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Frauenbios

Helga Feddersen

(14.3.1930 Hamburg – 24.11.1990 Hamburg)
Schauspielerin, Autorin
Deichstraße 39 (Wohnadresse)
Namensgeberin für Helga-Feddersen-Twiete, benannt 2016 in Altona-Nord
Bis zu ihrem Tod im Jahre 1990 lebte Helga Feddersen, Tochter eines Kaufmanns für Seemannsausrüstungen, im zweiten Stock des am Ende des 17. Jahrhunderts erbauten Bürgerhauses Deichstraße 39, dessen Fassade noch heute die originale Blumen- und Früchtegirlande schmückt. Im Hausinneren ist eine bemalte Decke erhalten.
Vor allem durch Blödel-Songs wie „Die Wanne ist voll“ mit Didi Hallervorden erlangte Helga Feddersen allgemeine Berühmtheit. Aber darüber hinaus war die „Ulknudel der Nation“ eine vielseitig begabte Schauspielerin und starke Frau, die seit ihrem 25-sten Lebensjahr mit der Krankheit kämpfte, die 1955 eine Tumoroperation an der Ohrspeicheldrüse notwendig machte und zu einer Entstellung ihres Gesichts führte.
Nach dem Studium an der Schauspielschule Hamburg bei Eduard Marks hatte sie ihr Debüt 1949 in dem Drama „Ostern“ von August Strindberg bei Helmuth Gmelin am Theater im Zimmer. Über Engagements an den Hamburger Kammerspielen und am Musiktheater Gelsenkirchen kam sie dann auch zum Norddeutschen Rundfunk, wo sie Funk-, Film- und Fernsehrollen übernahm. Sie trat in der satirischen Sendung „Abramakabra“ auf, moderierte mit Frank Zander von 1977 bis 1980 die „Plattenküche“ und spielte die zweite Ehefrau von „Ekel Alfred“ (Tetzlaff).
Ihr erster Mann, der frühere NDR-Dramaturg Götz Kozuszek (gestorben 1985), mit dem sie seit 1962 verheiratet gewesen war, soll ihr Schreibtalent entdeckt haben. Helga Feddersen schrieb Drehbücher für Fernsehfilme wie „Spaaks in Neugrönland“, „Kapitän Harmsen“, „Helga und die Nordlichter“ oder „Vier Stunden vor Elbe I“.
Seit 1966 hatte sie ein Engagement am Hamburger Schauspielhaus. Sie war auch als Synchronsprecherin tätig, so für den gesellschaftskritischen dänischen Film „Ditte – ein Menschenkind“ (1950) nach dem Roman von Martin Andersen Nexo.
1983 gründete sie mit ihrem Lebensgefährten Olli Meier das Theater am Holstenwall, das jedoch 1989 wieder schließen musste. Die Bühne lebte von ihrer Hauptdarstellerin Helga Feddersen. Als diese auf Grund ihrer Krankheit pausieren musste, blieb das Publikum aus. Wegen einer Kiefervereiterung wurden Helga Feddersen alle Zähne gezogen. Das trieb sie in eine Medikamenten- und Magersucht. Sie wog schließlich nur noch 32 Kilogramm.
Ein Jahr nach dem Konkurs ihres Theaters löste Helga Feddersen ihren Hamburger Haushalt auf und zog auf die Insel Föhr. In der Nacht vom 24. zum 25. November 1990 starb sie in einem Hamburger Krankenhaus an Leberkrebs. Einen Tag zuvor hatte sie noch ihren Lebensgefährten Olli Maier (gest. 2011) geheiratet. Sie wurde auf dem Steigfriedhof in Stuttgart-Bad Cannstatt, der Heimatstadt ihres Mannes, bestattet. 2014 wurde in Stuttgart Hallschlag eine Straße nach Helga Feddersen benannt.
Text: Dr. Cornelia Göksu und Dr. Rita Bake
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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