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Emma Carstensen

(9.2.1902 Blankenese - 9.2.1981 Hamburg)
Reformpädagogin im politischen Widerstand
Frahmstraße 15 (damals Freiligrathstraße, Volksschule Blankenese-Dockenhuden)
Telemannstraße 10 (Reformschule, Wirkungsstätte)
Karstenstraße 22 (Gorch-Fock-Schule, letzte Wirkungsstätte)
Bogenstraße 54 i (Wohnadresse)
Rutschbahn 17 (Wohnadresse lt. frdl. Info Dr. Hans-Peter de Lorent, Mail v. 3.9.2016)
Emma Carstensen, Foto: Hamburg. Schule unterm Hakenkreuz. Hrsg. von Ursel Hochmuth und Hans-Peter de Lorent. 2. Aufl. Hamburg 1986, S. 198
Unter dem Titel erinnerte sich der ehemalige Kollege Dietrich Rothenberg in der Publikation „Schule unterm Hakenkreuz“: „Am 6. 2. 1935 erhob der Generalstaatsanwalt Anklage gegen neun Männer und Frauen aus Hamburg-Eimsbüttel. Welcher Verbrechen bezichtigte er sie? ‚Ich klage die Genannten an, in Hamburg und Umgebung ... , fortgesetzt und teilweise gemeinschaftlich handelnd, das hochverräterische Unternehmen, mit Gewalt die Verfassung des Reichs zu ändern, vorbereitet zu haben, wobei die Tat erstens darauf gerichtet war, zur Vorbereitung des Hochverrats einen organisatorischen Zusammenhalt herzustellen oder aufrechtzuerhalten, zweitens auf Beeinflussung der Massen durch Herstellung oder Verbreitung von Schriften gerichtet war. ...’(Anklage Nr. 1 in der Sache gegen Lemke und Gen).
Nummer 6 dieser Angeklagten war die Lehrerin Emma Carstensen. Als ich (gemeint ist der Autor Dietrich Rothenberg, CG.) Ostern 1929 an die Gemeinschaftsschule Telemannstraße 10 in Hamburg-Eimsbüttel kam, lernte ich die junge Kollegin, die erst vor wenigen Wochen hier ihre pädagogische Tätigkeit aufgenommen hatte, kennen. Wir waren gleichermaßen in eine Schule besonderen Charakters eingestellt worden. Die Eingewöhnung ging schnell vonstatten, da die Schule gerade ihr zehnjähriges Bestehen feierte. So wurden wir durch Gesamtelternabende, Kollegiumszusammenkünfte und ein Referat des ehemaligen Schulleiters und damaligen Schulrats, Fritz Köhne, über Aufgaben und Probleme gut eingeführt. Emma Carstensen gewann bald die Sympathien des Kollegiums, der Eltern und wurde von ihren Schülerinnen und Schülern sehr schnell angenommen. Ihre Jugendlichkeit, Lebenserfahrung, ihre Methode des Dialogs und der Entwicklung der Selbsttätigkeit sprach die Kinder an. In ihrer Klasse herrschte eine lebendige Arbeitssituation, die nie in Unruhe ausartete, da sie selbst ruhig, leise ihre Anweisungen gab und nicht dozierte, sondern Erkennbares fördernd unterrichtete. Besonders sprach die Schülerinnen und Schüler, in deren sozialen Lagen sich die Nöte der damaligen Zeit: Arbeitslosigkeit, Armut, der erbitterte Existenzkampf widerspiegelten, ihr Verstehen, Eingehen auf in dieser Situation entstehende Konflikte an. Egon Gübel, einer ihrer ehemaligen Schüler, jetzt bereits Rentner, der mich vor einiger Zeit aufsuchte, erzählte, wie oft er Trost und Rat bei ihr gefunden hat, wenn Sorgen in der Familie mit drei Kindern, politische Probleme, Diskussionen und Auseinandersetzungen mit den Eltern und Geschwistern ihn mutlos gemacht hatten. So entstand bald eine Atmosphäre des Vertrauens, die ihren Ausdruck in dem liebevollen Namen ‚Mövchen’ fand, den ihr Schülerinnen und Schüler gaben. Bald übernahmen auch die Eltern und die befreundeten Kolleginnen und Kollegen diesen Namen und schließlich, als ihre Verbindung mit dem illegalen Kampf der RGO hergestellt wurde, wurde er ihr Deckname.
Emma Carstensen wurde am 9.2.1902 als Tochter eines Schlossermeisters in Blankenese geboren. Nach der Volksschule in Dockenhuden besuchte sie acht Jahre das Lyzeum in Blankenese. Nach drei Jahren verließ sie das Oberlyzeum in Blankenese mit einem guten Abiturzeugnis. Zunächst arbeitete sie in der »Deutschen Bank« als Volontärin. Sprachen zu lehren, ihre pädagogische Neigung erweckten in ihr den Wunsch, sich als Erzieherin zu bewerben.
