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Katharina Gombert

( Anna Lydia Katharina Gombert )
(17.2.1903 Mohrungen/Ostpreußen – 30.12.1986 Neu-Dachau/Elbe)
Theologin, Leiterin des Evangelischen Frauenwerks Hamburg, Krankenhausseelsorgerin im Krankenhaus Eilbek
Farnstraße 35 (Wohnadresse 1933)
Evangelisches Frauenwerk Hamburg: Max-Zelck-Straße 1 (Wirkungsstätte)
Krankenhaus Eilbek, Dehnhaide 120 (Wirkungsstätte)
Katharina Gombert, Tochter eines Pastors, absolvierte nach dem Abitur – wie so viele Töchter aus bürgerlichen Kreisen - auf einem Städtischen Ober-Lyzeum eine Lehrerinnenausbildung. Diese schloss sie 1923 mit der Lehrbefähigung für Lyzeen ab. Danach unterrichtete sie zwei Jahre als Hauslehrerin auf einem Gut.
Katharina Gombert, Foto aus: Hannelore Erhart, Lexikon früher evenaglischer Theologinnen. Neukirchen-Vluyn 2005.
Erst über diesen Umweg kam sie dazu, Theologie zu studieren. Der Leiter des Landesarchivs Schleswig-Holstein, Rainer Hering, schreibt über Katharina Gombert: „Schon früh engagierte sie sich im 1925 gegründeten Verband Evangelischer Theologinnen Deutschlands und beteiligte sich an der Diskussion über die Arbeitsmöglichkeiten von Theologinnen in der Kirche.“ [1] „Das Studium schloss sie 1930 mit dem ersten Theologischen Examen ab und arbeitete anschließend als Gemeindehelferin an der St. Lukas Kirche in [Hamburg] Fuhlsbüttel, wo sie mit Jugendarbeit, kirchlichen Unterweisungen und Sozialarbeit betraut war. Sie legte dabei besonderen Wert auf das theologische Gespräch mit jungen Menschen. 1933 erhielt sie eine Festanstellung, absolvierte das Vikariat, welches sie im selben Jahr mit dem zweiten Theologischen Examen abschloss.
Gombert hielt Vorträge, zum Beispiel im Deutsch-Evangelischen Frauenbund, und leitete Hamburger Treffen des Theologinnenverbands. Während der Zeit des Nationalsozialismus war Gombert nie Mitglied der NSDAP, sondern seit 1934 Mitglied der Hamburger Bekenntnisgemeinschaft.“ [2]
Rainer Hering schreibt über den weiteren Lebensweg von Katharina Gombert: „1946 wurde Gombert Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe und zugleich hauptamtliche Leiterin des Evangelischen Frauenwerks in Hamburg. Einen wichtigen Teil ihres neuen Arbeitsfeldes bildeten die Mütter- und Frauen-Freizeiten. 1951 erhielt die bis dahin relativ offene Arbeit des Frauenwerkes eine vom Landeskirchenamt vorgegebene rechtliche Struktur. Aus Protest gegen die von oben bestimmte Umstrukturierung des Landeskirchlichen Frauenwerks ließ Gombert sich im Juni 1952 von ihrem Amt als hauptamtliche Leiterin entbinden und wechselte in die Krankenhausseelsorge.“ [3]
Katharina Gombert arbeitete daraufhin ab 1955 in Hamburg-Eilbek, wo sie ab 1964 dann auch die Gottesdienste abhalten durfte. 1965 wurde sie geistliches Mitglied des Ausschusses zur Frauenordination. Die letzte Gliedkirche der EKD, die die Frauenordination einführte, war die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe im Jahr 1991. In der Hamburgischen Landeskirche wurden die Pastorinnen den Pastoren 1979 rechtlich gleichgestellt.
Im September 1967 trat Katharina Gombert aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. 1969, zwei Jahre nach ihrer Pensionierung und: „nach der Verabschiedung des Pastorinnengesetzes in der Hamburger Landeskirche wurde ihr die Amtsbezeichnung Pastorin i. R. verliehen und das Recht zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung übertragen, wofür sie jahrzehntelang gekämpft hatte.“ [4](Rainer Hering)
Quellen:
1 Rainer Hering: Anna Lydia Katharina Gombert, in: Hamburgische Biografie. Hrsg. von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Bd. 4, Hamburg 2008, S. 119.
2 Wikipedia: Anna Lydia Katharina Gomert (abgerufen 9.1.2018.)
3 Rainer Hering, a, a, O,
4 Ebenda.
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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