da er die Schüler durch den Unterrichtsstoff und den Lehrton zu fesseln weiß und da diese durchaus willig sind, auf sein körperliches Gebrechen, das er sich im Dienst für das Vaterland zugezogen hat, Rücksicht zu nehmen. In einer Unterklasse, in der er anfangs auch unterrichtete, war es weniger gut mit der Zucht bestellt, einerseits, weil er selbst nicht genügend zu dem Vorstellungskreis der Kleinen hinabsteigen kann, andernteils, weil den Kleinen noch nicht die Einsicht und der Wille beizubringen ist, die Unzulänglichkeit des Lehrers durch größeres Entgegenkommen auszugleichen. Ein Ordinariat kann dem erblindeten Lehrer nicht übertragen werden; auch bei der Zuweisung der Lehrfächer verlangt sein Zustand weitgehende Rücksichtnahme. Er kann daher nur in ein größeres Kollegium hineingestellt werden, das bereit ist, ihm Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen. An solcher Bereitwilligkeit hat es hier an keiner Stelle gefehlt.“[5]
Am 6.12.1918 bat Paul Cassun darum, ihn wie andere Lehrer seines Jahrgangs nunmehr als Hilfslehrer einzustellen und entsprechend zu besolden, da er „die feste und ehrliche Überzeugung gewonnen habe, dass ich in der Schule meinen Mann stehe“.[6] Er wies dabei darauf hin, dass er außerdem Frau und Kind ernähre.
Auch Schulinspektor Gronemann war der Auffassung, dass Paul Cassun sich völlig bewährt habe. Und somit wurde in der Oberschulbehörde beschlossen, Cassun zum 1.1.1919 „als Hilfslehrer mit dem gesetzlichen Gehalt im Volksschulwesen anzustellen“.[7]
Am 14.5.1920 stellte Paul Cassun den Antrag, ihn zur zweiten Lehrerprüfung zuzulassen. Er verwies darauf, dass er neben seiner Praxis als Hilfslehrer an der Universität an Vorlesungen der philosophischen Fakultät teilgenommen habe Er schrieb: „Neben meinen Fachstudien beschäftigte ich mich hauptsächlich mit der Methodik des Deutsch- und Geschichtsunterrichts sowie mit der Frage, inwieweit es der Schule möglich ist, den Charakter der Schüler zu bilden. Von besonderem Interesse waren mir dabei die amerikanischen Versuche, die Selbstverwaltung der Schüler betreffend.“[8]
Paul Cassun bestand auch diese Prüfung und wurde anschließend mit Wirkung vom 1.4.1920 an der Schule Roßberg 45 fest angestellt.[9]
In den folgenden Jahren stand Paul Cassun in Kommunikation mit dem Wohlfahrtsamt sowohl um eine Militärrente als auch wegen der Kostenübernahme eines sehenden Vorlesers, den er für seine Arbeit in Anspruch nehmen musste. Beides wurde ihm gewährt.[10]
Parallel zur Unterrichtsarbeit war Paul Cassun schriftstellerisch und publizistisch aktiv. Als er 1945 im Entnazifizierungsverfahren seine Mitgliedschaften und Aktivitäten dokumentieren musste, wurde deutlich, was er in der Zeit seit 1926 alles veröffentlicht hatte. Politisch war er schwer belastet, da er am 1.5.1933 in die NSDAP eingetreten war und seit 1933 dem Korps der Politischen Leiter angehörte.[11] Er war Mitglied in der NSV seit 1934, dort „Leiter der erblindeten Krieger, Mitglied der in der NSKOV (Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung), dem NSLB und dem Reichskolonialbund. Politisch aktiv war er in der Kulturgemeinde Volksdorf.[12]
Zumindest 1935 nahm Paul Cassun vom 10. bis zum 17. September am Reichsparteitag der NSDAP teil, wie seiner Personalakte zu entnehmen ist.[13]
Cassun versuchte seine schriftstellerischen Aktivitäten zu verharmlosen und durch einen geschickten Aufbau der Zusammenstellung Beiträge mit großer Akzeptanz in den Vordergrund zu stellen und die nationalsozialistischen Propaganda-Aktivitäten zu kaschieren. Die Liste seiner mit dem Entnazifizierungsfragebogen eingereichten Veröffentlichungen war schon 1945 beachtlich. So stellte er fest:
„Als Leiter der Kriegsblindenorganisation schrieb ich in den Jahren 1926–35 regelmäßige Aufsätze für die Zeitschrift ‚Der Kriegsblinde‘, Organ des Bundes erblindeter Krieger. Aufsätze sozialpolitischen und blindentechnischen Inhalts, lyrische Gedichte, die aus der seelischen Kraft des eigenen Schicksals gestaltet sind. Die Zeitschrift brachte außerdem eine Reihe von Buchbesprechungen und Theaterkritiken von mir. Bei Ullstein 1930 ‚Brief eines Kriegsblinden‘ in der Schrift ‚Kampf um Remarque‘“. Dann wies Cassun auf weitere Veröffentlichungen im „Hamburger Echo“ hin. Besonders erwähnte er dabei eine „scharfe Attacke gegen Pastor Wehrmann, der in seinem Konfirmandenunterricht Heinrich Heine als Schwein bezeichnet hatte“.[14]
Außerdem stellte er dar, 1931 und 1932 regelmäßig Artikel im „Hamburger Fremdenblatt“ und im „Hamburger Anzeiger“ sowie ab 1933 dem „Hamburger Tageblatt“ geschrieben zu haben. Thematisch sprach er von „Lokalberichterstattungen“ und „Tagesberichterstattung vorwiegend Artikel heimatkundlichen Inhalts und Rezensionen über künstlerische Veranstaltungen“. Dann erwähnte er: „Von 1943–45 Herausgeber und größtenteils Verfasser der vom Kreis Wandsbek in der NSDAP herausgegebenen ,Volksdorfer Feldpost‘, die in einer Auflage von 3000 Stück an alle Volksdorfer Soldaten ging.“[15]
Und letztendlich vermerkte Paul Cassun: „In meiner Eigenschaft als Begründer und Leiter des Künstlerkreises Walddörfer eröffnete ich die Kunstausstellungen 1939–40, 41, 42 und 43 mit Ansprachen über Sinn und Aufgaben künstlerischen Schaffens. Ähnliche Ansprachen der von mir geleiteten Volkshochschule Hamburg, Abteilung Walddörfer.“ Hier behauptete Cassun: „Politische Gedanken waren in keiner dieser Ansprachen enthalten. Eine schriftliche Ausarbeitung hat nie einer meiner Reden zugrunde gelegen, sodass ich auch dafür keine Unterlagen mehr besitze.“[16]
Am 10.8.1945 wandte sich Paul Cassun an Oberschulrat Fritz Köhne mit der Bitte um ein Gespräch: „Die gegenwärtigen Zeitumstände, die auch für mein persönliches Schicksal von einschneidender Bedeutung sind, veranlassen mich, Sie, als meinen langjährigen Schulrat, um eine Unterredung zu bitten. Es ist in den 30 Jahren meines Wirkens im hamburgischen Schuldienst das erste Mal, dass ich mich an meinen Schulrat wende. Bislang verlief mein Wirken im Erzieherberuf, dem ich aus innerer Berufung anhänge, so zielklar, dass ich niemals Veranlassung fühlte, meine Vorgesetzten zu bemühen. Jetzt brauche ich Ihren Rat, – nur Ihren Rat.“[17]
Fritz Köhne, von erheblicher Mitmenschlichkeit, dessen Empathie und Verständnis auch für manch schwer belasteten Nationalsozialisten groß war, konnte Paul Cassun auch nicht helfen, weil dessen Verstrickung in die Propaganda des nationalsozialistischen Regimes offenbar erheblich und gut dokumentiert war. Auf Anordnung der Britischen Militärregierung vom 13.9.1945 wurde Paul Cassun aus dem Schuldienst entlassen und unmittelbar darauf von dem neuen Schulsenator Heinrich Landahl mit sofortiger Wirkung in den Ruhestand versetzt.[18]
Cassun legte gegen diese Zwangspensionierung keinen Widerspruch ein und bemühte auch keine Rechtsanwälte, seine Interessen zu vertreten. Dass massives, kompromittierendes Material gegen Paul Cassun vorlag, geht aus einem Vermerk hervor, den Schulrat Gustav Schmidt für Senator Landahl aufsetzte, der sich in englischer Sprache mit Datum vom 27.2.1946 in Cassuns Entnazifizierungsakte befindet. Darin heißt es übersetzt:
„Der Lehrer Paul Cassun wurde am 13. September 1945 auf Anordnung der Militärregierung pensioniert. Danach bekam die Schulverwaltung einige Fakten zur Kenntnis, die belegen, dass Cassun ein sehr aktiver und enthusiastischer Nationalsozialist war, der sich leidenschaftlich propagandistisch politisch betätigte.“[19]
Dies dürfte im Kontext mit den Reden und Veröffentlichungen von Paul Cassun gestanden haben. Vermutlich war man in der „Volksdorfer Feldpost“ fündig geworden, die Cassun herausgegeben hatte und deren Hauptverfasser er gewesen war.
Am 15.12.1947 gab es noch einen internen Vermerk in der Schulbehörde, aus dem hervorgeht, dass die Militärregierung es bei der ausgesprochenen Zwangspensionierung beließ und diese nicht in eine Entlassungsanordnung umgewandelt worden war. Möglicherweise war dies darauf zurückzuführen, dass Rücksicht auf Paul Cassuns Kriegsblindheit genommen wurde.
