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Emma Gertrud Eckermann

(1.7.1879 Hamburg – 29.12.1967 Hermannsburg/Celle)
Malerin, Bildhauerin
Admiralitätsstraße (Wirkungsstätte: Atelier)
Lohkoppelstraße 17 (Wohnadresse)
Emma Gertrud Eckermann wurde als zweites Kind von Franziska, geb. Sarnighausen, und des Oberingenieurs Gustav Eckermann, des späteren Direktors des Altonaer Kesselvereins, geboren.
Emma Gertrud Eckermann begann ihre künstlerische Ausbildung im Atelier der Hamburger Malerin Elisabeth Büttner (Erinnerungsstein im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof). Gegen den Willen der Eltern ging sie an die Weimarer Kunstakademie, um bei dem Monumentalmaler Sascha Schneider ihre Studien weiterzuführen. 1908 wurde sie Schülerin des Tiermalers Prof. Schramm-Zittau in München. Dort trat sie dem Münchner Künstlerinnen-Verein bei. Nach wenigen Monaten wechselte sie zu dem Landschafter Julius Seyler und folgte ihm zum Studium der flämischen Malerei nach Belgien und Holland, anschließend nach Paris.
1912 ließ sie sich in Hamburg in einem Atelier in der Admiralitätsstraße nieder. Im Sommer war sie in Finkenwerder tätig. Dort traf sie auf Harry Reuss-Löwenstein, den sie künstlerisch begleitete. 1914 ging sie zurück nach Paris. Dort arbeitete sie bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs mehrere Monate im kubistischen Atelier der Madame Wassiliewa. Wieder in Hamburg ließ sie sich in der Lessingstraße 10 (heutige Julius-Leber-Straße) nieder, und schloss sich dem Kreis der Maler um Friedrich Ahlers-Hestermann, Alexandra Povorina und Anita Rée an.
An der LK-Schule Hamburg studierte sie Gebrauchsgraphik bei Hugo Meier-Thur, mit dem sie in der Folgezeit Studienreisen innerhalb Deutschlands unternahm. Zu ihrem Freundeskreis gehörten die Malerin Erna Schaper, der Maler und Graphiker Emil Kritzky, Walther Oldenburg und der Journalist Walther Funder. 1923 machte Eckermann in Berlin das Examen zur Zeichenlehrerin, 1926 zur Studienrätin. Bis 1940 unterrichtete sie an verschiedenen Hamburger Schulen als Kunsterzieherin. 1920 war sie Mitglied verschiedener Vereine: der HKüS, des RVBK, der GEDOK, der HKüV und des Deutschen Künstlerbundes. Ihre erste Einzelausstellung bei P. Lüders wurde 1942 von der RdbK vorzeitig abgebrochen
Als 1943 bei einem Bombardement ihr gesamtes Oeuvre in ihrer Wohnung in der Wagnerstraße 74 verbrannte, übersiedelte sie nach Kukate ins Wendland, wo sie - zusammen mit Kritzky und Oldenburg - 1950 den „Prießecker Kreis“, die spätere „Gruppe G“, gründete. Weitere Maler, wie Carlo Kriete, schlossen sich an. 1951 ging sie auf Studienreise nach Italien, 1964 nach Irland. 1959 kehrte sie nach Hamburg zurück und zog in die Lohkoppelstraße 17. Bis 1965 war sie Kunstdozentin an der Heim-VH-Schule in Görde. 1967 übersiedelte Eckermann nach Herrmannsburg/Celle ins Altenheim, wo sie im selben Jahr verstarb.
Eckermanns Hauptinteresse galt dem Farbausdruck. Ihre Vorbilder waren Munch, Holder und Cézannes. Sie entwickelte eine spezielle Wachsmal-Technik. Sie interessierte sich speziell für die Transzendenz von Farben. Ihre Motive waren Portraits, Stillleben und vor allem Waldlandschaften. In ihren Federzeichnungen beschäftigte sie sich vornehmlich mit Gebrauchsgegenständen und landwirtschaftlichen Maschinen, deren Eigenleben sie in den Vordergrund rückte. In den 1940er Jahren wandte sie sich der Hinterglasmalerei zu. Nach 1945 ist eine zeitweilige Zuwendung zum Abstrakten spürbar, die sie vom realistischen Herangehen zur fantastischen Malerei führte.
Beurteilung: 1942 galt sie, nach Hugo Sieker als eine „der interessantesten Persönlichkeiten im Künstlerinnenkreis unserer Stadt“ (Werkstattbesuche im Krieg II, in: HA 6.1.1942 zit. Nach Bruhns, 2011, S.115)
Weitere Informationen zu Werk und Persönlichkeit Eckermanns sowie zu Ausstellungen, Nachlass und Literatur siehe: Maike Bruhns: Kunst in der Krise, Künstlerlexikon Hamburg 1933-1945, Bd.2. Hamburg 2011, S. 114-115 Der Neue Rump, Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Neumünster/Hamburg 2013, S. 103/104
Text: Birgit Warringsholz
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
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  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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