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Frauenbios

Christine Färber

( Prof. Dr. Christine Färber )
(5.12.1964 - 26.12.2018)
Mitglied des SPD-Landesvorstands Brandenburg, Professorin an der Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW)
Ulmenliet 20 (Wirkungsstätte, Department Gesundheitswissenschaften der HAW)
Christine Färber (rechts) erhält 2018 die "Hammonia" überreicht von der ersten Vorsitzenden des Landesfrauenrates Hamburg, Cornelia Creischer.; Quelle: Landesfrauenrat Hamburg
Ihren Lebensmittelpunkt hatte Christine Färber in Berlin. Dort lebte sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern. In Hamburg lehrte die Gesundheits- und Politikwissenschaftlerin von 2006 bis Ende 2017 als Professorin für empirische Sozialforschung an der Hochschule für angewandte Wissenschaften und leitete dort bis Ende 2017 das Department Gesundheitswissenschaften. Im Januar 2018 wurde ihr, die auch im Hamburger Stadtteil Lohbrügge lebte, vom Landesfrauenrat Hamburg die „ Hammonia“ für ihr frauenpolitisches Engagement besonders im Bereich „Gender Budgeting“ (geschlechtergerechter Haushalt) verliehen und noch im November 2018 hielt sie auf der „Frauenherbstmalzeit“ des Landesfrauenrates Hamburg die Festrede zum Thema „Gleichstellung in der Finanz- und Haushaltspolitik, Bilanz und Perspektiven nach 100 Jahren Frauenwahlrecht“. So sagte sie zur Gleichstellungsorientierten Haushaltssteuerung: „In der Finanz- und Haushaltspolitik geht es zuvorderst um die Gestaltung von Gesellschaft mit fiskalischen Mitteln, hinter denen politische Inhalte, Maßnahmen und Programme stehen, die aus öffentlichen Mitteln, aus Steuern finanziert werden. ...Frage, was den Haushalt so interessant macht: Der Haushalt ist das zentrale Steuerungsinstrument des Parlaments. Es ist der Kern der politischen Macht des Parlaments in der Demokratie, dass das Parlament das Recht hat, den Haushalt zu beschließen. Die Verabschiedung von Gesetzen ermöglicht dem Parlament Regeln vorzugeben. Mit dem Haushalt schafft das Parlament Fakten, steuert und kontrolliert das Handeln der Regierung. Der Haushalt ist die fiskalische Abbildung des komplexen politischen und ökonomischen Handelns der öffentlichen Hand und damit der Ausdruck der politischen Willens – des eigentlichen Willens, des Willens jenseits der Erklärungen und Beschlüsse, der Sonntagsreden und Pressemitteilungen.“ Die gesamte Rede ist unter dieser Adresse nachzulesen:
https://landesfrauenrat-hamburg.de/storage/2018/12/Faerber-Gleichstellung-Haushaltspolitik18-11-18-Publikation-1.pdf
Christine Färber war Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Brandenburg. Auch gehörte sie dem Landesvorstand der Partei an.
Von 1991 bis 1999 fungierte sie als Frauenbeauftragte der Freien Universität Berlin und war in dieser Funktion Mitglied der Hochschulleitung. Außerdem war sie in den 1990er-Jahren Mitglied der Landeshochschulstrukturkommission Berlin, war Sprecherin der Bundes- und der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen.
Um die Jahrtausendwende beriet Christine Färber mit ihrem Unternehmen „Competence Consulting“ die Berliner Landesregierung zu Gleichstellungsstrategien für den Berliner Landeshaushalt. In einem Interview mit der Bergedorfer Zeitung anlässlich ihrer Auszeichnung mit der „ Hammonia“ erklärte Christine Färber, welchen Fragen sie u. a. nachging: „Beispiel öffentlicher Nahverkehr: ‚Wenn die Busse nur zur Rush Hour eine dichte Taktung haben, sind die Frauen, die vormittags zur Kita fahren oder einen Teilzeitjob von 11 bis 15 Uhr haben, benachteiligt. Sie brauchen also ein Auto‘, (…). Sie frage ebenso, ob Verkäuferinnen im Einzelhandel nach spätem Ladenschluss noch im Bus nach Haus kommen. ‚Wirkungsanalysen zu Gesetzen und Haushaltsposten‘, heißt das auf Wissenschaftlich. (…) [Und sie ärgerte sich über das Steuer- und Sozialsystem] ‚Warum nur zur Hölle wird das Arbeitslosengeld nach dem Netto berechnet? Das ist eine riesengroße Ungleichbehandlung, je nachdem ob ich zuvor in Steuerklasse 3 oder 5 war‘, ärgert sich die 53-Jährige darüber, dass auch die Große Koalition das Thema zuletzt ‚nur ausgesessen‘ habe.“ (Bergedorfer Zeitung vom 4.1.2018)
Als Christine Färber bereits an Brustkrebs erkrankt war, schaltete sie sich im August 2018 in die damals geführte Debatte um illegal importierte Krebsmedikamente ein und forderte den Rücktritt der damaligen Ministerin Diana Golze (Linke) wegen des Pharmaskandals. In diesem Zusammenhang sprach sie auch offen über ihre eigene Brustkrebsdiagnose.
Text Rita Bake
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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