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Bertha Uhl

(25.12.1867 – 30.3.1955 Hamburg)
Leiterin der ehemaligen Kuratoriumsschule in Groß Flottbek, heute Gebäude der Volkshochschule West, Waitzstraße 31.
Gymnasium Hochrad, Hochrad 2 (Wirkungsstätte)
Namensgeberin für: Bertha-Uhl-Kamp
Bertha Uhl 1903, Bildquelle: Gedenkschrift Gymnasium Hochrad
Viele Menschen in Flottbek und Othmarschen erinnern sich noch an das Bertha-Lyzeum, die frühere höhere Schule für Mädchen, die heute fortgeführt wird als Koedukationsschule Gymnasium Hochrad. Doch kaum jemand weiß etwas über die Frau, die mit dem Namen Bertha-Lyceum geehrt wird. Selbst ehemalige Schülerinnen schütteln den Kopf, wenn sie danach gefragt werden, ob sie etwas über Bertha Uhl wissen.
Es ist das Verdienst des Bürgervereins Flottbek-Othmarschen, dass die Stadt eine neue Straße in Groß Flottbek nach ihr benannte. Seit 1979 gibt es den Bertha-Uhl-Kamp, eine kleine Sackgasse, in einer Siedlung von Stadthäusern, abgehend von der Baron-Voght-Straße in der Nähe der Flott-beker Reithalle.
Um die Jahrhundertwende entstand im aufstrebenden Dorf Groß Flottbek, das sich zu einem Villenvorort entwickelte, der Wunsch nach einer angemessenen Schulbildung für die Kinder der bessergestellten Bevölkerung. Der Pinneberger Landrat Scheiff und der Blankeneser Propst Paulsen beriefen zum 22. Januar 1901 die Groß Flottbeker Gemeindeversammlung ein und baten die Gemeindevertreter um finanzielle Unterstützung für die Einrichtung von sogenannten Vorschulklassen, die die Flottbeker Kinder auf die höheren Schulen der Nachbarorte Altona und Blankenese vorbereiten sollten. Gebildet wurde eine Schule mit einem Kuratorium als Aufsichtsgremium, das nicht der Gemeinde gehörte. Die enge Verbindung wurde aber dadurch deutlich, dass der Gemeindevorsteher Lüdemann gleichzeitig auch zum Kuratoriumsvorsitzenden gewählt wurde. Das Kuratorium bestand aus angesehenen Männern der Gemeinde und hatte u. a. die Aufgabe, die Schulkonzession zu beantragen und die Schulleiterin zu berufen. Die ersten Lehrerinnen kamen von einer gescheiterten Privatschule, offizieller Schulleiter wurde zunächst Propst Paulsen. Die intern eingesetzte Schulleiterin, Fräulein Stehn, konnte aus „äußeren Gründen nicht dauernd für die Schulleitung gewonnen werden“. So übertrug das Kuratorium zu Ostern 1902 die Schulleitung an Fräulein Bertha Uhl, die zuvor 12 Jahre an einer Schule in Eberswalde gearbeitet hatte. Mit 34 Jahren kam sie nach Groß Flottbek. Auf Grund der guten Arbeit der ersten drei Lehrerinnen konnte sie die Schule mit großem Erfolg weiter ausbauen. Aus der drei-klassigen Vorschule wurde durch jährlichen Aufbau einer Klasse eine 10klassige Höhere Mädchenschule mit Knabenvorschule, die im Jahre 1909 die Anerkennung als Lyceum erhielt. 1915 übernahm die Gemeinde Groß Flottbek die bisherige Kura-toriumsschule als öffentliches Lyceum und erkannte damit auch die hervorragende Arbeit der Direktorin Bertha Uhl an. Doch eine ernstliche Erkrankung führte dazu, dass Bertha Uhl vom Sommer 1915 bis Ostern 1916 beurlaubt werden musste und anschließend ihr Amt niederlegte. Ihr zu Ehren erhielt die Schule den Namen Bertha-Lyzeum. Diesen Namen behielt sie bis zur Eingemeindung in die Stadt Hamburg 1938. Doch was nun offiziell Oberschule für Mädchen in Hamburg-Groß Flottbek hieß, blieb im Bewußtsein der Bevölkerung noch über Jahre das Bertha-Lyceum.
Bertha Uhl zog nach Berlin, kehrte aber nach dem Zweiten Weltkrieg nach Groß Flottbek zurück und wohnte in der Höl-derlinstraße. Sie brachte ihrer alten Schule reges Interesse entgegen und hielt Kontakte zu früheren Schülerinnen aufrecht.
Seit 1979 gibt es im Hamburger Stadtteil Groß Flottbek den Bertha-Uhl-Kamp.
Text: Jürgen Timm
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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