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Zahnrad e.V.

( Zahnrad e.V. (Verein zur Förderung beruflicher Qualifikation von Mädchen und Frauen) )
Amandastraße 59 (ehemals), später Manshardtstraße 105e
1987 gründeten Fachfrauen aus Projekten der Jugend- und Jugendberufshilfe sowie der Mädchenarbeit in Hamburg den Verein "Zahnrad e. V.": ein Projekt der Neuen Frauenbewegung.
Der Verein wollte ein Forum schaffen, dass die berufliche Qualifikation von Mädchen und Frauen in gewerblich-technischen Berufen in den Mittelpunkt stellte. In seiner Selbstdarstellung aus dem Jahr 1987 heißt es: „Zahnrad ist ein Treffpunkt für Mädchen und Frauen, die in einem gewerblich-technischen Beruf lernen, arbeiten, ausbilden oder erwerbslos sind, für Pädagoginnen, die sich mit Berufsfindung und Ausbildung beschäftigen, Verbund von einzelnen Frauen und Projekten aus dem gewerblich-technischen Bereich.“ (Hamburger Frauenstadtbuch. Hrsg. v. Ulrike Helbig und Fraueninfobus. Hamburg 1987.)
Die Gründe, die damals zum Aufbau von Zahnrad e. V. führten, beschreibt Siegrid Wittenberg in ihrer Publikation "Zahnrad e. V.: Fünf Jahre Modellversuch": "Die Bedingungen unter denen junge Frauen ihren beruflichen Weg in Schule, Ausbildung und Betrieb finden müssen, sind ausgrenzend, rollenzuweisend und diskriminierend. (...) Mädchen wählen zumeist traditionelle Frauenberufe, die gekennzeichnet sind von geringem Einkommen, geringer Qualifikationsmöglichkeit, hohem Entlassungsrisiko und hoher Arbeitslosigkeit. (...) Die angebotenen Berufswahl- und Ausbildungshilfen sind hinsichtlich der Erschließung gewerblich-technischer und zukunftsrelevanter Berufe für Mädchen und junge Frauen unzureichend bzw. nicht vorhanden. (...) Aus diesen Erfahrungen resultieren folgende Vereinsziele:
• Förderung des beruflichen Einstiegs von jungen Frauen in gewerblich-technische Berufe durch das Angebot eines Berufsvorbereitungskursus von Frauen für Mädchen und junge Frauen.
• Aufbau eines Verbundsystems, d. h. Aufbau, Vernetzung und inhaltliche Kooperation von mädchen- und frauenfördernden Maßnahmen, Angeboten und Projekten in Hamburg und auf Bundesebene.
Die Umsetzung dieser Ziele erfolgt in den Arbeitsschwerpunkten von Zahnrad e. V.:
• Modellversuch 'Berufsvorbereitung für Mädchen und junge Frauen in gewerblich-technischen Berufen'
• Nachbetreuung: Ehemaligentreffen, Einzelberatung, Freizeitangebote, Nachhilfe, Azubiseminare
• Vereinsangebote: Technikkurse, Seminare, Beratung, Information, Austausch." (Siegrid Wittenberg: Zahnrad e. V.: Fünf Jahre Modellversuch. o. O., o. J.
Zahnrad bot eine einjährige Berufsvorbereitung im gewerblich-technischen Bereich unter ausschließlich weiblicher Anleitung für 24 Mädchen zwischen 16 und 27 Jahren an. Ein Kurs dauerte 11 Monate. Es wurden "theoretische und praktische Grundfähigkeiten und -fertigkeiten in den Bereichen Holz, Metall und Elektro" (Siegrid Wittenberg, a. a. O.) vermittelt. "Das Ziel der bewußten Berufswahl", so Siegrid Wittenberg, "beinhaltet zudem die Auseinandersetzung mit Konfliktfeldern und Rollenerwartungen, wie Frauen in männerdominierten Berufen, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder Frauen zwischen Beruf und Familie. In den Fächern Sozialkunde und Politik werden konkrete Probleme aus dem Alltag der Mädchen thematisiert: Die Eröffnung eines Kontos, Drogen, Arbeitsschutz für Frauen und vieles mehr. Bei persönlichen Schwierigkeiten wird sozialpädagogische Hilfe und Beratung angeboten, (...). Die Besonderheit des Projektes liegt einerseits im ganzheitlichen und mädchenspezifischen Ansatz, der sich auf die Lebensrealität der Mädchen und auf ihre gesellschaftliche Stellung bezieht und folgendes beinhaltet:
• Räume und Zeit nur für Mädchen
• mädchengerechte Didaktik und Methodik in Werkstatt und Unterricht
• mädchengerechte Thematik und Problematik
• Ausbilderinnen als Vorbilder
• individuelle, parteiliche und sozialpädagogische Betreuung
• mädchenpolitische Einmischung
Die zweite Besonderheit markiert die Verbundarbeit, realisiert durch:
• Zusammenarbeit mit Hamburger Mädchen- und Frauenprojekten
• Kooperation mit Betrieben und außerbetrieblichen Ausbildungseinrichtungen
• Kooperation mit Kammer, Behörden und arbeitsmarktrelevanten Institutionen." (Siegrid Wittenberg, a. a. O.)
1998 löste sich der Verein Zahnrad e. V. auf und das Projekt wurde an Gate GmbH übergeben, da der Verein auf Grund der geänderten Finanzierungsmodalitäten nicht mehr in der für den Verein wichtigen Qualität hätten weiterarbeiten können.
Die Berufsvorbereitung für Mädchen und junge Frauen in gewerblich technischen Berufen konzipiert von Zahnrad e. V. wurde 15 Jahre erfolgreich durchgeführt, u. a. mit Mitteln des ESF und dem Amt für Berufs- und Weiterbildung in Hamburg. Der Modellversuch wurde zudem in vielen anderen Bundesländern aufgenommen und in unterschiedlichen Konzepten weitergetragen und umgesetzt.
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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Dr. Rita Bake
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