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Frauenbios

Sophie Laeisz

( Sophie Laeisz, geb. Knöhr )
(30.6.1831 – 2.2.1912)
Stifterin
Harvestehuder Weg 8a (Wohnadresse)
Trostbrücke 1 (Pudel-Figur auf dem Giebel)
Johannes-Brahms-Platz 20: Laeiszhalle, erbaut: 1904-1908 von Martin Haller und Wilhelm Meerwein in neubarocken Stilformen. Finanziert durch ein Legat des Reeders Carl Heinrich Laeisz (1828–1901) und durch Stiftungen von seiner Witwe.
Sophie Laeisz; Foto: via Wikimedia Commons
Am 4. Juni 1908 eröffnete Senator Predöhl um 19.30 Uhr vor 1.800 Gästen die Hamburger Musikhalle. In seiner Festrede dankte er dem Ehepaar Laeisz: „Carl Laeisz und Sophie Laeisz aus der Familie Knöhr – diese Namen sollen die ersten sein, die bei der feierlichen Weihung dieses Baues in diesem Saale laut werden.“ Das Ehepaar Laeisz konnte diese Worte nicht hören: Carl Heinrich Laeisz war damals bereits verstorben, und seine Witwe Sophie hatte wegen einer Erkrankung an der Eröffnung nicht teilnehmen können.
Standesgemäß für die höheren Schichten der Gesellschaft war ein Engagement auf dem Gebiet der Wohltätigkeit. Carl Laeisz und seine Frau hatten testamentarisch eine Summe von 1.200.000 Mark für eine Art Denkmalsetzung, den Bau der Hamburger Musikhalle, bestimmt. Er erforderte aber weitaus höhere Summen, die Sophie Laeisz nach dem Tode ihres Mannes großzügig aus ihrem eigenen Erbe nachbewilligte. Einer der Gründe für die höheren Kosten waren die fehlenden Türen. Als der Architekt Martin Haller Sophie Laeisz die Bauzeichnung zeigte, erschien ihr die dort eingezeichnete Anzahl der Türen als zu gering. Sie erinnerte sich an den von ihr miterlebten Großen Brand von 1842 in Hamburg und verlangte deshalb für das Gebäude rundherum Türen und breite Flure.
Neben ihrer Mäzenatinnentätigkeit war Sophie Laeisz auch im Frauenhilfsverein tätig und erhielt dafür 1871 das Eiserne Kreuz für Frauen.
Nach dem Tod ihres Mannes zog sie ihre beiden Enkel auf, deren Eltern gestorben waren.
Der Pudel auf dem 1897/98 erbauten Kontorhaus "Laeiszhof", Trostbrücke 1; Quelle: Dr. Günter Stello
Ihr Schwiegervater benannte sogar sein erstes Segelschiff, das 1856 in der Hamburger Stülcken-Werft vom Stapel lief, nach seiner Schwiegertochter und ließ auf einen Giebel seines 1897/98 erbauten Kontorhauses, den „Laeiszhof“ an der Trostbrücke 1 einen Pudel setzen. Sophie Laesz wurde wegen ihrer krausen Haare „Pudel“ genannt. Später begannen die Namen aller 84 Laeisz-Segler mit dem Buchstaben „P“ und waren auf allen Meeren berühmt als Flying-P-Liners.
Text: Rita Bake
Quelle:
Johannes Gerhardt: Sophie Christine und Carl Heinrich Laeisz. Eine biographische Annäherung an die Zeiten und Themen ihres Lebens. Hamburg 2007.
(Hamburgische wissenschaftliche Stiftung)
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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