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Eugenie Ballin

( Eugenie Ballin, geb. Pappenheim )
(7. Februar 1842 Wien - 11. Mai 1924 Los Angeles)
Stifterin, Sängerin
Gänsemarkt 59 (Wohnadresse)
Eugenie-Ballin-Stiftung/Rudolf-Ballin-Stiftung, Weidestraße 126
Ballinstadt (Auswanderermuseum), Veddeler Bogen 2
Am 7. Februar 1842, anderen Quellen zufolge 1848, wird Eugenie Regina Pappenheim als Tochter von Albert Pappenheim in Wien geboren. Über ihre Mutter ist nichts bekannt.
Sie debütierte bereits mit 17 Jahren als Sopranistin 1866 am Stadttheater von Linz als Valentine in den „Hugenotten“ von Meyerbeer. In den Jahren danach hatte sie verschiedene Engagements nacheinander in Leipzig, Wien, Schwerin, Braunschweig, Mannheim und Berlin.
Eugenie Ballin, Quelle: www.rudolf-ballin-stiftung.de
Am 20.9.1874 sang sie unter B. Pollini wieder die Valentine, diesmal in Hamburg. Weitere Rollen in Hamburg waren u.a. die Gräfin in „Die Hochzeit des Figaro“, eine der Damen in „Die Zauberflöte“, Elsa in „Lohengrin“, und Elisabeth in „Tannhäuser“.
Während ihrer Zeit in Hamburg wohnte sie am Gänsemarkt 59 bei Frau Scholz. In Hamburg gab es ein sogenanntes Fremdenmeldeprotokoll für Frauen, in dem der Eintrag Eugenie Pappenheims am 2.1.1875 zu finden ist.
Sie schloss sich der Wachtel Opera Company an, die von dem berühmten deutschen Tenor Theodor Wachtel zusammengestellt worden war. Am 15.9.1875 verließ sie Hamburg auf dem Dampfschiff „Gellert“ und fuhr laut Passagierliste als ledige Frau mit der Operngesellschaft nach New York.
Dort stand sie im Haus der Academy of Music wieder einmal als Valentine auf der Bühne. Außerdem kreierte sie dort drei wichtige Wagner-Partien für amerikanische Erstaufführungen.
Inzwischen hatte sie eine eigene Operngesellschaft gegründet, die Adams-Pappenheim Opera Company, mit der sie 1888 eine Tournee durch die Staaten unternahm.
Nach ihrem Karriereende als Sängerin wirkte sie als Pädagogin in New York und ab Ende 1923 in Los Angeles. Dort starb sie am 11. Mai 1924.
Der Kaufmann Rudolf Ballin, von dem umstritten ist, ob er mit dem berühmten Reeder Albert Ballin verwandt war, wanderte 1882 in die USA aus. Erst dort lernte ihn Eugenie Pappenheim kennen. Hochzeitsdatum und –ort sind nicht bekannt, das Datum muss aber nach 1882 liegen.
Das Paar blieb kinderlos.
In ihrem Testament vermachte Eugenie R. Ballin zum Angedenken an ihren Mann, der zwei Jahre vor ihr starb, den Städten Hamburg und Wien 10.000 Dollar zugunsten Not leidender, sozial bedürftiger Kinder. Durch eine Zeitungsnotiz wurde 1924 ein Hamburger Kaufmann auf das Vermächtnis aufmerksam. Es wurde eine Stiftung gegründet und die Stadt Hamburg baute mit den 10.000 Dollar Frau Ballins, einer Hypothek, privaten Spenden und einem zinslosen Darlehen ein Heim in Lüneburg.
Die Stiftung sollte zuerst Eugenie-Ballin-Stiftung heißen. Aufgrund der Klausel in ihrem Testament: „Ich ordne an, dass alle Zahlungen … unter der Erklärung gemacht werden sollen, dass sie im Andenken an meinen verstorbenen Gatten, Rudolf Ballin, gemacht ist oder sind.“ wurde die Stiftung dann Rudolf-Ballin-Stiftung genannt. Die Idee und das Geld allerdings stammen ausschließlich aus eigenen Mitteln Eugenie Pappenheim-Ballins.
Heute heißt die Stiftung "Ballin Stiftung Eugenie und Rudolf Ballin" und unterhält Kitas und Eltern-Kind-Zentren in Hamburg.
Text: Antje Scheumann
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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