Als in Hamburg die Volksschullehrerausbildung an der Universität eingeführt wurde, fasste Emmi Carstensen den Entschluss, Lehrerin zu werden. Sie studierte vom Herbst 1926 bis 1928 an der Hamburger und Münchner Universität Sprachen, Erziehungswissenschaft und Psychologie. Im Februar 1929 wurde sie der Schule Telemannstraße zugewiesen, da es ihr Wunsch war, in einer Reformschule pädagogisch tätig zu sein und hier ihre Vorstellungen zu verwirklichen.
Die politische und soziale Situation, die harten Auseinandersetzungen in der ‚Gesellschaft der Freunde’ [1], in der Schule und in der Elternschaft, zwangen auch sie, Stellung zu nehmen. Sie nahm an politischen Veranstaltungen, an Zusammenkünften der IOL (Interessengemeinschaft oppositioneller Lehrer) teil. In den Jahren 1919 bis 1923 hatte sie dem »Deutschnationalen Jugendbund« angehört. Später schloss sie sich vorübergehend der SPD an. In der Auseinandersetzung über das drohende Berufsverbot für den Lehrer Rudolf Klug schlug sie sich auf die Seite Klugs und entschied sich solidarisch, indem sie die Resolution des Kollegiums, die den Beschluss der Behörde, Rudolf Klug nicht zu entlassen, sondern zu versetzen billigte, ablehnte. Von der Zeit an nahm sie an antifaschistischen Veranstaltungen und Aktionen teil. Sie erklärte sich bereit, auf dem IBA-Kongress (Internationale der Bildungsarbeiter), auf dem die Situation der Lehrer der Welt erörtert wurde, zu dolmetschen. So ist mir in Erinnerung, wie wir bei mir zu Hause mit Rudolf Klug, der inzwischen an eine andere Schule versetzt war, und ‚Mövchen’ Sylvester 1932 begingen. Wir erörterten die bedenkliche Entwicklung im Reich; Rudolf las Gedichte von Tucholsky, Brecht, Mühsam und Toller vor. Wir erkannten, ‚Mövchen’ stand auf unserer Seite; uns einte der notwendige Kampf gegen Hitler und die Reaktion.
Der Kontakt mit der Elternschaft führte in der politischen Diskussion dazu, dass sie sich auf die Seite des ‚Proletarischen Schulkampfes’ stellte. Sowohl SPD- wie KPD-Eltern achteten sie als aufrechte Antifaschistin. Ihre Haltung blieb nicht nur Bekenntnis. Daher war sie bereit, auf die Bitte des Vaters ihres Schülers Egon Gübel, Bernhard Gübel, einzugehen, für die RGO, die sich nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler rechtzeitig auf die lllegalität vorbereitete, einen Abziehapparat in ihrer Wohnung aufzustellen, wo Bernhard Gübel Informationsmaterial für die Eimsbüttler RGO (Revolutionäre Gewerkschaftsopposition) abziehen konnte. Meiner Erinnerung nach geschah das Ende März/Anfang April 1933; zu diesem Zeitpunkt zeigte mir Bernhard Gübel stolz, wie er sehr geschickt eine abschraubbare Eisenplatte zwischen Fuß und Körper des Herdes angebracht und somit ein Versteck für Abziehapparat und Schreibmaschine geschaffen hatte. Ich selbst benutzte diese Möglichkeit, um Material für die IOL abzuziehen.
Als Emma Carstensen auch bereit war, ihre Wohnung als Unterkunft für den illegal lebenden politischen Lehrer der RGO, Emil Sand, zur Verfügung zu stellen und zu Besprechungen mit dem Bezirksleiter Gauert, wurde ihre Wohnung zu einem der illegalen Stützpunkte der RGO. In der Wohnung »Mövchens«, Bogenstraße 54i, 2. Etage, wurde bis Anfang 1934 das illegale RGO-Organ ‚Der Klassengewerkschaftler’ gedruckt.(...)
Das Versteck des Abziehapparates und der Schreibmaschine hob der Staatsanwalt besonders hervor, da Frau Carstensen ja dadurch Kenntnis von hochverräterischer Arbeit bei ihr gehabt und gebilligt habe. Die Anklage schließt mit dem Satz: ‚Die Beschuldigte Carstensen bestreitet jede hochverräterische Tätigkeit.’ Bernhard Gübel belastete sie nicht, und auch Emil Sand zog seine unter schwerer Folter erpressten Aussagen vor dem Gericht zurück. Die Verhandlung gegen Emma Carstensen wurde von dem Gesamtprozess, in dem noch vierzehn für die RGO tätige Männer und Frauen angeklagt wurden (...), abgetrennt. Sie wurde zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Am 26. 1. 34 war sie festgenommen worden und kam in Schutzhaft. Ihre Strafe verbüßte sie zunächst im KZ Fuhlsbüttel und yom 3.6.35 bis 26.8.35 im berüchtigten Frauengefängnis Lübeck-Lauerhof.
