Namens-/Sachregister

Frauenbios

Edith Pette

( Prof. Dr. med. Edith Pette, geb. Graetz )
(3.7.1897 Berlin – 2.6.1972 Hamburg)
Ärztin, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Heinrich-Pette-Instituts
Rothenbaumchaussee 136 (Wohnadresse)
Martinistraße 52 (Heinrich-Pette-Institut: Wirkungsstätte)
Ole Boomgaarden, Waldfriedhof Hamburg Wohldorf/Ohlstedt (Grabstätte)
Edith Pette studierte Medizin u. a. in Berlin und promovierte 1924 zur Dr. med. Sie lernte den Arzt und Neurologen Prof. Dr. med. Heinrich Pette (1887-1964) 1924 kennen, als sie Volontärassistentin an Prof. Dr. Max Nonnes Neurologischer Klinik am Krankenhaus Hamburg-Eppendorf war. Edith und Heinrich Pette heirateten 1926 und bekamen vier Kinder. 1931 wurde Edith Pette Fachärztin für Nervenleiden.
Ihr Sohn Dirk Pette berichtete in seiner Ansprache anlässlich der Enthüllung der Portraits seiner Eltern im Heinrich-Pette-Institut über das Verhältnis seiner Mutter zu seinem Vater: „Wegen seiner [Heinrich Pette] Arbeitswut macht sie sich Sorgen um Heinrichs Gesundheit. Um ihm Arbeit abzunehmen und den Wust der wissenschaftlichen Literatur zu bewältigen, liest sie wissenschaftliche Literatur, die er ihr in großer Menge schickt und verfaßt für ihn Zusammenfassungen der Inhalte. Ihr analytischer Verstand, die Gabe präzisen Ausdrucks und prägnanten Stils kommen ihr dabei zugute. Sie entwickelte sich zur kritischen Lektorin und stillen Koautorin seiner Manuskripte - und blieb es ein Leben lang. Seine 1942 im Thieme Verlag erschienenen Monographie ‚Die akut entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems‘, ein Werk von mehr als 600 Seiten, hat er seiner Frau gewidmet. Ihre stille Mitautorschaft endete als sie später unter eigenem Namen bzw. gemeinsam mit ihrem Mann publizierte. Um den Gefahren möglicher Bombardierungen zu entgehen, war meine Mutter im Herbst 1939 mit uns vier Kindern nach Partenkirchen in das neu erbaute Ferienhaus gezogen. 1947 kehrte die Familie nach Hamburg zurück. Meiner Mutter zufolge habe mein Vater damals gesagt: ‚Edith, laß nun das Strümpfestopfen sein und komm wieder mit mir arbeiten‘. Das tat sie nur zu gerne! Sie nahm wieder an den Visiten in der Neurologischen Klinik teil, besuchte Vorlesungen, vertiefte sich in die neuere wissenschaftliche Literatur und das nicht nur im Bereich von Neurologie und Medizin, sondern weit darüber hinaus.“ [1]
1948 konnte Heinrich Pette durch eine private Spende das Heinrich-Pette-Institut gründen. Seit 1950 war Edith Pette an der Leitung des Instituts zur Erforschung der spinalen Kinderlähmung beteiligt. Von 1955 bis zu ihrem Ruhestand 1970 war sie als geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Instituts tätig. Als Heinrich Pette 1964 starb, leitete sie das Institut allein weiter.
1966 erhielt sie eine Honorarprofessur an der Universität Hamburg. Es ist hauptsächlich Edith Pette zu verdanken, dass über Spenden und Netzwerke das Institut vergrößert und etabliert werden konnte.
Seit 2006 hängen im Foyer des Heinrich-Pette-Instituts auf dem Gelände des Universitätskrankenhauses Hamburg-Eppendorf die 160x80 cm großen Portraits des Ehepaares Pette. Die Portraits wurden geschaffen von der Hamburger Künstlerin Carolin Beyer. Über Edith Pettes Ehemann, Heinrich Pette, siehe in der Datenbank "Die Dabeigewesenen", unter www.hamburg.de/clp/dabeigewesene-suche/clp1/ns-dabeigewesene/onepage.php?BIOID=134
Text: Rita Bake
Quellen:
https://geschichte.charite.de/aeik/biografie.php?ID=AEIK00990
1 Ansprache zur Vernissage am 14. September 2006 Heinrich-Pette-Institut Prof. Dr.med. Dr.h.c. Dirk Pette, Universität Konstanz, unter: www.carolinbeyer.de/pdf/pette_institut.pdf
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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