Namens-/Sachregister

Frauenbios

Martha Stiftung

Hühnerposten 19 (ehemals Wohnadresse von Wilhelmine Mutzenbecher und Gründung hier der Martha Stiftung)
Hinrichsenstraße (ehemals)
Martha Stiftung/ Martha-Haus Zentrum für alte Menschen
Die Martha Stiftung wurde 1849 von Frauen aus dem Hamburger Großbürgertum und dem Hamburger Verein für Innere Mission auf Anregung von Johann Hinrich Wichern gegründet. Federführend war dabei Wilhelmine Mutzenbecher tätig.
Bei der Stiftung handelte sich ursprünglich um eine Ausbildungsstätte für Dienstmädchen. Wilhelmine Mutzenbecher nahm damals 14 junge Frauen n ihrem Haus in St. Georg auf.
Der Name der Martha Stiftung leitet sich von der biblischen Martha ab, die als die Hauswirtschafterin schlechthin galt.
„1884 Eröffnung des Martha Hauses in der ehemaligen Baustraße (heutige Hinrichsenstraße)
Die Stiftung weitet ihre Betätigungsfelder aus. Im Martha Haus wird neben der Ausbildungsstätte für Dienstmädchen ein Damenstift und eine Kinderkrippe eingerichtet. In den 20er Jahren kommt die Betreuung von unehelichen Säuglingen und ihren Müttern dazu.“ [1]

Mütterheim der Martha Stiftung: Weil die Stadt Hamburg in den 20er-Jahren des 20. Jhds. dringend ein Mütterheim für ledige Mütter benötigte, übernahm die Martha Stiftung notgedrungen diese Aufgabe. Glücklich war sie damit nicht, denn sie wollte kein Heim für gefallene Mädchen haben - dafür seien die Magdalenenstifte zuständig. Es handelte sich bei den Müttern zum größten Teil um ledige Dienstbotinnen. “Der Sinn des geplanten Hauses lag darin, Mutter und Kind nach der Geburt solange wie möglich zusammen zu lassen. Damit wollte man den angeblich oftmals während der Schwangerschaft gehegten Plänen, das Kind nach der Geburt schnell ‘weg zu geben’ entgegenwirken. Wenn die Mutter und ihr neugeborenes Kind einige Wochen zusammen waren, und das Kind in dieser Zeit auch von der Mutter gestillt wurde, würde die Mutter alles daran setzen, das Kind bei sich zu behalten. Die Abgabe auf Koststellen oder gar die Aufnahme im Waisenhaus könnte unterbleiben. Dies diente nicht nur der positiven Entwicklung des Kindes, sondern sollte wesentlich zur Entlastung der öffentlichen Kassen beitragen.” [2] Die Eröffnung des Mütterheims im Marthahaus fand 1923 statt. Das Mütterheim xistierte bis 1931.
„1943 Zerstörung des Martha Hauses
Nach der Zerstörung des Martha Hauses bei einem Bombenangriff im Juli 1943 ruht die Stiftungsarbeit mehr als zehn Jahre.

1956 Eröffnung des neuen Martha Hauses
Die Schenkung eines Grundstücks in Rahlstedt ermöglicht der Martha Stiftung die Fortführung ihrer Arbeit. Damit verbunden ist die Auflage, dort ein Altenheim zu errichten und darin den Lebensabend des schenkenden Ehepaares zu sichern. Die Stiftung nimmt damit die vor ca. 70 Jahren im Damenstift des alten Martha Hauses begonnene Arbeit wieder auf.

1964 Übernahme des Kinderheims im Erlenbusch
Mit der Übernahme des von Hilde Wulff geführten privaten Heimes für körperbehinderte Kinder knüpft die Martha Stiftung an die Anfänge ihrer Arbeit mit besonderen Menschen in den 20er Jahren an.

1972 Gründung des SuchtTherapieZentrums (STZ)
In der Fachklinik in Hamburg-Hummelsbüttel können alkohol- und medikamentenabhängige Patienten an einer Entwöhnungstherapie teilnehmen. Die Suchtbehandlung erfolgt nach neuesten medizinischen und psychologischen Erkenntnissen.

1985 Übernahme des Moraht Hauses
Von der Morahtstiftung wird deren Gebäudekomplex in Hamburg-Horn übernommen und als Seniorenwohnanlage weitergeführt.

1994 Übernahme des Seniorenzentrums St. Markus in Eimsbüttel
Die Martha Stiftung übernimmt das 1962 errichtete Alten- und Pflegeheim der Kirchengemeinde St. Markus und eröffnet 2001 das neue Seniorenzentrum St. Markus.

1999 Gründung der Ambulanten Pflege
Mit der Gründung des ambulanten Pflegedienstes St. Markus erfolgt der Einstieg in das Geschäftsfeld Ambulante Pflege.



2003 Eröffnung der Seniorenwohnungen mit Service

Das ehemalige Gebäude des Seniorenzentrums St. Markus wird umgebaut. 45 seniorengerechte Mietwohnungen entstehen.

2006 Eröffnung weiterer Seniorenwohnungen mit Service
In Rahlstedt und Eidelstedt entstehen 61 neue Seniorenwohnungen mit Service.

2007 Neue Satzung für die Martha Stiftung
Am 13. November 2006 beschließt der Vorstand eine neue Satzung, die am 8. Januar 2007 von der Stiftungsaufsicht genehmigt wird. Dadurch erhält die Stiftung eine zukunftsfähige Führungsstruktur.

2011 Bauabschluss im Martha Haus
Nach umfangreichen Baumaßnahmen ist das Martha Haus komplett saniert. 23 neue Seniorenwohnungen mit Service sind entstanden.

2012 Modernisierung von Haus Osterberg
Der Um- und Ausbau der Räumlichkeit der STZ Vorsorge Haus Osterberg ist abgeschlossen.

2019 neue WGs für demenziell erkrankte Menschen und Pflegewohnungen auf Zeit
Die drei neuen WGs Rübenkamp, Spannskamp und Altona ermöglichen demenziell erkrankten Menschen ein selbstständiges Leben mit Unterstützung. Die erste WG für mobilitätseingeschränkte Menschen entsteht.“ [3]
Mehr zur Martha Stiftung unter Wilhelmine Mutzenbecher.
Text: Rita Bake
Quellen:
1 Zur Geschichte der Martha Stiftung, unter: www.martha-stiftung.de/stiftung/geschichte.php
2 Harald Jenner, Gert Musig: Die Martha Stiftung in Hamburg 1849 bis 1999. Hamburg 1999, S. 115.
3 Zur Geschichte der Martha Stiftung, unter: www.martha-stiftung.de/stiftung/geschichte.php
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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