Namens-/Sachregister

Frauenbios

Erna Mayer

( Erna Mayer, geb. Lange )
(14.9.1912 Hamburg Altona – gest. ?)
Verfolgte des NS-Regimes, Widerstandskämpferin, kaufmännische Angestellte
Vegetarische Gaststätte der ISK: Börsenbrücke 4 (Wirkungsstätte im Widerstand)
Der Historiker Holger Martens hat über die Widerstandskämpferin Erna Mayer eine Vita verfasst. Daraus hier einige Zitate. „Erna Lange wuchs in einer armen und kinderreichen Familie auf. Nach dem Besuch der Volksschule war sie zwei Jahre in einem Haushalt beschäftigt und begann dann eine Ausbildung als kaufmännische Angestellte. In ihrem Beruf war sie nur noch kurze Zeit tätig. Erna Lange, die schon als Jugendliche zusammen mit Hellmut Kalbitzer einer Jugendgruppe des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) angehört hatte, beteiligte sich nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten an der illegalen Tätigkeit ihrer Partei. Um unerkannt im Widerstand arbeiten zu können, wechselte sie den Beruf und den Wohnort. 1933 nahm sie in der vegetarischen Gaststätte (Vega) Köln eine Arbeit auf. (…) Erna Lange kam später zurück nach Hamburg und arbeitete in der 1934 an der Börsenbrücke eröffneten Vega. Hier war sie bis Anfang 1936 tätig. Dann nahm sie wieder eine Beschäftigung als kaufmännische Angestellte auf.
Erna Lange wurde am 7. April 1936 von der Gestapo unter dem Verdacht der illegalen politischen Betätigung verhaftet und bis zum 12. Mai 1936 im KZ Fuhlsbüttel gefangen gehalten. Als sie eine erneute Verhaftung befürchtete, tauchte sie am 26. Juni 1936 unter. Sie begab sich nach Berlin. Hier wurde sie von ISK-Mitgliedern aufgenommen. (…).“
1936 Emigration in die Schweiz. „In der Emigration war sie für die Schweizer Arbeiterhilfe tätig. Über Erna Lange gelang es den in Hamburg verbliebenen ISK-Mitgliedern um Emmi und Hellmut Kalbitzer während des Krieges, Kontakt zur Londoner ISK-Führung herzustellen. (…)
Erna Lange kehrte im August 1945 gemeinsam mit Klaus Mayer, den sie im darauf folgenden Monat heiratete, aus der Emigration zurück nach Hamburg. Sie engagierte sich in der SPD und kandidierte bei der ersten Bürgerschaftswahl 1946 im Wahlkreis 16 (Harvestehude, Rotherbaum, Eimsbüttel). Mehrere Jahre war sie Deputierte der Sozialbehörde.
Erna Mayer, die während der NS-Zeit ausgebürgert worden war, verzichtete im September 1949 auf die deutsche Staatsangehörigkeit. Am 30. Januar 1950 wanderte sie mit ihrem Mann und ihrem zweijährigen Sohn nach Australien aus.“
Quelle:
Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten (AvS) Aus: www.avs-bund.de/mayer-erna/
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
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  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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