Schlagwortregister

Frauenbios

Ihre Suche

Vilma Lehrmann-Amschler

( Vilma (Wilhelmine) Lehrmann-Amschler )
(25.7.1910 Vrsac (Werschetz) – 23.12.1989 Wedel)
Bildhauerin
An der Aue 1 in Wedel (Wohnadresse)
Bestattet auf dem Friedhof in Wedel, Grablage: WK 3, Nr. 2
„Ihr Vater war auch Bildhauer und hat die Ausbildung seiner Tochter wohl schon im frühen Alter gefördert. Ihre künstlerische Ausbildung begann 1928-30 mit einem Stipendium für ein Studium der Bildhauerei an der Kunstgewerbeschule Graz. Ab 1930 wohnte, studierte und arbeitete Vilma Lehrmann in Berlin.“ [1] Sie belegte an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Berlin die Fächer: angewandte Kunst, Baukunst und Silberschmiedekunst.
Zwischen Winter 1931/1932 bis Sommer 1934 „arbeitete sie in Frankreich an einem Relief mit religiösen Motiven. Also hielt sie sich in der Zeit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten nicht kontinuierlich in Berlin auf und hat unter Umständen wenig über die Vehemenz der Machtkämpfe an der Berliner Kunstakademie erfahren.
Vilma Lehrmann wird spätestens 1934 über den Machtwechsel und seine Auswirkungen in ihrer nächsten Umgebung an der Kunstakademie informiert gewesen sein, denn ihre beiden Lehrer Ludwig Gies und Walter Raemisch waren direkt von den nationalsozialistischen Repressionen betroffen.
Vilma Lehrmann zeigte kein eindeutiges Verhalten während ihres Studiums an der Kunstakademie. Trotz der nationalsozialistischen rassistischen Angriffe auf Gies und Raemisch studierte sie weiter bei diesen beiden Professoren.
Aber sie passte sich auch dem neuen monumentalen Herrschaftsstil aktiv an und gestaltete Bauplastik, Skulpturen, Reliefs und Goldschmiedearbeiten im Sinne der NS-Kunstpropaganda. So übernahm sie auch zwei Aufträge für öffentliche Bauten in Potsdam, eine Brunnenanlage für die Jugoslawische Gesandtschaft und ein Tympanon am Veterinärinstitut. [Vilma Lehrmann-Amschler trat in der NS-Zeit aber keiner NS-Organisation bei. (Staatsarchiv Hamburg 221-11 Misc 16820), R.B.]
Vilma Lehrmann entwickelte keine eigene künstlerische Handschrift. Dies mag Ausdruck einer Suche nach individuellen Darstellungsformen sein, nach einem eigenen Stil im Rahmen der Ausbildung oder aber Anpassung an die Wünsche und Vorstellungen ihrer Auftraggeber.
‚Es ist meine Auffassung, dass das Figürliche nicht in Vergessenheit geraten darf. Die Gestaltung soll durch die Komposition der heutigen Bauweise vollkommen angepasst sein. Die abstrakten Kompositionen sind für mich eine Aufgabe bei bestimmten, besonderen Bauten, die ich durch Metall, Technik und Komposition so gestalte, dass sie sich harmonisch mit dem Bau verbinden. Dabei arbeite ich je nach Thema und Entwurf in Keramik, Holz, Stein und Metall und lege besonderen Wert auf die Gesamtwirkung der Oberflächenbehandlung.‘ (Vilma Lehrmann-Amschler, 1982).“ [2]
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus zog Vilma Lehrmann mit ihrem Lebensgefährten, den Kunstmaler Alfred Amschler (1907-1978), nach Rissen. Das Paar heiratete im Februar 1946 und zog 1948 nach Wedel, wo es ab 1955 ein Wohn- und Atelierhaus An der Aue 1 bewohnte.
„Ab 1948 übernahm Vilma Lehrmann-Amschler wieder öffentliche Aufträge im Bereich Bauplastik. Allein in den 50er Jahren führte sie mindestens 13 Aufträge zumeist für das ‚Kunst-am-Bau‘-Programm in und um Hamburg aus. In der Zeit von 1948-78 erfüllte sie, zum Teil in Zusammenarbeit mit ihrem Mann, 40 öffentliche und kirchliche Aufträge in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Nach dem Tod ihres Mannes Alfred Amschler 1978 nahm Vilma Lehrmann keine Aufträge mehr an. Schwerkrank lebte sie, nach der Amputation beider Beine, im Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt in Wedel bis zu ihrem Tod am 23.11.1989.“ [3]
Grabstein von Vilma Lehrmann-Amschler auf dem Friedhof Wedel, Bildquelle: kulturkarte.de/schirmer
Sie vermachte der Stadt Wedel das Haus an der Wedeler Aue 1a, ihren künstlerischen Nachlass und 600.000 EURO, damit die Stadt Wedel eine Stiftung zur Kulturförderung damit gründe, was die Stadt Wedel auch tat: Die Stiftung heißt: „Stiftung zur Förderung von Kunst und Kultur – Amschler Stiftung“. Aus den Zinserlösen der Erbschaft erhalten Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturschaffende Gelder. Die Aufgabe der Stiftung liegt in der Förderung der Kunst und Kultur in Wedel. „Zu diesem Zweck werden jährlich die Erträge aus dem Stiftungsvermögen und eventuelle Spenden für Förderprojekte im Haushalt bereitgestellt. Der Stiftungsrat berät in seinen Sitzungen über alle eingehenden Anträge und entscheidet, welche Künstler beziehungsweise Künstlerinnen, Objekte oder Vorhaben mit Mitteln der Stiftung gefördert werden.“ [4]
Laut Eintrag in Wikipedia gibt es folgende Werke im öffentlichen Raum in Hamburg von ihr:
• „Lesender Junge, vor der Grundschule Iserbarg, in Rissen
• Kind mit Hund, vor der Polizeiwache 25, Silcherstraße in Hamburg-Bahrenfeld (1963)
• Fuchs, Eichhörnchen, Marder: jeweils Keramik-Relief (1960) an der Stirnwand der Reihenhäuser Ermlandweg 13, Ermlandweg 21 und Grellkamp 50 in Hamburg Langenhorn

