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Luise Schiefler

( Luise Schiefler, geb. von Rose )
(1865 - 1967)
Kunstmäzenin
Oberstraße 86 (Wohnadresse)
Verheiratet war Luise Schiefler mit dem Direktor des Landgerichts Hamburg Gustav Schiefler (1857 Hildesheim-1935 Mellingstedt). Nach der Heirat zogen sie von Hildesheim nach Hamburg, wo Gustav Schiefler 1888 Amtsrichter wurde. 1889 wurde die erste Tochter Luise geboren, 1891 die zweite Tochter Johanna, 1894 der Sohn Carl Gustav und 1899 die Tochter Ottilie.
Das Ehepaar Schiefler sammelte intensiv Kunst, wobei es sich auf Grafik konzentrierte, aber auch Gemälde der Moderne wurden gesammelt. Das Paar pflegte freundschaftliche Kontakte zu Künstlerinnen und Künstlern, so z. B. zu Erich Heckel, Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und sammelte Werke u. a. von Emil Nolde, Edvard Munch, Max Klinger.
Luise Schiefler vermittelte die von ihr und ihrem Ehemann gesammelte Kunst, indem sie z. B. Vorträge über Grafik hielt. Sie engagierte sich auch in der bürgerlichen Frauenbewegung, wozu der Frauenklub Hamburg am Neuen Jungfernstieg gehörte, der 1906 von der Ortsgruppe Hamburg des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF) zum geselligen Beisammensein unter Gleichgesinnten gegründet worden war. Für die Mitglieder, die hauptsächlich aus der oberen, der „tonangebenden“ Gesellschaftsschicht kamen, stand die Verfolgung der eigenen Interessen im Mittelpunkt des Klublebens. Unter den Gründungsmitgliedern befanden sich prominente Vertreterinnen der gemäßigten Frauenbewegung, wie Helene Bonfort, Bertha Wendt, Marie Kortmann, Bertha Rohlsen und auch Luise Schiefler.
Bei einem ihrer Vorträge lernte sie die Kunsthistorikerin und Kunstsammlerin/mäzenin Dr. Rosa Schapire kennen.
In ihrem Haus an der Oberstraße 86 veranstaltete das Ehepaar Schiefler die „Schiefler-Abende“, zu denen auf Häppchen Juristen, Mediziner, Kaufleute, Philologen mit den dazugehörigen Damen und Schauspielerinnen/Schauspieler, Schriftstellerinnen/Schriftsteller, Architekten zusammenkamen.
Nachdem Gustav Schiefler wegen eines Augenleidens sich in den Ruhestand begeben hatte, beendete das Paar 1914 seine Sammlungstätigkeit wegen nun fehlender finanzieller Mittel. Dennoch setzte sich das Ehepaar Schiefler weiterhin für die Kunst der Moderne ein. Luise Schiefler führte im Auftrag ihres Mannes die Korrespondenz mit den Künstlerinnen und Künstlern.
Ab 1920 lebte das Ehepaar Schiefler in seinem Landhaus in Mellingstedt, wohin es auch Künstlerinnen und Künstler einlud.
Text: Rita Bake
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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