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  • Motivgruppe / Kategorie :  Politik

Anneliese Buschmann

(3.6.1906 Havelberg – 26.4.1999 Hamburg)
Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft (FDP) von 1952-1953
kaufmännische Angestellte
Hamburger Rathaus, Rathausmarkt (Wirkungsstätte)
Gustav-Freytag-Straße 6 (Wohnadresse)
Bestattet in Havelberg
Foto: Bürgerschaft Hamburg
Zur aktiven Politik „kam Anneliese Buschmann während des Nationalsozialismus durch ihren Ehemann, den Kaufmann Julius Buschmann, in Kontakt zur liberalen Gruppe Freies Hamburg um Friedrich Ablass, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus leistete“. [1] Julius Buschmann war Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei (DDP).
Während der NS-Zeit trat Anneliese Buschmann keiner NS-Organisation bei. [2] „Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sie sich zunächst im Komitee ehemaliger politischer Gefangener, aus dem 1947 die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) hervorging und dessen Hamburger Landesvorstand sie zeitweise angehörte. (…) Anneliese Buschmann gehörte zu einer Gruppe von VVN-Mitgliedern in der Hamburger FDP, die insbesondere die Versuche bekämpften, ehemaligen Nationalsozialisten oder Leuten, die mit den Nazis allzu offen paktiert hatten, in Schlüsselstellungen in der FDP aber auch der Verwaltung der Stadt zu verschaffen. So erreichten sie z. B., dass der Bankier Hans Pilder, der in der Weimarer Republik DDP-Bürgerschaftsabgeordneter gewesen war, nach 1933 aber die Nähe zur NSDAP suchte, nicht Direktor der Hamburgischen Landesbank werden konnte. (…) Buschmann gehörte, wie ihr Mann Julius, am 20. September 1945 zu den Mitbegründern der Partei Freier Demokraten, aus der später der Hamburger FDP-Landesverband wurde. Dort kümmerte sie sich um den Aufbau einer Landesfrauengruppe, deren Vorstand sie lange angehörte. Von 1950 bis 1954 Jahren war sie zeitweise Vorsitzende des Kreisverbandes 25 Uhlenhorst/Hohenfelde In den 1980er Jahren wurde sie vom Landesparteitag zum Ehrenmitglied gewählt. Bei der Bürgerschaftswahl 1949 hatte Buschmann vergeblich im Wahlkreis Uhlenhorst kandidiert und war auch auf der Liste des Vaterstädtischen Bundes Hamburg (Listenverbindung aus CDU, FDP und DKP) nur auf einem hinteren Listenplatz aufgestellt worden.“ [3]
Von der FDP wurde die kinderlose Witwe Anneliese Buschmann als Bürgerschaftsabgeordnete erst 1952 aufgestellt, nämlich als Nachrückerin für den verstorbenen Bürgerschaftsabgeordneten Wilhelm H. Lindemann. Anneliese Buschmann war von 1952 bis zum Beginn der nächsten Legislaturperiode 1953 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Ihre politischen Schwerpunkte waren Sozialpolitik und Wirtschaftsfragen. Da ihre einzige Einnahmequelle die geringen Abgeordnetendiäten war, schied sie aus der Bürgerschaft aus und erhielt eine Anstellung in der Sozialbehörde. Später wechselte sie ins Hafenamt, weil trotz der damals amtierenden FDP Sozialsenatorin Dr. Kiep-Altenloh „keine Karriere in der Sozialbehörde möglich war“, so ihre eigenen Worte in einem Interview mit Rita Bake.
Politisch war sie nach dem Ausscheiden aus der Bürgerschaft noch bis 1957 als Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Nord aktiv. [4]
Text: Rita Bake
Quellen:
1 Wikipedia, Eintrag: Anneliese Buschmann, unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Anneliese_Buschmann (abgerufen: 1.2.2020)
2 (Staatsarchiv 221-11 Misc 5152).
3 Wikipedia: Eintrag: Anneliese Buschmann, a. a. O.
4 Ebenda.
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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