Suche nach Namen, Straßen, Bezirken etc.

Frauenbios

Ihre Suche

  • Motivgruppe / Kategorie :  Kirche

Ev.-luth. Diakonissenanstalt Alten Eichen

Wördemannsweg 19-35: „Ev.-luth. Diakonissenanstalt Alten Eichen”
Das zu "Alten Eichen" gehörende Marthaheim, eine Haushaltungsschule für Diakonissen und junge Frauen in der Hospitalstraße 44-50. Die Schule existierte hier von 1894 bis 1952. Heute Wohnhaus, Bildquelle: Beate Backhaus
Die Anfänge der Diakonissen-Anstalt Altona, die später ihren Sitz im Stadtteil Stellingen haben sollte, sind im Jahre 1866 zu finden, in der Wohnung von Emma Poel (31.1.1811 Altona – 3.12.1891), der damaligen Leiterin des Altonaer Frauenvereins. 1832 hatte sie bereits den „Weiblichen Verein für Armen- und Krankenpflege von Altona“ mitbegründet, auf den die spätere Gründung des Kinderhospitals in Altona zurückgeht.
Emma Poel lud zu einem Teeabend Herren, wie die Altonaer Pastoren, den Bischof und einige Honoratioren der Stadt, wie z. B. einen Kaufmann ein, um über die Gründung einer Diakonissenanstalt zu sprechen. Ein Jahr später kam es bereits zu einer solchen Gründung.
Alles fing ganz klein an: Mit zwei jungen, an einem Krankenhaus als Krankenwärterinnen ausgebildeten Frauen, die gemeinsam in einer Wohnung gegenüber dem städtischen Krankenhaus in Altona lebten und in die sie Patienten aufnahmen.
Diakonissen waren die Gehilfinnen des Arztes und des Pfarrers, eine für Frauen gesellschaftlich anerkannte Möglichkeit der Erwerbstätigkeit. 1869 bestand diese kleine Gemeinschaft schon aus neun Schwestern, die 27 Kranke pflegten. Ihre Ausbildung erhielten die Schwestern im städtischen Krankenhaus. Ein Krankenhausarzt übernahm die medizinische Betreuung der Patientinnen und Patienten im Diakonissenhaus.
Zu der Krankenpflege kam wenig später noch die Gemeindepflege hinzu, d. h. neben der Krankenpflege in den eigenen Wohnungen der Patientinnen und Patienten wurde auch noch sozial- und missionarische Arbeit geleistet. So wurden z. B. Altennachmittage, Mädchengruppen, Koch-, Näh- und Strickkurse durchgeführt.
1875 erhielt das Diakonissenheim ein eigenes Gebäude in der Nähe der Schauenburger Straße. Diese Diakonissenanstalt bestand aus einem Krankenhaus für Frauen, dem Mutterhaus und einem etwas abseits gelegenen Pastorat.
Die Diakonissen, die in Krankenhäusern arbeiteten, waren zwar den Weisungen der Ärzte unterstellt, doch was wären die Ärzte ohne die Kenntnisse der Diakonissen gewesen? Sie kümmerten sich um die gesamte innere und wirtschaftliche Organisation der Krankenhäuser, in denen die Pflege einer Diakonissenorganisation übertragen worden war.
1902 errichtete die Diakonissenanstalt in Stellingen das „Krüppelheim Alten Eichen”. Das Gebäude war ein ehemaliger Landsitz der Familie Amsinck. In der ersten Zeit nach Eröffnung des “Krüppelheims” kümmerte man sich mehr um die Ausbildung der dort untergebrachten Jungen als um die dortigen Mädchen. Doch zwei Jahre später erhielten auch die untergebrachten Mädchen nach Beendigung ihrer Schulzeit die Möglichkeit einer Ausbildung (Schneiderin oder Näherin).
Während der NS-Zeit war die Volksschullehrerin Hanna Dunckel (1892-1953) im Krüppelheim tätig. Nach dem Besuch des Sozialpädagogischen Instituts arbeitete sie in der Familienfürsorge, wo sie zur Leiterin (Oberinspektorin) avancierte. Sie fasste die Sozial,- Jugend- und Gesundheitsbehörde in ihrer Arbeit zusammen, was in Deutschland Aufmerksamkeit erregte und in vielen Städten Nachahmung fand. Nebenamtlich war sie Geschäftsführerin des Vereins für Kinder- und Jugenderholungsfürsorge und betreute in diesem Amt 12 Kinderheime.
Bereits 1930 wies sie darauf hin, dass der Widerstand von Eltern gegen operative Eingriffe bei ihren Kindern durch die Androhung der Sorgerechtsentziehung seitens des Krüppelfürsorgearztes oder der zuständigen Fürsorgerin erfolgreich “gebrochen werden könne”. 1939 bestätigte sie die Einbeziehung der “Krüppel“ in die Kriegsproduktion. Menschen mit Behinderung wurden der “gesunden” deutschen Jugend als “nutzloser Ballast” gegenübergestellt. Sie hatten nicht „ins Feld“ zu marschieren, sondern ihre Arbeitskraft der Kriegsführung zur Verfügung zu stellen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde “Alten Eichen” zu einem Diakonissen-Mutterhaus mit Wohnräumen für Schwestern und zu einem Krankenhaus. Seit 1960 gibt es dort auch die Fachschule für Sozialpädagogik, die seit 1972 Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik Alten Eichen heißt.
Text: Rita Bake
Quelle:
Harald Jenner, Rudolf Willborn (Hrsg.): 1 25 Jahre dem Menschen zuliebe Eine Festschrift zum 125jährigen Jubiläum der Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Alten Eichen in Hamburg. Hamburg 1992.
 

Namen und Zeitepochen

Personensuche

  • (am besten nur Vor- ODER Nachname)

Historisch

 

Geografische Spuren

Meine Straße

Geografisch

 

Schlagworte und freie Suche

Thematische Suche

  • (z.B. Berufe, Gebäude, spezielle Ort)

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Datenbank Hamburger Frauenbiografien

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

Quiz

Ihre Mitarbeit ist gern gesehen

Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen?
Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gerne Kontakt auf:
Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

rechte spalte

 Teaserbild Kontakt

Ansprechpartnerin Kontakt

Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen? Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gern Kontakt auf:
Dr. Rita Bake
rita.bake@hamburg.de

Themenübersicht auf hamburg.de