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Landeszentrale für politische Bildung Hamburg Suchergebnis - Datenbank der NS-Dabeigewesenen in Hamburg

  • Einträge 1-37 von 37
  • Franz Fahning

    (1896-1958)
    Kaufmann
    Neuer Wall 17-23 (Wirkungsstätte)
    Schleusenbrücke 8-12 (Wirkungsstätte)
    Alsterarkaden 13/16 (Wirkungsstätte)
  • Modehaus Fahning

    Neuer Wall 19/Ecke Schleusenbrücke
  • Theodor Fahr

    (3.10.1877 Pirmasens – 29.10.1945 Hamburg)
    Arzt, Universitätsprofessor
    Feldbrunnenstraße 40 (Wohnadresse 1943)
    Theodor-Fahr-Straße (1961 benannt in Hamburg Langenhorn)
    Fuhlsbüttler Straße 756, bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof, AE 6, 184-185
  • Rudolf Fehling

    (9.4.1897 Hamburg - 24.6.1972)
    Lehrer an der Jahnschule. Turnwart
    Wohnadresse: Gustav-Falke-Straße 50, (1. Stock)
    Wirkungsstätte: Bogenstraße 34-36 (Jahnschule, seit 2000 Ida Ehre Schule)
  • Max Fehring

    (19.3.1895 Hamburg – 22.8.1966)
    Schriftleiter der „Hamburger Lehrerzeitung“, Professor an der Hochschule für Lehrerbildung, Lehrbeauftragter für Volkskunde und Geschichte am Erziehungswissenschaftlichen Seminar der Hamburger Universität
    Siebenbuchen 105 (Wohnadresse 1942)
  • Friedrich Feldhoff

    (geb. 10.7.1903 Barmstedt/Holstein)
    Kaufmann, profitierte von „Arisierung“
    Neuer Wall 39
  • Ferk

    Polizeiinspektor
  • Wilhelm Fette, Präzisionswerkzeug-Fabrik

    Bahrenfelder Straße 92, 1.Sck. u. Erdg., Fabrik im Hinterhaus.
    Inh. Wilhelm Fette, Gottorpstraße 57, Eigentümer der Häuser Bahrenfelder Straße 88-92.
  • Frieda Feuerherd

    (Lebensdaten nicht bekannt)
    Sekretärin
    Adresse: (keinen Eintrag)
    Wirkungsstätte: Gesundheits- und Fürsorgebehörde, Besenbinderhof 41
  • Hans (Johannes) Fiedler

    (5.6.1926 Hamburg – 13.2.2008 unbekannt)
    SS-Angehöriger, Verbandsfunktionär im Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen (ab 1995 Sozialverband SoVD Reichsbund)
    Pestalozzistraße 38 (aktuelle Adresse des Sozialverbandes Hamburg)
  • Hans Fiekers

    (24.2.1913 Duisburg - ?)
    Kellner; Wachmann im KZ Neuengamme, Rapport-und Blockführer in den Hamburger Außenlager Dessauer Ufer, Fuhlsbüttel und Spaldingstraße.
    Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte, Jean-Dolidier-Weg 75)
    Wirkungsstätte: KZ-Außenlager Dessauer Ufer
    Wirkungsstätte: KZ-Außenlager Spaldingstraße
  • Finanzbehörde

    Gänsemarkt 36
    Die Rolle der Finanzbehörden in der Judenverfolgung
    Siehe auch Hans Nieland
  • Dr. Ernst Finder

    (16.2.1865 – 11.7.1940)
    Lehrer (Realschule Hamburg-Eilbeck)
    und niederdeutscher Volkskundler,
    seit 1918 wohnhaft in Hamburg-Hamm;
    „Ernst-Finder-Weg“ (Lohbrügge)
  • Robert Finn

    (11. Oktober 1899 – 1973 Hamburg)
    Kaufmann, Vorstand im Eimsbütteler Turnverband
    Adresse: Naumannsweg 2 (1933)
    Wirkungsstätte: Eimsbütteler Turnverband, Bundesstraße 96
  • Firmengemeinschaftslager Finksweg

    ( Firmengemeinschaftslager Finksweg: AEG-Schiffbaubüro, Wayss & Freytag AG, Niederlassung Hamburg, Deutsche Werft AG, Arbeitsgemeinschaft Finkenwärder Beton- und Monierbau AG )
    AEG-Schiffbaubüro, Wayss & Freytag AG, Niederlassung Hamburg, Deutsche Werft AG, Arbeitsgemeinschaft Finkenwärder Beton- und Monierbau AG
    Firmengemeinschaftslager der aufgeführten Firmen für Zwangsarbeiter*innen
    Finksweg
  • Carl August Fischer

