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Charlotte Frohn

( Charlotte Frohn, verh. Anno )
(14.09.1840 in Hamburg - 26.03.1888 in Berlin)[1]
Schauspielerin am Hamburger Stadttheater von 1862 bis 1865
Stadttheater (später Hamburgische Oper) Dammtorstraße (Wirkungsstätte)
Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof: Althamburgischer Gedächtnisfriedhof: Grabplatte „ Stadttheater
Charlotte Frohn, Bild: via Wikimedia Commons, P. Rohrbach / gemeinfrei
Charlotte Frohn wird auf dem Althamburgischen Gedächtnisfriedhof als Mitglied des Stadttheaters geehrt, obwohl sie dem Ensemble nur wenige Jahre lang, von 1862 bis 1865, angehörte.
Das hat vermutlich damit zu tun, dass das Stadttheater zu ihrer Zeit längst nicht mehr auf der Höhe war, die es unter Friedrich Ludwig Schröder und seinen Nachfolgern erreicht hatte, so dass ein Talent wie Charlotte Frohn, auch wenn sie nur drei Jahre blieb, aus dem lückenhaften und ungenügendem Personal herausragen musste.
Charlotte Frohn, Tochter eines Schauspielerehepaares am Hamburger Stadttheater, wuchs unter einfachen, aber frohen Verhältnissen auf. Aufgrund eigener Neigung erhielt sie Unterricht bei dem Schauspieler Johann Christof Gloy und trat zum ersten Mal Mitte der 50er-Jahre des 19. Jahrhunderts in Altona auf die Bühne. Nach einem kurzen Engagement in Danzig als jugendliche Liebhaberin ging sie ans Friedrich Wilhelmstädtische Theater nach Berlin, wo sie zwar nur kleine Rollen, dafür aber Unterricht bei Adele Peroni-Glaßbrenner bekam. Ein dreijähriges Engagement am Hamburger Stadttheater, wo sie sich als tragisch-sentimentale Liebhaberin schnell die Gunst des Publikums erwarb, folgte. 1865 ging sie ans Hoftheater in St. Petersburg und vervollkommnete ihren Ruhm. Nach drei Jahren musste sie die geliebte Stadt jedoch aufgrund ihrer geschwächten Gesundheit verlassen. Von 1868 bis 1870 war sie am Hoftheater in Darmstadt. Die folgenden Jahre verbrachte sie ohne festes Engagement auf Gastspielreisen nach Reval, Königsberg, Hamburg, München, Darmstadt, Augsburg, Bremen, Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Amsterdam, Rotterdam, Leyden, Köln, Düsseldorf, Aachen, Krefeld, Würzburg, Detmold und Graz.
Nach einem sensationellen Erfolg im Wiener Carltheater als Clotilde in „Fernande von Sardou“ gab sie ein längeres Gastspiel am deutschen Theater in Pest u. a. als Maria Stuart und als Gretchen. 1873 ging sie zurück nach Petersburg, wo sie 1878 ihren Kollegen Anton Anno heiratete. Nach einem gemeinsamen Aufenthalt in Dresden von 1880 bis 1884 zog das Paar nach Berlin, wo Anton Anno die Direktion des Residenz-Theaters übernahm. Seine Frau wurde nicht nur Mitglied des Ensembles, sondern auch seine Beraterin. Am 26. März 1888 verstarb sie infolge einer geringfügigen Verletzung am Finger überraschend an einer Blutvergiftung. Ihre Leiche wurde nach Hamburg in das Familiengrab überführt.
Text: Brita Reimer
Zitat:
1 In der Literatur werden auch folgende Lebensdaten genannt: 14.12.1844-23.3.1888.
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
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Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

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Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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