In sämtlichen späteren Veröffentlichungen der Hamburger Zeitungen wurde die Verstrickung von Paul Cassun in den Nationalsozialismus kein einziges Mal erwähnt. Seine schriftstellerischen Tätigkeiten und seine Kriegsblindheit standen dabei stets im Vordergrund, die den Journalisten und der Öffentlichkeit Respekt abnötigten.
So schrieb beispielsweise die „Welt“ am 18.8.1949 unter der Überschrift „Der blinde Lehrer“:
„Lehrer kann nur der werden, der sich im Vollbesitz aller geistigen körperlichen Kräfte befindet. Dieser Satz stand drohend vor dem jungen Seminaristen, der 1916 in der Somme-Schlacht sein Augenlicht verlor. Ein Jahr später wurde er trotzdem in den Hamburger Schuldienst aufgenommen, weil er durch außergewöhnliche Willenskraft seine körperliche Behinderung überwunden hatte. Paul Cassun war der erste kriegsblinde Lehrer in Deutschland und hat fast 30 Jahre in Volksdorf gewirkt. Seine Fächer waren Geschichte, Musik, Gesang und Englisch. Während des letzten Krieges übernahm er den Posten eines Klassenlehrers und gab zusätzlich Unterricht in Deutsch, Rechnen, Mathematik und sogar in Physik. Unter Assistenz von zwei intelligenten Schülern wurde experimentiert, geknallt und gekocht. Seine Schüler wurden über das Klassenziel hinaus geführt, die Disziplin war vorbildlich, und oft haben die Kinder bis zum vierten Schuljahr nicht gewusst, dass ihr Lehrer blind war. Was er nicht sah, hat er gehört. Paul Cassun ist alter Sportler. 1913 war er als Leichtathlet für die Olympiade ausersehen. Der Krieg machte ihm einen Strich durch die Rechnung; aber auch nach seiner Erblindung hat er sich sportlich betätigt. Eine außergewöhnliche Leistung vollbrachte er als 40-jähriger mit der Erbringung des goldenen Reichssportabzeichens. Die Bedingungen – Kugelstoßen, 400 Meterlauf, 300 m Schwimmen, Weitsprung aus dem Stand und 25 km Gepäcksmarsch – erfüllte er spielend. Seine Absicht, gelegentlich einer Ferienreise den Bodensee bei Meersburg zu durchschwimmen, gab er nach anderthalb Stunden auf. Dem Wassersport gehört neben dem Turnen seine große Liebe. Sein Sommerwunsch ist, sich als Schwimmer in der Ostsee auszutoben.“[20]
Und auch die Veröffentlichungen zu seinem 65. Geburtstag, den er am 24.5.1960 feierte, erwähnten nicht, was ihn nach Ende der NS-Herrschaft belastete. Die „Welt“ löste den neuen Lebensabschnitt ab 1945 mit dem Satz: „Nachdem er ein Vierteljahrhundert im öffentlichen Schuldienst gestanden hatte, widmete er sich ganz der Schriftstellerei.“[21] Dass dies nicht ganz freiwillig geschah, wusste möglicherweise nicht einmal der Redakteur.
Auch das „Hamburger Echo“ feierte den 65-jährigen Paul Cassun unter der Überschrift „Ein Mensch mit großer Willenskraft“ und schrieb über die Anfangszeit des blinden Lehrers Paul Cassun:
„Der Schuldirektor verlangte von ihm, dass seine Frau – die ihm immer helfend zur Seite stand – in der Unterrichtsstunde für die nötige Stille und Ordnung sorge. Man glaubte, dass sich ein blinder Lehrer nicht durchsetzen könnte. Cassun sagt heute dazu: ‚Ein Lehrer kann sich ohne Persönlichkeit bei den Schülern niemals durchsetzen‘ – und er bewies den Schülern und der Schulleitung, dass er Persönlichkeit besaß. Und er zeigte auch damit, dass für ihn ein Weg aus der eisernen Umklammerung des Schicksals hinaus führte.“[22]
Paul Cassun hatte offenbar seine Lebensfreude niemals verloren. Er wurde in den Zeitungen als ein „lebensfroher Künstler“ bezeichnet, dessen Hörspiele, Schauspiele und Gedichte stets humorig waren und den Lebensmut stärkten. Das Bar-Bock-Buch von Paul Cassun, in dem die Lebensfreude und das Trinken eine große Rolle spielen, gibt es auch einen Lied-Text mit der Überschrift „Mit blauen Dragonern, auf dem Barbock zu singen“, dem Barhocker, könnte man auch sagen:

„Die Barbockreiter, sie reiten
mit klingenden Gläsern Galopp.
Sie stürmen durch die Nächte,
stellen die Welt auf den Kopp,
stellen die Welt auf den Kopp.
Die wiehernde Lache, sie kullert
frivol über Theke und Tun.
Die Barfrau lächelt milde,
ist gegen dergleichen immun,
ist gegen dergleichen immun.
Morgen, da brummt uns der Schädel,
das schiert uns ja heute einen Dreck.
Heute, mein liebstes Mädel,
küsst du die Sorgen mir weg,
küsst du die Sorgen mir weg.
Die Barbockreiter, sie reiten
mit klingenden Gläsern sich duhn.
Die Frauen sie begleiten,
da sie dasselbige tun,
da sie dasselbige tun.“[23]

Willenskraft und Humor bescherten Paul Cassun ein langes Leben.
Er starb an 11.8.1989.[24]
Text: Hans-Peter de Lorent

Anmerkungen
1 „Hamburger Abendblatt“ vom 24.5.1960.
2 Lebenslauf in der Personalakte Paul Cassun, StA HH, 361-3_57861 (Abl. 2005/01)
3 Schreiben vom 27.10.1916, Personalakte a. a. O.
4 Protokollauszug der Oberschulbehörde, Sektion für das Volksschulwesen vom 23.11.1916,
Personalakte a. a. O.
5 Vermerk von Schulinspektor Gronemann vom 18.4.1918, Personalakte a. a. O.
6 Schreiben vom 6.12.1918, Personalakte a. a. O.
7 Protokollauszug der Sektion für das Volksschulwesen in der Oberschulbehörde vom 28.12.1918,
Personalakte a. a. O.
8 Gesuch vom 14.5.1920, Personalakte a. a. O.
9 Personalakte a. a. O.
10 Personalakte a. a. O.
11 Entnazifizierungsakte Cassun, StA HH, 221-11_Ed 2627
12 Ebd.
13 Personalakte a.a.O
14 Auflistung „Meine schriftstellerische Arbeit“, Entnazifizierungsakte, a.a.O
15 Ebd.
16 Ebd.
17 Ebd.
18 Ebd.
19 Schreiben vom 27.2.1946, Entnazifizierungsakte, a. a. O.
20 „Welt“ vom 18.8.1949, StA HH, 731-8_A 753 Cassun, Paul
21 „Welt“ vom 24.5.1960, StA HH, 731-8_A 753 Cassun, Paul
22 „Hamburger Echo“ vom 23.5.1960, StA HH, 731-8_A 753 Cassun, Paul
23 Paul Cassun: Das Bar-Bock-Buch, Hamburg 1965, S. 27.
24 Personalakte a. a. O.
 