    (18. Juni 1895 Witten - 25. August 1966 Witten)
    Volkswirt
    Adresse: kein Eintrag
    Wirkungsstätte: Universität Hamburg, Sozialökonomisches Seminar, Edmund-Siemers-Allee
  • Fischräucherei Eduard Ehlers & Sohn, Fischhandel

    Arminiusstraße 2-4
    Firmenlager für Zwangsarbeiter*innen
  • Fix

    Leiter des Hauptwirtschaftsamtes
  • Elisabeth Flickenschildt

    (16.3.1905 Blankenese – 26.10.1977 Stade)
    Schauspielerin
    Wedeler Chaussee 91 (Wohnadresse als Kind: Heinrich Flickenschildt, Schiffsführer)
    Krähenhorst 5 (Wohnadresse)
    Wirkungsstätte: Thalia Theater, Alstertor 2
    Wirkungsstätte: Deutsches Schauspielhaus, Kirchenallee 39
  • Paul Fliether

    ( Paul (Johann) Fliether )
    (31.5.1897 Velbert – 13.3.1945 Hamburg)
    Architekt, Direktor der Hansischen Hochschule in Hamburg
    Immenhof 16 (Privatadresse)
    Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof, Grablage: AA6, 263
  • Carsten Fock

    (5.1.1876 Finkenwerder - 1953)
    Gemeindevorsteher von Finkenwerder
    Kirchenweg 20 in Hamburg Finkenwerder
    Carsten-Fock-Weg, benannt in Finkenwerder vor 1938
  • Hans Förster

    (9. Februar 1885 Hamburg - 22. April 1966 Hamburg)
    niederdeutscher Maler, Grafiker, Zeichner und Schriftsteller
    Adresse: Dulsberg-Nord 39 (bis 1964) , danach im Altenheim/Lokstedt
    Namensgeber für: Hans-Förster-Bogen (Hamburg-Bergedorf/Nettelnburg-Süd)
  • Johann Frahm

    (28. April 1901 Kleve /Dithmarschen - 11. Oktober 1946 Hameln)
    SS Unterscharführer
    Adresse und Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte Neuengamme, Jean-Dolidier-Weg 76) / Außenlager Rothenburgsort, Bullenhuser Damm
  • Walter Frahm

    (31.8.1883 Rethwischfeld - 26.4.1969)
    Schulrektor in Wandsbek, Heimatforscher
    Wohnadresse: Kurfürstenstraße 39 in Wandsbek (1938)
    Namensgeber für Walter-Frahm-Stieg, Wandsbek (1983)
  • Helene Francke-Grosmann

    ( Helene Francke-Grosmann, geb. Grosmann )
    (21.2.1900 Fraustadt/Schlesien – 23.8.1990)
    Forstwissenschaftlerin, Biologin
    Institut für Holztechnologie: Leuschnerstraße 91 (Wirkungsstätte)
    Mittelweg 3 (Wohnadresse in Reinbek)
  • Hermann Frank

    (1871–1941)
    Unternehmer in Hamburg
    Frankring, benannt seit 1957 in Hamburg Volksdorf nach den Brüdern Frank

    Bruder: Paul August Frank
    (3. Oktober 1878 Hamburg - 19. Mai 1951 Hamburg)
    Architekt
    wohnte 1946 Graumannsweg 24
  • Elisabeth Franz

    (geb. 1894 - ?)
    Polizeirätin
    Caffamacherreihe 4 (heute hier die Polizeibehörde)
  • Johann (Hans) Frers

    (6.8.1895 Dorum-Marren – 20.1.1952 Hamburg)
    Chemiker, Professor
    Sierichstraße 16 (Privatadresse)
    Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof, Grablage: K 11, 376
  • Johanna Freund

    (23. Februar 1924 – Todesdatum ist nicht bekannt)
    SS-Aufseherin
    Adresse: nicht bekannt
    Wirkungsstätte: Frauenaußenlager Hamburg-Sasel, Mellingburgredder (nahe Mellingburger Schleuse)
  • Günther Freytag

