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Traute Stawitzki

(16.7.1926 - 28.6.2015)
Sozialpädagogin/Fachlehrerin, 88 Jahre
Eichredder 23, Oststeinbek (Wohnadresse)
bestattet im Garten der Frauen, Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756
Traute Stawitzki leitete von 1954 bis 1971 ein Erholungsheim in Altglashütten am Feldberg. 1972 begann sie an der Fachschule für Sozialpädagogik zu unterrichten. Einige Jahre später übernahm sie die Praxisausbildungsstätte (PAS) an der Eppendorfer Landstraße (Praxisausbildung im Kindergarten). Diese leitete sie bis zu ihrer Pensionierung 1986.
Traute Stawitzki „pflegte eine enge Zusammenarbeit mit den Kollegen/innen der FSP1. So waren die Kunsterzieher regelmäßig an Holzwerk- und Atelierangeboten für die Elementarkinder beteiligt. Kollegen/innen und Schüler/innen beobachteten und dokumentierten den Alltag der Kinder in der PAS, boten kleine Projekte an und erprobten sich in der Medienarbeit. Aus dieser gelungenen Kooperation entstanden für die 125-Jahrfeier der FSP1 (1985), kleine Broschüren ‚Aus der Praxis für die Praxis‘, unter anderem zu Themen wie Holzwerken, musikalische Früherziehung, Hygieneerziehung und die Kinderküche für Vorschulkinder.
Doch am nachhaltigsten werden wohl ihre einmaligen und ungewöhnlichen Schattenspiele in Erinnerung bleiben. Da brauchte es keine große Bühne, kein technisches Equipment, sondern es reichte eine einfache stabile Bananenkiste, in die ein circa Din-A 4-großes Fenster geschnitten und mit Architektenpapier abgedeckt wurde, ein kleines Spotlight, ein bisschen Musik vom Kassettenrecorder und schon begann ein spannendes Märchen oder Geschichten aus aller Welt. Gebannt schauten Jung und Alt auf diese kleine Fläche und ließen sich von den liebevollen, selbst geschnittenen Figuren in die Fantasiewelt entführen. Es war immer wieder beeindruckend zu beobachten, wie still es im Raum wurde, wenn das Licht ausging und der Vorhang sich öffnete. Laute und unruhige Kinder wie auch gestresste Eltern und Erwachsene wurden ruhig. (…)“, [1] heißt es in ihrem Nachruf. Auch für die Mitglieder des Vereins Garten der Frauen gab sie solche Vorstellungen mit ihrer, wie sie es nannte „Lütt Kist“.
Nach ihrer Pensionierung spielte Traute Stawitzki in vielen verschiedenen Grundschulen und Seniorenheimen und bot auch Kurse zum Herstellen von Schattenspielbühnen an.
In einem Artikel des Hamburger Abendblattes wurde über Traute Stawitzkis Schattentheater geschrieben: „Bei internationalen Schattentheatertreffen [sei Traute Stawitzki] der absolute Außenseiter (…). Kollegen aus China, Afrika, Australien schleppen bisweilen bis zu fünf Meter hohe Leinwände, brauchen Lastwagen für den Transport der Licht- und Tontechnik. Die Glinderin hingegen klemmt sich hinter einen kleinen Karton mit einer Projektionsfläche von der Größe eines DIN-A4-Blatts, um vor dem Licht einer alten Schreibtischlampe mit selbst geschnittenen Figuren Märchen wie ‚Die Bienenkönigin‘ und ‚Der glückliche Knabe‘ aufzuführen. ‚Ich spiele immer aus der ,Lütt Kist', sagt Traute Stawitzki, ‚so heißt mein Schattentheater. Das ist ja gerade der Reiz: Aus dem Nichts etwas zu machen.‘ So ist die Sozialpädagogin nach Aufführungen in Schulen oder Kindergärten immer von Zuschauern umringt, die sich von ihr geduldig erklären lassen, wie man selbst solche Figuren schneidet. ‚400 bis 500 Stunden brauche ich, bis ein Spiel fertig ist‘, sagt Traute Stawitzki, ‚es besteht aus mehreren Figuren, die zum Teil Kopf und Arme bewegen können und nach einer genauen Reihenfolge hinter der Kiste sortiert werden, damit ich sie im Dunkeln auch finde.‘ Manchmal verändern sich die Akteure von Aufführung zu Aufführung: ‚Gefällt mir ein Kopf nicht mehr, befestige ich einen neuen.‘ (…)
Zum Schattenspiel fand Stawitzki in einer Zeit, da es in ihrer zerbombten Heimatstadt Hamburg nichts zum Spielen gab: ‚Ich hörte 1947, dass der Jugendhof in Barsbüttel eröffnet hatte. Endlich wieder singen und tanzen: Mit meinen Freundinnen fuhr ich per Straßenbahn und Bus in die alte Villa. Dort erlebte ich Margarethe Cordes, die große alte Dame des Schattenspiels. Da wusste ich: Das ist mein Ding. Ich bastelte die Figuren nach.‘ Die Kunst der magischen Licht- und Figureninszenierung begleitet Traute Stawitzki durchs Leben.“ [2]
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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