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Stand Januar 2024: 914 Kurzprofile und 332 sonstige Einträge.

Diese Datenbank ist ein Projekt in Fortsetzung (work in progress). Eine Vollständigkeit ist niemals zu erreichen. Sie startete online im Februar 2016 mit rund 520 Profilen und mehr als 200 weiteren Einträgen und wird laufend ergänzt und erweitert werden. Wissenschaftliche Institute, Gedenkstätten, Universitäten und zum Thema forschende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können gern ihre erarbeiteten Profile in diese Datenbank stellen lassen.

Quellenangaben, die sich auf Webseiten beziehen, sind die zum Zeitpunkt der Recherche gefundenen. Sollten Sie veraltete Links oder Aktualisierungen bzw. Verschiebungen der Inhalte feststellen, freuen wir uns über Hinweise.

Vor etlichen Jahren hat die Landesszentrale für politische Bildung Hamburg die Stolperstein-Datenbank www.stolpersteine-hamburg.de ermöglicht und gibt seit rund zehn Jahren gemeinsam mit dem Institut für die Geschichte der Deutschen Juden unter der Projektleitung von Dr. Beate Meyer und Dr. Rita Bake von der Landeszentrale für politische Bildung die Publikationsreihe „Stolpersteine in Hamburg, biografische Spurensuche“ heraus. Mit dieser Datenbank „Die Dabeigewesenen“ möchte die Landeszentrale für politische Bildung nun den Blick auf diejenigen lenken, die das NS-System stützten und mitmachten. Denn:

Eine Gesellschaft, die sich eine offene und freie Zukunft wünscht,
muss [...] über eine Kultur verfügen, die nicht auf dem Verdrängen
und Vergessen der Vergangenheit beruht.“ (Mario Erdheim Psychoanalytiker) 1)

Diese aktuell immer noch so wichtige Aussage bildet den inhaltlichen Ausgangspunkt dieser Datenbank. Sie enthält eine Sammlung mit Kurzprofilen über Menschen, die auf unterschiedlichste Weise an den NS-Gewaltverbrechen in Hamburg Anteil hatten, z.B. als Karrierist/innen, Profiteur/innen, Befehlsempfänger/innen, Denunziant/innen, Mitläufer/innen und Täter/innen. Aber auch sogenannte Verstrickte, die z. B. nach durchlittener Gestapo-Folter zum Spitzel wurden. Unter all diesen Dabeigewesenen gab es auch Menschen, die in keiner NS-Organisation Mitglied waren, die aber staatliche Aufträge - zum Beispiel als Künstler oder Architekt - annahmen und so von dem NS-System profitierten, im Gegensatz zu denen, die sich diesem System nicht andienten, deshalb in die Emigration gingen oder in Kauf nahmen, keine Karriere mehr zu machen bzw. kaum noch finanzielle Einnahmen zu haben.

