Namens-/Sachregister

Frauenbios

Ihre Suche

Gerda Gühlk

(geb. am 11.05.1920 - gest. am 16.12.2003)
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)
Garten der Frauen, Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756 (Erinnerungsstein)
Gerda Gühlk, Foto: privat
1960 Eintritt in die SPD. Mitglied des Distrikts Vorstandes. Ihr politisches Engagement sicherte ihr einen Platz auf der Kandidatinnen Liste für die Bürgerschaftswahl.
Gerda Gühlk war von 1966 bis 1971 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Sie schied aus familiären Gründen aus. Neben ihrer Tätigkeit in der Bürgerschaft hatte sie vier Kinder zu versorgen, die zum Zeitpunkt ihres Eintritts im Alter von fünfundzwanzig, vierundzwanzig, zwölf und sieben Jahren waren. Gerda Gühlks politische Schwerpunkte lagen in den Bereichen Haushalts-, Rechts- und Baupolitik, denn ihr war es wichtig, „bei der Erstellung von Gesetzesnormen für Konfliktlösungen nach Recht und Billigkeit, bei der Zuteilung der verfügbaren Finanzmasse entsprechend politischer Prioritäten und bei der Planung und Gestaltung der Stadt Hamburg unter sozioökonomischen Bedürfnissen und Erfordernissen“ mitzuwirken. Sie arbeitete im „Parlamentarischen Unterausschuss Neubau Allgemeines Krankenhaus Othmarschen“, in der Arbeitsgruppe „Strafrechtsreform“ der SPD – Fraktion und bei der Neufassung der Hamburger Bauordnung mit.
Als politischen Erfolg bezeichnete sie die Initiative zur Einbringung der Großen Anfrage „Aufhebung der Verjährungsfrist für Mord“ (Die Strafbarkeit bleibt erhalten) als Gesetzesvorlage im Bundestag. Niederlagen gab es auch, so z. B. in Fraktions- und Ausschussberatungen, in der Frage der Liberalisierung der Drogenpolitik, der Änderung des Mietrechtes, der Erhöhung der Finanzmittel für das DESY (Deutsches Elektronen Synchrotron).
Gerda Gühlks Stärke als Abgeordnete lag in ihrer sachlichen Arbeit, dem Einbringen neuer Argumente in die Ausschüsse. Als Schwäche bezeichnet sie ihre „Sprachlosigkeit“ bei polemisch geführten Debatten.
Politische Aktivitäten, Privatleben und Kindererziehung konnte sie nur mit Zustimmung und Hilfe ihrer Familie befriedigend in Einklang bringen. Als Prämisse galt stets: notfalls haben die Belange der Kinder Priorität. Gerda Gühlk musste eine Gratwanderung zwischen Familie und Kindern und Mitwirkungsrecht/Pflicht – letzteres gerade im Hinblick auf die Zukunft der Kinder – in einem Feierabendparlament vollführen. Nach ihrem Ausscheiden aus der Bürgerschaft übernahm sie keine Funktion mehr. Dennoch lag ihr die politische Bildung und Motivierung junger Menschen zum Mitwirken und Gestalten ihrer Zukunft sehr am Herzen. Auch die politische Bildung von Frauen, ohne die frauenpolitische Forderungen und Quoten nicht effektiv genug durchgesetzt werden können, war ihr ein großes Anliegen.
Gerda Gühlk hat nach eigenen Aussagen das Glück gehabt, Emanzipation durch ihre gleichberechtigte Erziehung mit drei Brüdern geübt haben zu können. Die alleinige Verantwortung für ihre Kinder in den Kriegs- und Nachkriegsjahren taten ein weiteres.
Gerda Gühlk wurde in der Großfamilie noch immer gefragt als Orientierungs – und Entscheidungshilfe in Sachen Politik. Das empfand sie als wirklichen Erfolg ihrer politischen Vita.
Text: Rita Bake
 

Namen und Zeitepochen

Personensuche

  • (am besten nur Vor- ODER Nachname)

Historisch

 

Geografische Spuren

Meine Straße

Geografisch

 

Schlagworte und freie Suche

Thematische Suche

  • (z.B. Berufe, Gebäude, spezielle Ort)

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Datenbank Hamburger Frauenbiografien

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

Quiz

Ihre Mitarbeit ist gern gesehen

Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen?
Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gerne Kontakt auf:
Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

rechte spalte

 Teaserbild Kontakt

Ansprechpartnerin Kontakt

Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen? Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gern Kontakt auf:
Dr. Rita Bake
rita.bake@hamburg.de

Themenübersicht auf hamburg.de

Service-Angebote im Überblick