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Gerdi Benthack

( Gerdi Benthack, geb. Timplan )
(6.4.1911 Altona - 26.1.2013)
Unternehmerin, Stifterin
Bredowstraße 9 (Firmensitz)
Fuhlsbüttler Straße 756, bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof
Geboren wurde Gerdi Benthack in Altona. Sie besuchte die Handelsschule und absolvierte eine Hauswirtschaftslehre. Dann arbeitete sie als Kontoristin für die Firma Herbert Braun &Co. „ – dahinter versteckte sich Henri Benthack, ihr späterer Ehemann, der schon bald neue Pläne hatte. 1930 machte er sich gemeinsam mit Gerdi (…) an der Mönckebergstraße mit einem Baustoffhandel selbstständig. Die junge Frau war gerade einmal 19 Jahre alt. Benthack ihr Chef und ein Freund, wie sie sagt. ‚Ich war seine erste und einzige Mitarbeiterin‘.“ 1)
1935 heiratete das Paar, ein Jahr später wurde die Tochter Sigrid geboren.
„‘Die Hamburgerin pausierte auch nach der Geburt ihrer Tochter nicht. ‚Wir haben das Dank der Unterstützung meiner Mutter und der Hilfe der Hausangestellten alles organisiert bekommen.‘“ [1]
Nach dem Tod ihres Mannes 1972 übernahm Gerdi Benthack mit ihrer Tochter Sigrid Schölzel, geb. Benthack das Unternehmen. 1980 übergab sie die offizielle Leitung der Firma an zwei Geschäftsführer und fungierte seitdem als Beraterin.
Auf der Website der Benthack Firma steht über Gerdi Benthack anlässlich ihres 100. Geburtstags: „Gerdi Benthack besitzt die Kraft der Vision gleichermaßen wie ihr verstorbener Mann. Sie nutzte die Grenzöffnung zur damaligen DDR und gründete die zwei neuen Niederlassungen in Grevesmühlen und Parchim. Bis heute achtet Gerdi Benthack mit ihrer Tochter Sigrid Schölzel darauf, dass der Unternehmergeist von Henri Benthack bewahrt bleibt. Für beide ist und bleibt der Mittelstand die tragende Säule einer funktionierenden Wirtschaft in Deutschland. ‚Der Mittelstand hat etwas Menschliches‘, sagt Gerdi Benthack, die ihre langjährigen Mitarbeiter sehr schätzt. ‚Unsere Mitarbeiter identifizieren sich mit unserem Unternehmen. Sie sind das Unternehmen!‘, so Gerdi Benthack weiter. ‚Die Mitarbeiter seien anders als in Aktiengesellschaften kein Kostenfaktor, sondern Menschen, mit denen einen vieles verbinde‘, weiß Tochter Sigrid Schölzel. ‚Das war auch meinem Vater immer sehr wichtig.‘“ [2]
Selbst noch im Alter von hundert Jahren ließ sich Gerdi Benthack jeden Montagmorgen in die Firma fahren, um sich mit ihrer Tochter Sigrid und den Geschäftsführern zu besprechen. „Ich kann doch meine Herren nicht allein lassen“, 1) erzählte sie in einem Interview. „‘Außerdem bin ich neugierig und will einfach alles wissen.‘ Auch den Rest der Woche lasse sie sich immer auf dem Laufenden halten. Dann eben per Telefon.“ [1]
Anlässlich des 75jährigen Bestehens der Baustoffgroßhandlung gründeten die beiden Frauen 2005 die Henri Benthack Stiftung. Dabei waren „Drei Gedanken die Leitbilder.
1. Die dankbare Erinnerung an Henri Benthack, der 1930 in Hamburg die Baustoffgroßhandlung Henri Benthack gründete. Die von Henri Benthack stets gelebten Werte eines mittelständischen Unternehmers sollten nicht nur Leitbild für die Zukunft des Unternehmens sein, sondern auch die mittelständische Struktur des Unternehmens sichern.
2. In diesen 75 Jahren konnte das Unternehmen Henri Benthack seine Marktposition stetig ausbauen und zu einer führenden Stellung steigern. Beide Stifterinnen möchten mit dieser Markterfahrung durch die Idee der Henri Benthack Stiftung dem norddeutschen Baumarkt langfristig etwas zurückgeben.“ [3]
Im Stiftungsprofil heißt es: „Konkret fördert die Stiftung die Aus- und Weiterbildung in verschiedenen Bereichen der Baubranche. So unterstützen wir zum Beispiel Student*Innen des Bauingenieurwesens, der Architektur oder auch der Stadtplanung bei ihrer Ausbildung an verschiedenen Hochschulen. Auch junge Handwerker*Innen, die ihre Meisterprüfung ablegen möchten, erhalten von der Stiftung finanzielle Hilfe.
Darüber hinaus fördern wir den Erhalt und die Sanierung von Kunst-, Kultur- und Baudenkmälern aller Art. Auf diesem Wege gelingt der Henri Benthack Stiftung die Verbindung von Traditionellem und der Zukunft des Bauwesens.“ [3]
Quelle:
1 Sophie Laufer: Die Zement-Lady wird 100. Baustoffhändlerin Gerdi Benthack ist Deutschlands wohl älteste Firmen-Chefin und noch immer jeden Montag im Büro, in: HH Abendblatt vom 28./29.5.2011.
2 www.benthack.de/karriere/46-stellenangebote/stellenangebote-syke/283-lkw-fahrer-m-w-d-ce-40t-fuer-baustofflogistik
3 www.benthack-stiftung.de
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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