Ebenso wurden solche Personen aufgenommen, die zum Beispiel vor und während der NS-Zeit den Idealen des Heimatschutzes und der Technik-Kritik anhingen und das NS-Regime dadurch unterstützten, indem sie staatliche Aufträge annahmen, die diesen Idealen entsprachen, da das NS-System solche Strömungen für seine Ideologie vereinnahmte.

Für die Datenbank „Die Dabeigewesenen“ wurden alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens wie Medizin, Justiz, Bildung und Forschung, Verwaltung, Kirche, Fürsorge und Wohlfahrt, Literatur, Theater und Kunst, Wirtschaft, Sport, Polizei und parteipolitische Organisationen berücksichtigt.

„denn wir können (…) das ganze Phänomen des Mitmachens und des Ermöglichens, das ja in der NS-Zeit eine genauso große Rolle gespielt hat, wie die Bereitschaft, selbst aktiver Täter vor Ort zu sein - das alles können wir nur verstehen, wenn wir die verschiedenen Facetten der Täterschaft noch viel genauer betrachten, als das bisher geschehen ist." 2)

In vielen Profilen wird der weitverbreitete Enthusiasmus vieler Deutscher für den Nationalsozialismus, gegenüber „seiner Wirtschafts- und Sozialpolitik, seine Architektur, seine Weltanschauung" 3) etc. deutlich. Und es zeigt sich, dass Menschen das NS-System stützten, indem sie z. B., ohne darüber nachzudenken und ohne zu hinterfragen, bereitwillig moralische und soziale Normen des NS-Staats übernahmen.

Mit Schaffung der „Ausgrenzungsgesellschaft“ war es für die „Mehrheitsgesellschaft“ möglich, u. a. NS-Rassentheorien praktisch umzusetzen.

Diese Erkenntnis ist angesichts heutiger aktueller gesellschafts-politischer Entwicklungen von Bedeutung. In einem Interview zum Thema Fremdenfeindlichkeit bemerkte der Antisemitismusforscher Prof. Dr. Wolfgang Benz auf die Frage, ob aus der Geschichte zu lernen sei. „Wir könnten schon. Wir könnten zum Beispiel lernen, dass der Fremde nicht schuld ist an dem Hass, der ihm widerfährt. Es scheint tatsächlich schwierig zu vermitteln zu sein, dass das Opfer nicht dafür verantwortlich ist, dass es totgeschlagen oder misshandelt wird. Juden werden nicht verfolgt, weil an ihnen etwas ist, was sie zu Opfern macht, sondern weil die Mehrheitsgesellschaft Opfer braucht, und zwar zur eigenen Identitätsstiftung. Zuwanderer, Fremde, Andersgläubige werden ausgegrenzt. Das stärkt das Selbstgefühl der Mehrheit.“ 4)

Mit der Datenbank soll eine Hamburg Topographie der „Dabeigewesenen“ entstehen, um somit konkrete Orte des NS-Geschehens sichtbar zu machen. Deshalb werden auch nur diejenigen Dabeigewesenen aufgenommen, die zwischen 1933 und 1945 in Hamburg mit seinen Grenzen nach 1937 gelebt/gearbeitet haben. Neben Personenprofilen sind auch Adressen von NSDAP-Organisationen und -Einrichtungen zu finden. Darüber hinaus gibt es für einzelne Stadtteile Einträge, die die NS-Aktivitäten im Stadtteil beschreiben. In der Datenbank kann nach Namen, Straßen, Bezirken und Stadtteilen gesucht werden, damit also auch nach den Wohnadressen und/oder Adressen der Arbeitsstätten (soweit recherchierbar). Durch Hinzuziehen der Stolpersteindatenbank (hier sind die Adressen der NS-Opfer aufgenommen, für die bisher Stolpersteine verlegt wurden) und der virtuellen Hamburg-Stadt-Karte (sie verzeichnet die Zwangsarbeiterlager und Firmen, die Zwangsarbeiter beschäftigt haben) wird eindringlich deutlich, wie dicht benachbart Opfer und Dabeigewesene in Hamburg gelebt und gewirkt haben. Mit diesen Informationen ist es immer schwerer, die altbekannte Entschuldigung aufrecht zu erhalten; wir haben doch nichts davon gewusst.

