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Frauenbios

Emilie Jenisch

( Emilie (Emily) Auguste Jenisch )
(12.12.1828 Hamburg – 24.4.1899 Hamburg)
Stifterin der Anscharhöhe
Neuer Jungfernstieg 19 (Wohnadresse)
Tarpenbekstraße, Alten- und Pflegeheim Sankt Anscharhöhe (Wirkungsstätte)
Bestattet Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Straße 756, Grab: AH 17, 1-8; AH 17, 1a-8a Mausoleum
Emilie Jenisch, Foto: St. Anschar Stift
(Ausschnitt aus dem Szenischen Rundgang "Immer wieder Theater mit den Frauen", (Sprecherinnen: Rita Bake, Herma Koehn); Mehr zu Emilie Jenisch bei der Szene im Eintrag: Rutsch Anna)
„1831–33 für Gottlieb Jenisch erbaut, einziges erhaltenes Patrizierhaus aus dieser Zeit in der Hamburger Innenstadt, 1899–25 im Besitz von Gustav Amsinck“, erinnert eine an dem Gebäude angebrachte Tafel an den ursprünglichen Hausbesitzer. Heute residiert in dem zu repräsentativen Wohn- und Geschäftszwecken für den Hamburger Bankier Gottlieb Jenisch erbauten Haus, der exclusive Übersee-Club.
Nachdem 1875 ihr Vater Gottlieb Jenisch und 1882 ihre Mutter Caroline Jenisch geb. Freiin von Lützow, Witwe des Grafen von Westphalen-Fürstenberg gestorben waren, bewohnte die älteste der drei Töchter, die ledige Emilie Jenisch das große Haus bis zu ihrem Tode im Jahre 1899. Sie lebte dort aber nur im Winter. Im Sommer bevorzugte sie das elterliche „Weiße Haus“ an der Elbchaussee. Nach ihrem Tod kaufte der Hamburger Kaufmann Gustav Amsinck das Gebäude, das nach seinem Tod im Jahre 1909 in den Besitz seiner Witwe kam, die das Haus aber nicht bewohnte.
Emilie Jenisch, die krank, verwachsen und taub war, wollte eigentlich ein zurückgezogenes Leben führen, doch Pastor Carl Ninck von der Anschargemeinde, dessen Gottesdienste die „besseren Familien“ Hamburgs besuchten, überzeugte sie, sich für die Gemeinde zu engagieren. Einen großen Teil ihres väterlichen Erbes gab sie deshalb für die Finanzierung der Gemeindeaufgaben. Emilie Jenisch widmete sich fortan ganz der Wohltätigkeit. 1883 gründete sie das nach ihr benannte Emilienstift, das zunächst in einer Wohnung in der Eppendorfer Landstraße untergebracht war. Das Stift bot sittlich gefährdeten – aber noch nicht „gefallenen“ – konfirmierten, vierzehn bis 21-jährigen Mädchen Unterstützung durch die Ausbildung zur Dienstbotin. Schon bald reichten die vorhandenen Räumlichkeiten nicht mehr aus. 1885 übergab Emilie Jenisch sie der Anschargemeinde und ließ über Pastor Ninck ein Grundstück für einen Neubau kaufen.
1886 wurde der Stiftskomplex Sankt Anscharhöhe ( Stiftung Anscharhöhe) an der Tarpenbekstraße in Hamburg Eppendorf ( Stiftung Anscharhöhe) eröffnet. Hier zog auch das Emilienstift ein. Heute wird die Anscharhöhe als Altenheim genutzt. Einige alte Stiftsgebäude sind noch erhalten, so z. B. das Haus Emmaus (heute Altenheim), das ehemalige Waschhaus, das Haus Bethanien und die „Kirche zum Guten Hirten“.
Text: Dr. Rita Bake
Quellen:
Vgl. : Harald Jenner: 100 Jahre Anscharhöhe 1886-1986. Neumünster 1986.
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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