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Diakonissenheim am St. Anscharplatz des Vereins für Innere Mission

St. Anscharplatz 1 und 2 (ehemals)
Gruß vom St. Anscharplatz mit St. Anschar Kapelle, St. Anschar Schule und Diakonissenheim Bethlehem. Postkarte von Anfang des 20. Jhds.
Vom Valentinskamp in Höhe des Hauses Nr. 20 führt ein Durchgang zum St. Anscharplatz. „Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Gelände, welches durch den Zweiten Weltkrieg kaum zerstört worden war, saniert: Die aus dem neunzehnten Jahrhundert stammende St. Anschar-Kapelle wurde abgerissen, „(…) der 1986 wichtige Teile des dazugehörenden neugotischen, zuletzt von einer Hochschule genutzten Krankenhauses folgten. Dieses Gebäude umschloss einen Hof mit einigen hohen alten Bäumen und hatte ein ruhiges idyllisches Fleckchen inmitten der Stadt gebildet,“ [1] schreibt Ralf Wegner in seinem Buch „Zum Wilhelminischen Hamburg zwischen Gänsemarkt und Justizforum“.
Im 18. Jahrhundert hatte die Deutsch-reformierten Kirche am Valentinskamp, dort wo sich im hinteren Teil der heutige St. Anscharplatz befindet, ein Grundstück mit Haus, wo sie ihre Gottesdienste abhielt.
Am 18. Januar 1857 fand der letzte Gottesdienst am Valentinskamp statt. Wegen Baufälligkeit musste die Kirche abgerissen werden. Die reformierte Gemeinde ließ eine neue Kirche an der Ferdinandstraße errichten.
Im selben Jahr kaufte der „Verein für Innere Mission“ der Deutschen-reformierten Gemeinde den Garten auf dem Valentinskamp plus Haus und den früher als Kirche benutzten Gebäuden ab. Auf dem angekauften Platz wollte die Innere Mission eine Kapelle und eine Schule nebst Lehrewohnung errichten. Und so wurde die St. Anschar-Kapelle erbaut, deren Einweihung am 27. März 1860 erfolgte. In der Kapelle wurden evangelisch-lutherische Gottesdienste und Versammlungen der Inneren Mission abgehalten. Eine Trennung der Geschlechter auf den Kirchenbänken fand nicht statt, denn die Familien sollten zusammensitzen können.
Einer der exponiertesten Prediger an der St. Anschar-Kapelle war der Pastor und Schriftsteller Carl Wilhelm Theodor Ninck (1834–1887). Er wurde im Dezember 1872 an St. Anschar zum Prediger gewählt und trat sein Amt im März 1873 an. Zuvor hatte er eine Arbeiterkolonie gegründet und die diakonische Anstalt Scheurern bei Nassau zu einer Behinderteneinrichtung ausgebaut. Mit Theodor Ninck, der neben seiner Tätigkeit als Pastor auch die Herausgabe des Blattes „Der Nachbar Hamburg. Ein christliches Volksblatt für Stadt und Land“, durch das die Ideen der Inneren Mission verbreitet werden sollten, übernommen hatte, wurde die Anschar-Kapelle „ein Mittelpunkt der Inneren Mission (…). Den Grund hie­zu hatte schon Nincks Vorgänger, der Pastor Wilhelm Baur [1826–1897], (…) durch die Gründung eines Anschar-Armenvereins gelegt; eine Volksschule bestand in dem Erdgeschoss der Capelle, eine Sonntagsschule und eine Kleinkinderschule hatten sich gebildet; ein Asyl für gefährdete junge Mädchen war errichtet. In diese Arbeit trat N. ein. (…)
Um Helferinnen für die Pflege der Kranken und Armen zu gewinnen, wurde die weibliche Diakonie weiter ausgebildet. Auf dem Anscharplatz wurde ein Diakonissenhaus, Bethlehem genannt, für zehn Pflegerinnen errichtet, das 1881 für 40 Diakonissen und auf vier Krankenzimmer für weibliche Kranke und Kinder erweitert wurde. Die ‚Bethlehem-Schwestern‘ wurden aber außer zur Krankenpflege auch zur Beaufsichtigung der Kinder in der ‚Krippe’ und im ‚Kinderheim’ und mehrere nach bestandenem Examen als Lehrerinnen in der Mädchenschule von St. Anschar verwandt.“ [1]
Als das Grundstück am St. Anscharplatz mit den Gebäuden der Inneren Mission bebaut war und es hier keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr gab, konnte durch eine Spende von Emilie Jenisch (1838– 1899), die damals am Neuen Jungfernstieg, also in der Nähe des St. Anscharplatzes, wohnte, eine Fläche von achtzehn Morgen Land an der Anscharhöhe in der Tarpenbekstraße (heute in Hamburg-Eppendorf) gekauft werden, um hier ein Altenheim, eine Kirche, eine Erholungsstätte für Diakonissen etc. zu erbauen.
Text: Rita Bake
Zitat:
1 Ninck, Karl Wilhelm Theodor. Aus: http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Ninck,_Karl_Wilhelm_Theodor Stand 5.6.2010.
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

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Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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