    (? - ?)
    Regierungsrat (Dr.), Gestapo
    Bleichenbrücke (Wirkungsstätte: Hamburger Gestapoleitstelle, Stadthaus)
    Buckhorn 15 (Privatadresse, 1943 Hamburger Adressbuch)
  • Karl Frie

    (1913 – Todesdatum nicht bekannt)
    Dipl. Volkswirt
    Adresse: Hansastraße 21 (1940)
    Wirkungsstätte: Gauwirtschaftsberatung, Alsterufer 27
  • Martin Friedrichs

    (11. November 1883 Wittenberge/Potsdam – 17. Mai 1956 Bad Salzschlirf)
    Gottfried Friedrichs, Spezial-Lachs- und Aalräucherei, Fischkonservenfabrik, Inh. Martin Friedrichs, Völckerstraße 40/42
    Baron-Voghtstraße 35 (Wohnadresse)
  • Jürgen Früchtenicht

    (22.5.1888 Warstadt bei Basbeck - 11.5.1977)
    Schulleiter Schule Burgstraße 35
    Burgstraße 35 (Wohnadresse 1955)
  • Wilhelm Frühauf

    (8.8.1920 Lodz/Polen - ?)
    Tischler; KZ Neuengamme: 1940–1941 Wachmann, 1941–1943 Fernschreiber in der Kommandantur
    Wirkungsstätte: KZ Neuengamme (heute: KZ Gedenkstätte, Jean-Dolidier-Weg 75)
    Wohnadresse: {{nolink: Friedrichstraße}} 2 (Hamburg-Lohbrügge), heute heißt die Straße: Wohltorfkamp
  • Werner Fuss

    ( Dr. Werner Fuss )
    (3. September 1885 Gießen – 7. August 1950 Hamburg)
    Lehrer
    Adresse: Im Winkel 3 (1933)
    Wirkungsstätte: Wilhelm-Gymnasium, Moorweide (heute Klosterstieg) / Johanneum, Maria-Louisen-Straße 114
  • Herbert Fust

    (1. Juni 1899 Langenfelde/ Pommern - 11. November 1974 {{Strasse: Buchholz / Nordheide}})
    SA-Gruppenführer, Staatsrat in Hamburg
    Adresse: Rothenbaumchaussee 213 (1937)
    Wirkungsstätte: SA-Gruppe Hansa, Harvestehuder Weg 27
 

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Von Hamburger NS-Täter/innen, Profiteuren, Denunziant/innen, Mitläufer/innen und Zuschauer/innen ... Eine Hamburg Topografie.

NS-Dabeigewesene

Aufsätze

Erklärung zur Datenbank

Stand Januar 2024: 914 Kurzprofile und 332 sonstige Einträge.

Diese Datenbank ist ein Projekt in Fortsetzung (work in progress). Eine Vollständigkeit ist niemals zu erreichen. Sie startete online im Februar 2016 mit rund 520 Profilen und mehr als 200 weiteren Einträgen und wird laufend ergänzt und erweitert werden. Wissenschaftliche Institute, Gedenkstätten, Universitäten und zum Thema forschende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können gern ihre erarbeiteten Profile in diese Datenbank stellen lassen.

Quellenangaben, die sich auf Webseiten beziehen, sind die zum Zeitpunkt der Recherche gefundenen. Sollten Sie veraltete Links oder Aktualisierungen bzw. Verschiebungen der Inhalte feststellen, freuen wir uns über Hinweise.

Vor etlichen Jahren hat die Landesszentrale für politische Bildung Hamburg die Stolperstein-Datenbank www.stolpersteine-hamburg.de ermöglicht und gibt seit rund zehn Jahren gemeinsam mit dem Institut für die Geschichte der Deutschen Juden unter der Projektleitung von Dr. Beate Meyer und Dr. Rita Bake von der Landeszentrale für politische Bildung die Publikationsreihe „Stolpersteine in Hamburg, biografische Spurensuche“ heraus. Mit dieser Datenbank „Die Dabeigewesenen“ möchte die Landeszentrale für politische Bildung nun den Blick auf diejenigen lenken, die das NS-System stützten und mitmachten. Denn:

Eine Gesellschaft, die sich eine offene und freie Zukunft wünscht,
muss [...] über eine Kultur verfügen, die nicht auf dem Verdrängen
und Vergessen der Vergangenheit beruht.“ (Mario Erdheim Psychoanalytiker) 1)