Athena Düppelstraße, Hamburg-Altona
• Drei Frauengestalten, Keramikskulpturen an der Hauswand Düppelstraße 7-11 in Altona (1957)
• An der Wand Lehnende, Bronze an Giebelwand im Garten, Wigandweg 15 in Hamburg Groß-Borstel (1960)
• Spielende Kinder, Bronze im Böttcherkamp 103e, in Hamburg-Lurup (1968)
• Brunnen (Bronze), Mehlandsredder 20 in Hamburg Großlohe-Nord (1966)
• Reiher im Schilf, Bronzeprägung im Format 27,5 × 16 cm, im Besitz der SAGA (1968)
• Reiher im Schilf, Bronze im Heerbrook 2/4 in Hamburg Iserbrook (1963)
• Liegende mit Vogel, Bronze im Format 16 × 25 cm, im Besitz der SAGA (undatiert)
• Lesende Frau, Bronze, im Besitz der SAGA (undatiert).“ [5]
 

Namen und Zeitepochen

Personensuche

  • (am besten nur Vor- ODER Nachname)

Historisch

 

Geografische Spuren

Meine Straße

Geografisch

 

Schlagworte und freie Suche

Thematische Suche

  • (z.B. Berufe, Gebäude, spezielle Ort)

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Datenbank Hamburger Frauenbiografien

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

Quiz

Ihre Mitarbeit ist gern gesehen

Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen?
Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gerne Kontakt auf:
Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

rechte spalte

 Teaserbild Kontakt

Ansprechpartnerin Kontakt

Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen? Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gern Kontakt auf:
Dr. Rita Bake
rita.bake@hamburg.de

Themenübersicht auf hamburg.de

Service-Angebote im Überblick