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Frauenbios

Therese Tietjens

(17.7.1831 Hamburg – 3.10.1877 London)
Opernsängerin, Gesangspädagogin
Actien-Theater, Reeperbahn neben der Davidswache
Altonaer Stadttheater: Palmaille, heute: Museumsstraße (Wirkungsstätte)
Thérèse Tietjens; Bergen Public Library Norway from Bergen, Norway / No restrictions
Therese Tietjens wurde als Tochter ungarischer Eltern auf St. Pauli geboren. Ihre Gesangsausbildung soll sie von einem Pianisten bekommen haben. Ihren ersten Auftritt als Sängerin hatte sie am 1. April 1848 im Alter von nicht ganz 17 Jahren im Actien-Theater auf der Reeperbahn. Dort sang sie die Irma in Aubers Oper „Maurer und Schlosser“. „Viele Besucher kannten dies Fräulein Tietjens, (…), das in dieser Vorstellung im Theater neben der Davidswache als Opernsängerin debütierte. August Koch, der ‚schöne Koch‘, hatte als Chef des Musentempels dem Auftreten auf Vorschlag eines Freundes zugestimmt. (Natürlich musste die Kleine ohne Gage singen). Therese gelang der Sprung auf die Bretter: die schöne Stimme, die stattliche Erscheinung und eine ausdrucksvolle Vortragsweise nahmen das Publikum für sie ein. Sie wurde engagiert, blieb aber nicht lange auf St. Pauli. Der Altonaer Direktor Adolf Blattner holte die Anfängerin an sein Theater an der Palmaille. Ein Jahr später hörten die Frankfurter sie als Agathe in ihrer ersten großen dramatischen Partie. Auf die Stadt am Main folgte ein Engagement in Brünn. Hier brachte der Zufall sie nach oben. Kurz vor Beginn einer ausverkauften Vorstellung von Meyerbeers ‚Hugenotten‘, in welcher der berühmte Tenor Heinrich Kreuzer gastieren sollte, sagte die Darstellerin der Valentine ab. Die Tietjens sprang ein und ersang sich einen beispiellosen Erfolgt. Über Nacht bekam ihr Name Ansehen und Geltung; die Wiener Hofoper engagierte die junge Sängerin unter glänzenden Bedingungen. Kaum fünf Jahre waren seit dem Debüt an der Reeperbahn vergangen. (…) Als berühmter Star gastierte sie in ihrer Vaterstadt, im großen Hause an der Dammtorstraße (…). Ende der fünfziger Jahre rief ein verlockender Antrag Therese Tietjens nach London, an das ‚Her Majesty Theatre‘. An der Themse wurde sie eine der beliebtesten Primadonnen der englischen Opernbühne“, schrieb Paul Möhring in seinem Artikel „Gastwirtstochter aus St. Pauli: Londoner Opernstar. Vor 125 Jahren wurde Th. Tietjens geboren“ [1]
Therese Tietjens blieb ledig und ersang sich ein Vermögen, das bei ihrem Tod rund 20 Millionen Mark ausgemacht haben soll. Sie starb an Krebs.
Quellen:
1 Paul Möhring: Gastwirtstochter aus St. Pauli: Londoner Opernstar. Vor 125 Jahren wurde Th. Tietjens geboren, in Hamburger Anzeiger vom 17.7.1956.

Tietjens, Therese Johanna Caroline“ von Heinrich Welti in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 291–292, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Tietjens,_Therese_Johanna_Caroline&oldid=- (Version vom 17. März 2020, 16:17 Uhr UTC)
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

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Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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