In den vorgestellten Profilen liegt der Fokus auf Handlungen und Einstellungen zum NS-Regime. Privates wird nur erwähnt, wenn es für die Haltung zum NS-Regime von Relevanz ist. Recherchegrundlage für diese Datenbank waren bereits vorhandene wissenschaftliche Veröffentlichungen (z. B. von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und dem Institut für Zeitgeschichte), Biographien, Sammelbände und Dissertationen zu Hamburg im Nationalsozialismus, aber auch in diversen Fällen Entnazifizierungsakten und andere Akten und Dokumente, die im Staatsarchiv Hamburg zur Verfügung stehen. Für die Adressenrecherchen wurden die digitalisierten Hamburger Adressbücher von 1933 bis 1943 der Staats- und Universitätsbibliothek genutzt. Trotz größter Sorgfalt beim Zusammentragen der Daten, ist es dennoch möglich, dass Schreibweisen von Namen variieren und Lebensdaten fehlerhaft sind. In den Profilen und den Beschreibungen der Funktionen sowie des „Wirkens“ des Dabeigewesenen konnte nicht komplett auf das NS-Vokabular – der Sprache der Täter – verzichtet werden, dennoch wurde versucht, diesen Anteil gering zu halten und neutralere Umschreibungen zu finden.
Die meisten der aufgeführten Personen wurden schnell nach Kriegsende durch die Entnazifizierungsstellen als entlastet eingestuft, sie mussten sich selten vor Gericht verantworten oder sie wurden aufgrund von Verjährung ihrer Taten nicht juristisch verurteilt. So stellt Can Bozyakali in seiner Dissertation z. B. zum Sondergericht am Hanseatischen Oberlandesgericht fest, dass auch in Hamburg bis Anfang der 1950er Jahre 63% aller Justizjuristen, die am Sondergericht tätig gewesen waren, wieder in den Justiz-Dienst eingestellt wurden. „[…] anhand dieser Werte [kann] von einer ‚Renazifizierung‘ gesprochen werden.“ 5)

Dr. Rita Bake, Dr. Brigitta Huhnke, Katharina Tenti (Stand: Anfang 2016)

1) Mario Erdheim: „I hab manchmal furchtbare Träume … Man vergißts Gott sei Dank immer glei...“ (Herr Karl), in: Meinrad Ziegler, Waltraut Kannonier-Finster: Österreichisches Gedächtnis. Über Erinnern und Vergessen der NS-Vergangenheit. Wien 1993.
2) Wolfram Wette: Deutschlandfunk-Interview am 20.11.2014, anlässlich seines neuen Buches: „Ehre, wem Ehre gebührt. Täter, Widerständler und Retter - 1933-1945“, Bremen 2015.
3) Raphael Gross: Anständig geblieben. Frankfurt a. M.  2010, S. 17.
4) Wolfgang Benz: „Ich bin schon froh, wenn es nicht schlimmer wird". Der Historiker Wolfgang Benz über die lange Geschichte der Fremdenfeindlichkeit in Deutschland – und was neu ist an den Pegida-Märschen. Interview: Markus Flohr und Gunter Hofmann, in ZEIT online vom 21. Dezember 2015. www.zeit.de/zeit-geschichte/2015/04/wolfgang-benz-pegida-antisemitismus-fremdenfeindlichkeit
5) Can Bozyakali: Das Sondergericht am Hanseatischen Oberlandesgericht: Eine Untersuchung der NS-Sondergerichte unter besonderer Berücksichtigung der Anwendung der Verordnung gegen Volksschädlinge, Frankfurt/ Main 2005, S. 235.

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