Diese aktuell immer noch so wichtige Aussage bildet den inhaltlichen Ausgangspunkt dieser Datenbank. Sie enthält eine Sammlung mit Kurzprofilen über Menschen, die auf unterschiedlichste Weise an den NS-Gewaltverbrechen in Hamburg Anteil hatten, z.B. als Karrierist/innen, Profiteur/innen, Befehlsempfänger/innen, Denunziant/innen, Mitläufer/innen und Täter/innen. Aber auch sogenannte Verstrickte, die z. B. nach durchlittener Gestapo-Folter zum Spitzel wurden. Unter all diesen Dabeigewesenen gab es auch Menschen, die in keiner NS-Organisation Mitglied waren, die aber staatliche Aufträge - zum Beispiel als Künstler oder Architekt - annahmen und so von dem NS-System profitierten, im Gegensatz zu denen, die sich diesem System nicht andienten, deshalb in die Emigration gingen oder in Kauf nahmen, keine Karriere mehr zu machen bzw. kaum noch finanzielle Einnahmen zu haben.

Ebenso wurden solche Personen aufgenommen, die zum Beispiel vor und während der NS-Zeit den Idealen des Heimatschutzes und der Technik-Kritik anhingen und das NS-Regime dadurch unterstützten, indem sie staatliche Aufträge annahmen, die diesen Idealen entsprachen, da das NS-System solche Strömungen für seine Ideologie vereinnahmte.

Für die Datenbank „Die Dabeigewesenen“ wurden alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens wie Medizin, Justiz, Bildung und Forschung, Verwaltung, Kirche, Fürsorge und Wohlfahrt, Literatur, Theater und Kunst, Wirtschaft, Sport, Polizei und parteipolitische Organisationen berücksichtigt.

„denn wir können (…) das ganze Phänomen des Mitmachens und des Ermöglichens, das ja in der NS-Zeit eine genauso große Rolle gespielt hat, wie die Bereitschaft, selbst aktiver Täter vor Ort zu sein - das alles können wir nur verstehen, wenn wir die verschiedenen Facetten der Täterschaft noch viel genauer betrachten, als das bisher geschehen ist." 2)

In vielen Profilen wird der weitverbreitete Enthusiasmus vieler Deutscher für den Nationalsozialismus, gegenüber „seiner Wirtschafts- und Sozialpolitik, seine Architektur, seine Weltanschauung" 3) etc. deutlich. Und es zeigt sich, dass Menschen das NS-System stützten, indem sie z. B., ohne darüber nachzudenken und ohne zu hinterfragen, bereitwillig moralische und soziale Normen des NS-Staats übernahmen.

Mit Schaffung der „Ausgrenzungsgesellschaft“ war es für die „Mehrheitsgesellschaft“ möglich, u. a. NS-Rassentheorien praktisch umzusetzen.

Diese Erkenntnis ist angesichts heutiger aktueller gesellschafts-politischer Entwicklungen von Bedeutung. In einem Interview zum Thema Fremdenfeindlichkeit bemerkte der Antisemitismusforscher Prof. Dr. Wolfgang Benz auf die Frage, ob aus der Geschichte zu lernen sei. „Wir könnten schon. Wir könnten zum Beispiel lernen, dass der Fremde nicht schuld ist an dem Hass, der ihm widerfährt. Es scheint tatsächlich schwierig zu vermitteln zu sein, dass das Opfer nicht dafür verantwortlich ist, dass es totgeschlagen oder misshandelt wird. Juden werden nicht verfolgt, weil an ihnen etwas ist, was sie zu Opfern macht, sondern weil die Mehrheitsgesellschaft Opfer braucht, und zwar zur eigenen Identitätsstiftung. Zuwanderer, Fremde, Andersgläubige werden ausgegrenzt. Das stärkt das Selbstgefühl der Mehrheit.“ 4)