Als ich die Akte Bernhard Gübels über den Prozess gegen diese tapferen Männer und Frauen, die bereits vor der Diktatur Hitlers den illegalen Kampf gegen den drohenden Faschismus organisiert hatten und bereit waren, schwerste Opfer zu bringen, las, kam mir besonders zum Bewusstsein, dass eines nicht vergessen werden darf: Es waren außer den Männern des 20. Juli, von denen viele viel Macht besaßen und Hitler lange Gefolgschaft leisteten, einfache Menschen, die schon den Anfängen wehrten. Dies zeigt sich am Schicksal Bernhard Gübels. Er und seine Mitkämpfer haben das getan, was für alle nötig gewesen wäre, um rechtzeitig den Faschismus zu verhindern. Er brachte sogar den Mut auf, aus dem KZ heraus über seinen Rechtsanwalt Dr. Alexander Lisch, die Folterer anzuklagen.“ Nach der Schilderung des grausamen Schicksals Bernhard Gübels, der gefoltert, ins KZ Sachsenhausen verschleppt und das Strafbataillon 999 rekrutiert wurde, fährt der Autor Dietrich Rothenberg fort:
„Das ist ein Einzelschicksal eines der Mitkämpfer Emma Carstensens. Ihr und den anderen erging es nicht anders. Sie kam monatelang in Einzelhaft, in Dunkelhaft, wurde gequält, isoliert. Als gebrochener und geschädigter Mensch verließ sie das KZ (Frauengefängnis Lauerhof, CG.) in Lübeck. Ständig wurde sie von der Gestapo überwacht. Vom 28.9. bis 12.10.40 wurde sie abermals verhaftet. Als ich sie 1949 besuchte, sah ich mit Erschrecken, wie aus dieser zarten, fröhlichen Lehrerin ein zerstörter Mensch geworden war. Die Angstneurose saß noch so tief, dass sie sich immer noch scheute, eine Straße zu überqueren, nicht Bahnfahren mochte, zu keiner Veranstaltung gehen konnte. Wenn es dunkelte, mochte sie nicht mehr allein sein. Sie war völlig auf die Hilfe ihrer Schwester, Nachbarn und Freunde angewiesen. Nach ihrer Entlassung hatte sie geheiratet. Der Hitlerkrieg forderte von ihr ein neues Opfer; ihr Mann starb in sowjetischer Gefangenschaft.
Ihre pädagogische Tätigkeit konnte sie aus gesundheitlichen Gründen nach Kriegsende nur beschränkt wieder aufnehmen. Der Schulrat Fritz Köhne sorgte dafür, dass sie an ihrem neu gefundenen Wohnort Blankenese entsprechend ihren Kräften unterrichten konnte. Sie bewohnte zu der Zeit eine feuchte Kellerwohnung, die sie erneut gesundheitlich schädigte. Einige Schüler der Telemannstraße 10 kümmerten sich im Laufe der Zeit um sie. Sie veranstalteten Klassenabende und besuchten sie. Emma Carstensen lebte auf, als sie durch diese Verehrung ihrer alten Klassenkinder seelisch beschenkt wurde. Später kam sie an die Gorch-Fock-Schule in Blankenese. Auch hier fand sie wieder Zutrauen und Anerkennung.
Schwerkrank und leidend starb sie am 9.2.1981. Vor allem war es ihr ehemaliger Schüler Wilhelm Haase, der sich in ihrer letzten schweren Zeit um sie kümmerte. Er veranstaltete eine würdige Trauerfeier, zu der sehr viele Telemannschülerinnen und -schüler kamen, um Abschied zu nehmen von ihrem ‚Mövchen’ (Auszüge aus dem Beitrag von Dietrich Rothenberg: Emma Carstensen. Mövchen – ein Stützpunkt des Widerstandes. In: Ursel Hochmuth/Hans-Peter de Lorent (Hg.): „Hamburg: Schule unterm Hakenkreuz. Beiträge der ‚Hamburger Lehrerzeitung’, Organ der GEW, und der Landesgeschichtskommission der VVN/Bund der Antifaschisten. Mit einem Geleitwort von Professor Joist Grolle. Hamburg 1985, S.197-200. Auszugsweiser Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Ko-Herausgebers Dr. Hans-Peter de Lorent, E-Mail v. 26.8.2016 an CG).
Dr. Cornelia Göksu
Anmerkung:
1 „Gesellschaft der Freunde“ ist Abkürzung für die „Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens in Hamburg“, der 1905 von Johann C.D. Curio gegründeten ältesten Lehrergewerkschaft der Welt. 1932/33 waren dort über 90% der Hamburger Volksschullehrer organisiert – bis zur „Gleichschaltung“ 1933, als die „Gesellschaft“ dem NSLB = „Nationalsozialistischer Lehrerbund“ beitrat. Eine „Interessengemeinschaft Oppositioneller Lehrer“ = IOL ging in die Illegalität. Vgl. hierzu Hochmuth/de Lorent 1985, S. 12 ff., dort S. 17 sowie Text zu „Stolperstein“ für Rudolf Klug unter LINK: www.stolpersteine-hamburg.de/index.php?&MAIN_ID=7&BIO_ID=2088)
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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