Mit der Datenbank soll eine Hamburg Topographie der „Dabeigewesenen“ entstehen, um somit konkrete Orte des NS-Geschehens sichtbar zu machen. Deshalb werden auch nur diejenigen Dabeigewesenen aufgenommen, die zwischen 1933 und 1945 in Hamburg mit seinen Grenzen nach 1937 gelebt/gearbeitet haben. Neben Personenprofilen sind auch Adressen von NSDAP-Organisationen und -Einrichtungen zu finden. Darüber hinaus gibt es für einzelne Stadtteile Einträge, die die NS-Aktivitäten im Stadtteil beschreiben. In der Datenbank kann nach Namen, Straßen, Bezirken und Stadtteilen gesucht werden, damit also auch nach den Wohnadressen und/oder Adressen der Arbeitsstätten (soweit recherchierbar). Durch Hinzuziehen der Stolpersteindatenbank (hier sind die Adressen der NS-Opfer aufgenommen, für die bisher Stolpersteine verlegt wurden) und der virtuellen Hamburg-Stadt-Karte (sie verzeichnet die Zwangsarbeiterlager und Firmen, die Zwangsarbeiter beschäftigt haben) wird eindringlich deutlich, wie dicht benachbart Opfer und Dabeigewesene in Hamburg gelebt und gewirkt haben. Mit diesen Informationen ist es immer schwerer, die altbekannte Entschuldigung aufrecht zu erhalten; wir haben doch nichts davon gewusst.

In den vorgestellten Profilen liegt der Fokus auf Handlungen und Einstellungen zum NS-Regime. Privates wird nur erwähnt, wenn es für die Haltung zum NS-Regime von Relevanz ist. Recherchegrundlage für diese Datenbank waren bereits vorhandene wissenschaftliche Veröffentlichungen (z. B. von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und dem Institut für Zeitgeschichte), Biographien, Sammelbände und Dissertationen zu Hamburg im Nationalsozialismus, aber auch in diversen Fällen Entnazifizierungsakten und andere Akten und Dokumente, die im Staatsarchiv Hamburg zur Verfügung stehen. Für die Adressenrecherchen wurden die digitalisierten Hamburger Adressbücher von 1933 bis 1943 der Staats- und Universitätsbibliothek genutzt. Trotz größter Sorgfalt beim Zusammentragen der Daten, ist es dennoch möglich, dass Schreibweisen von Namen variieren und Lebensdaten fehlerhaft sind. In den Profilen und den Beschreibungen der Funktionen sowie des „Wirkens“ des Dabeigewesenen konnte nicht komplett auf das NS-Vokabular – der Sprache der Täter – verzichtet werden, dennoch wurde versucht, diesen Anteil gering zu halten und neutralere Umschreibungen zu finden.
Die meisten der aufgeführten Personen wurden schnell nach Kriegsende durch die Entnazifizierungsstellen als entlastet eingestuft, sie mussten sich selten vor Gericht verantworten oder sie wurden aufgrund von Verjährung ihrer Taten nicht juristisch verurteilt. So stellt Can Bozyakali in seiner Dissertation z. B. zum Sondergericht am Hanseatischen Oberlandesgericht fest, dass auch in Hamburg bis Anfang der 1950er Jahre 63% aller Justizjuristen, die am Sondergericht tätig gewesen waren, wieder in den Justiz-Dienst eingestellt wurden. „[…] anhand dieser Werte [kann] von einer ‚Renazifizierung‘ gesprochen werden.“ 5)

Dr. Rita Bake, Dr. Brigitta Huhnke, Katharina Tenti (Stand: Anfang 2016)

1) Mario Erdheim: „I hab manchmal furchtbare Träume … Man vergißts Gott sei Dank immer glei...“ (Herr Karl), in: Meinrad Ziegler, Waltraut Kannonier-Finster: Österreichisches Gedächtnis. Über Erinnern und Vergessen der NS-Vergangenheit. Wien 1993.
2) Wolfram Wette: Deutschlandfunk-Interview am 20.11.2014, anlässlich seines neuen Buches: „Ehre, wem Ehre gebührt. Täter, Widerständler und Retter - 1933-1945“, Bremen 2015.
3) Raphael Gross: Anständig geblieben. Frankfurt a. M.  2010, S. 17.
4) Wolfgang Benz: „Ich bin schon froh, wenn es nicht schlimmer wird". Der Historiker Wolfgang Benz über die lange Geschichte der Fremdenfeindlichkeit in Deutschland – und was neu ist an den Pegida-Märschen. Interview: Markus Flohr und Gunter Hofmann, in ZEIT online vom 21. Dezember 2015. www.zeit.de/zeit-geschichte/2015/04/wolfgang-benz-pegida-antisemitismus-fremdenfeindlichkeit
5) Can Bozyakali: Das Sondergericht am Hanseatischen Oberlandesgericht: Eine Untersuchung der NS-Sondergerichte unter besonderer Berücksichtigung der Anwendung der Verordnung gegen Volksschädlinge, Frankfurt/ Main 2005, S. 235.

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